Psalm 139 (Gedicht)
Eine Info an den Lobpreisleiter zu
Beginn:
Dies Lied hat David geschrieben, im
Sinn
dem HERRN zu danken und Ihn zu loben:
HERR, Du kennst mich, von unten bis
oben!
Du erforschst all mein Denken, Reden
und Tun,
auch meine Zukunft ist Dir offen im
Nun!
Du, HERR, siehst mein Tun und Lassen,
all mein Lieben, all mein Hassen,
weißt, ob ich sitze oder stehe,
wo ich bleibe, wo ich gehe.
Was ich fühle, was ich denke,
erkennst, wem ich Beachtung schenke.
Du siehst meinen Weg, den ich
beschreite,
mein Hinlegen, zum Schlafe ich mich
bereite,
beobachtest Du und siehst, wohin ich
mich lege
erkennst auch mein Gehen und all meine
Wege,
die je ich betreten und habe begangen,
fühlst mit mir mit, meine Ängste,
mein Bangen.
Denn kein Wort war je auf meiner Zunge
verborgen
vor Dir, und in meinen Gedanken jedwede
Sorgen,
die Du nicht gekannt und gewusst noch
vor mir.
O HERR, wie wunderbar ist das Leben mit
Dir!
Nichts tritt auf meine Lippen, das Du
nicht gekannt,
und dennoch bin ich nicht von Dir weg
verbannt!
Von hinten und von vorn umgibst Du
mich,
hältst mich fest, HERR, dafür liebe
ich Dich!
Deine Hand hast Du um mich gelegt,
meine Füße
stehn auf Dir als Fundament, deshalb
schließe
mich ganz ein in Dich und Deine ewige
Treue,
Dein Segen ist auf mir, dessen ich mich
erfreue.
Zu wunderbar ist die Erkenntnis,
es fehlt zum Erfassen das Verständnis.
Das Wissen um all Dein Vermögen,
denn Deiner Macht steht nichts
entgegen.
Zu hoch ist mir, dies zu verstehen,
und doch hast Du mich ausersehen.
Wohin könnte ich denn gehen vor Deinem
Geist?
Wohin vor Dir, der Du doch alles weißt?
Wollte ich fliehen vor Dir, HERR,
wohin?
Wer kann mich verbergen vor Deinem
Sinn?
Vor Deinem Angesicht kann ich nicht
verschwinden,
denn immer werde ich mich vor Dir
befinden.
Wenn ich ins Weltall flöge, auf einen
Planeten,
einen Stern, Meteoriten oder einen
Kometen:
Der ganze Himmel steht vor Dir ganz
offen,
auch dort wär ich überall auf Dich
getroffen.
Legte ich mich ins Totenreich, den
Scheol, hinein:
siehe, auch da wird Deine Gegenwart
sein.
Würde ich Flügel des Morgens erheben,
in der Frühe des Taus am Meeresufer
leben,
wenn ich mit Flügeln des Windes flöge,
ans äußerste Gestade der Wasser
hinzöge,
wenn ich dort bliebe, um einsam zu
bleiben,
um Deine Gegenwart von mir zu
vertreiben,
so würde dennoch Deine liebende Hand
mich festhalten, selbst in fernstem
Land.
Und bei Dir halten, ja, zu Dir führen,
mich festhalten, um mich nie zu
verlieren,
würde Deine Rechte, ausgestreckt zu
mir,
denn so lange ich bin, gehöre ich Dir.
Wenn ich nun spräche, um mich zu
verstecken:
Finsternis möge meinen Körper
verdecken;
keiner soll mich sehn in dieser Welt,
verborgen zu sein, ist, was mir
gefällt,
ja, Nacht soll es werden rings um mich
her!
Wäre denn dieses Dunkel zu schwer?
Doch Finsternis verfinstert Deine Augen
nicht,
vielmehr ist Dunkel nicht dunkler als
Licht.
