Predigen in der Kraft
des Geistes
Wenn unsere Predigt in
der Kraft des Heiligen Geistes geschehen soll, so müssen wir uns an
die Art halten, wie der Heilige Geist wirkt. Wir verfügen nicht über
den Geist, sondern Er verfügt über uns. Und Seine Art, zu handeln,
muss zu der Art werden, wie wir selbst auch handeln. Also: Nicht der
Geist richtet Sich nach uns, sondern umgekehrt, wir richten uns nach
Ihm und den Prinzipien, die Sein Wirken ausmachen.
Ein erstes Merkmal ist,
dass der Heilige Geist der Autor der gesamten Bibel ist. Die ganze
Bibel von 1. Mose bis zur Offenbarung ist gottgehaucht, was bedeutet,
dass der Heilige Geist die Autoren der einzelnen Bücher der Bibel
inspiriert und überwacht hat. Gott der Heilige Geist trägt die
volle Verantwortung für die Wahrhaftigkeit und Zuverlässigkeit der
Bibel. Und da Er Gott ist, wird Er Sich niemals widersprechen. Wir
dürfen somit vertrauen, dass Gott uns durch die Bibel die ganze
Wahrheit sagt und nichts aus ihr mit dem Menschenverstand erst
überprüfen und gegebenenfalls verwerfen müssen. Im Gegenteil:
Jesus Christus bestätigt am Schluss in der Offenbarung, dass von
allem, was geschrieben steht, nichts weggenommen und nichts
hinzugefügt werden darf. In diesem Moment war also die Schrift
vollkommen und alle ihre Inhalte vollkommen zuverlässig. Daran hat
sich zu keiner Zeit etwas geändert, sodass es weder Umdeutungen noch
verdrehende Interpretationen braucht. Vielmehr genügt die Schrift
so, wie sie uns vorliegt. Wer also in der Kraft des Geistes predigen
möchte, muss dafür die Bibel in ihrer Gesamtheit und in ihrem
vorliegenden Wortlaut ernst nehmen. Sie hat uns heute exakt genau so
viel zu sagen wie den Menschen vor 2000 und 3000 Jahren. Das erste
Prinzip des Heiligen Geistes ist also dasjenige, dass Er die Bibel
nicht nur erschaffen hat, sondern zu jeder Zeit gebrauchen will und
wird.
Ein zweites Prinzip
nannte uns der Herr Jesus, als Er vom Kommen den Geistes sprach. Da
sagte Er, dass der Geist Ihn, also den Herrn Jesus, verherrlichen
wird. Das Zentrum aller Predigt in der Kraft des Geistes ist somit
der Herr Jesus und Sein Werk am Kreuz von Golgatha. Es ist also so,
dass jeder Text der Bibel auf den Herrn hinweist. Das ist auch ein
Wunder, aber es ist so. Welchen Text wir auch wählen, wir haben ihn
erst dann wirklich verstanden, wenn wir den Herrn Jesus und Sein Werk
am Kreuz von Golgatha, nämlich das ganze Evangelium, aus diesem
jeweiligen Text heraus predigen können. Es ist Jesus Christus, der
unser Ein und Alles sein soll. Er ist für uns auf die Erde gekommen,
hat für die Bezahlung unserer Schuld gelitten, ist gestorben, damit
wir mit Gott versöhnt leben können und ist auferstanden, damit auch
wir auferstehen können und in Ewigkeit bei Ihm sein. Er hat unsere
Ungerechtigkeit getragen und uns dafür das Kleid der Gerechtigkeit
erworben. In Ihm sind wir vor Gott gerecht gemacht, haben Frieden mit
dem Schöpfer und Richter von Himmel und Erde. Das ist der
Hauptgedanke, der jeden Abschnitt der ganzen Bibel durchzieht, der
rote Faden, der uns durch jede Predigt hindurchführen kann und den
der Heilige Geist benutzen möchte, um den Menschen, die uns zuhören,
die Erlösung anzueignen. Das zweite Prinzip ist somit, dass der
Heilige Geist immerzu auf den Herrn Jesus hinweist und Ihn
verherrlicht. So konnte der Apostel Paulus auch an die Korinther
schreiben, dass er unter ihnen nichts wusste als Christus, und Ihn
als Gekreuzigten.
Das dritte grundlegende
Prinzip des Heiligen Geistes betrifft das Wirken, das Er als Auftrag
hat. Auch hiervon berichtet uns der Herr Jesus in Seiner
Abschiedsrede. Der Heilige Geist, wenn Er dann in Seiner neuen Fülle
gekommen sein wird, soll die Welt überführen von Sünde,
Gerechtigkeit und Gericht. Wenn wir also wollen, dass Menschen zum
Herrn Jesus finden und zur Schar der Erlösten hinzugefügt werden
sollen, so müssen wir diese drei fundamentalen Wahrheiten in all
unsre Verkündigung mit einfließen lassen. Es gibt nichts
Schlimmeres, als den Menschen zu sagen, sie seien gerettet, obwohl
sie es doch nicht sind. Wir müssen wieder und wieder von der Sünde
sprechen, von dieser Kraft, die den Menschen ohne Wiedergeburt
versklavt hält. Die Bekehrung und Wiedergeburt, das Erfüllen mit
Glauben, all das ist das Werk des Heiligen Geistes. Aber dies kann
nur geschehen, wo zuerst die Notwendigkeit all dessen klargemacht
wurde. Nur wer von dem Fluch der Sünde und der Schuld weiß, kann
das Verlangen verspüren, von Gott in Besitz genommen zu werden. Nur
wer von seiner natürlichen Ungerechtigkeit weiß, kann nach dem
weißen Kleid der Gerechtigkeit hungern und dürsten. Und nur wer von
dem letzten und schrecklichen Gericht weiß, kann sich nach dem
göttlichen Freispruch sehnen. Aus diesem Grund wird die Predigt dort
in der Kraft des Heiligen Geistes geschehen, wo wir bereit sind, mit
Ihm zusammenzuarbeiten. Wo dies nicht geschieht, ist der Mensch auf
seine eigene Kraft und Rhetorik angewiesen, wird aber auch kein
bleibendes Werk der Erlösung in seinen Zuhörern voranbringen
können. Wer die Geschichte der Erweckungen kennt, wird leicht
feststellen können, dass dies mit ein Grund ist, weshalb es
Erweckungen geben konnte. Menschen begannen, mit dem Heiligen Geist
zusammenzuarbeiten und der Herr Jesus bestätigte ihre Arbeit durch
nachfolgende Zeichen. Möchtest auch du Erweckung sehen? Vertraue auf
das Werk des Herrn und die Kraft des Geistes!
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