Denn sei es bei Nacht oder sei es bei
Tage,
für Dich ist's dasselbe, das ist keine
Frage.
Für Dich, o HERR, ist der Tag wie die
Nacht:
Beide sind nicht um das Licht gebracht.
Denn Du hast geschaffen zu Deinem
Besitze
tief in mir drin meine Nieren zur
Stütze,
hast sie fein säuberlich geformt und
gepflegt,
in meiner Mutter Leib mich geschützt
und gehegt,
damit mir kein Übel dieser Welt mag
begegnen,
hörst nicht auf, mich mit Gutem zu
segnen.
Dafür, dass Du mich so wunderbar
gemacht
und in mir ein wunderbares Werk hast
vollbracht,
dafür will ich Dir danken, Dich loben,
mein HERR, der Du bist im Himmel
droben.
Wundervoll sind all Deine Werke und
Befehle,
dies weiß meine von Dir geliebte
Seele.
Nicht versteckt vor Dir war mein
im Verborgenen geschaffnes Sein,
das Du, o HERR, hast wohl gemacht
und ganz genial Dir ausgedacht.
Du hast es im Versteck gewoben,
und dies so gut, ich will Dich loben.
Als meine Form noch unperfekt
im Mutterleibe war versteckt,
da sahen Deine Augen mich an
und in Deinem Buch war dann
bereits die Tage eingetragen,
als noch keiner war von jenen Tagen.
Und für mich – wie wertvoll sind
Deine Gedanken für mich, Dein Kind!
O Gott, wie groß ist ihre Zahl,
viel mehr als aller Sonnen Strahl!
Viel mehr als Wellen an Meeres Strand
und aller Sterne an Himmels Band.
Wollt ich sie zählen, sie schreiben
mir auf,
so wären sie alle mit'nander zuhauf
viel mehr als der Meeresufer ist Sand,
auch mehr als die Länge der Himmel
Rand.
Und wache ich auf, so bin ich bei Dir,
Du hast mich gehalten, bliebst immer
bei mir.
O dass Du, Gott, den gottlosen Leuten
das Leben zertrenntest, die nie es
bereuten,
vor Dir in Sünde und Stolz zu leben,
nach eitlem Egoismus zu streben,
dass die Blutgierigen müssen mir
weichen,
statt ihr Ziel an mir zu erreichen.
Denn sie sind es, die herausfordernd
sagen:
Was sollen wir nach diesem Gott denn
fragen?
Voll Arglist und Bosheit rotten sie
sich zusammen:
Unsrer sind viele, wer will uns
verdammen?
So erheben sie ihre Hände zum Lügen,
und sehen zu, dass sie jeden betrügen.
Sollte ich denn etwa nicht
hassen alle, die nun schlicht
und ergreifend meinen HERRN
hassen, anstatt dass sie gern
dienen? Ist verabscheun verwegner
die sich zeigen als Deine Gegner?
Mit Hass, der nun nicht könnte mehr
sein, so hasse ich sie, HERR,
mit vollkommen starkem Hass,
auf den immer ist Verlass,
zu Feinden sind sie mir geworden,
die Dich befeinden, allerorten.
Durchsuche mich, Gott, darum bitte ich
Dich,
lüfte jeden Schleier, schau tief in
mich,
wie es um mich steht, was mein Herz
bewegt,
wonach es verlangt, bei was es sich
regt,
prüfe mich, HERR, denn Du siehst aufs
Herz,
Du kennst mich, weißt jeden Schmerz.
Und sieh, HERR, welchen Weg ich will
gehen,
ob meine Pfade vor Dir, HERR, bestehen,
wenn Du mich siehst weichen auf üblen
Pfad,
so lasse mich wissen Deinen guten Rat
und führe mich, HERR, mein höchstes
Gebet,
auf dem Weg der Ewigkeit, der immer
besteht.
(frei nach Psalm 139)
27.08.2012, Jonas Erne