Donnerstag, 30. Januar 2014

Timotheus Magazin #14 „Der Zorn Gottes“

Timotheus Magazin #14 „Der Zorn Gottes“

„Der Zorn Gottes – Warum ein Gott der Liebe auch zornig sein muss“. Als ich diese Ausgabe erstmals in den Händen hielt, war mein erster Gedanke: Spannend! Noch mehr stieg meine Spannung, als ich das Editorial las:
Es ist nicht unsere Absicht, ein Gottesbild der Angst zu vermitteln, ganz im Gegenteil! Unsere Absicht ist, ein ganz und gar biblisches Gottesbild aufzuzeigen. Keines, das dem Zeitgeist folgt und keines, das politisch korrekt sein möchte. Gegen was oder wen genau richtet sich nun sein Zorn? Wie groß ist das Ausmaß seines Zornes? Wie unterscheidet er sich vom menschlichen Zorn? Wie wird sein Zorn gestillt? Welche Rolle spielt Jesus Christus dabei? Und was hat das alles mit mir zu tun? Fragen über Fragen, die wir in diesem Heft beantworten wollen.“ (Peter Voth, S. 2)
Nun wollte ich doch wissen, ob diese Versprechen alle auf den insgesamt 32 Seiten eingelöst werden können. Hier ein kurzer Überblick über die besten Zitate der jeweiligen Artikel, am Schluss mein Fazit.

Zorn und Sühnung (S. 4 – 6) von Waldemar Dirksen
Unser mangelndes Bewusstsein für den Zorn Gottes ist doch darauf zurückzuführen, dass unsere Lauheit und unsere persönlichen Sünden nicht unseren eigenen Zorn erregen. Statt Selbstmitleid sollte heiliger Zorn gegenüber unserem eigenen Versagen die Regel sein.“ (Waldemar Dirksen, S. 5)

Das Wesen Seines Zorns (S. 8 – 10) von Kurt Vetterli
Unter der Überschrift „Gottes Zorn verstehen“ schreibt Kurt Vetterli: „Wenn wir die Bibel diesbezüglich etwas genauer anschauen, so werden wir finden, dass Gottes Liebe und sein Zorn sogar in einem engen Zusammenhang stehen. Gott liebt zuerst seine eigene Ehre und sein Zorn richtet sich gegen alles, was seine Ehre nicht sucht oder ablehnt. Gott liebt das Heilige und das Gute, darum hasst er, was unheilig und böse ist; dagegen ist sein Zorn gerichtet.“ (S. 9)

Der Kelch des Zorns (S. 12 – 15) von Nils Freerksema
Das eigentliche Problem des Menschen ist ein hartes Herz, das Gott ablehnt und keine Anstalten macht, von seiner Rebellion umzukehren. Tag für Tag gehen aus diesem Herzen sündige Werke hervor, und durch diese Werke wird göttlicher Zorn angehäuft. Das geschieht bis zu einem bestimmten Tag, an dem dieser Mensch in das gerechte Gericht Gottes kommt. Dort wird Gott entsprechend der sündigen Werke Vergeltung üben. Die Tage des Sündigens sind vorbei und der Tag des Zorns hat begonnen.“ (S. 14)

Zorn vs. Zorn (S. 16 – 19) von Jörn Krebs
Worin unterscheiden sich menschlicher Zorn vom göttlichen Zorn? „Die Ursache für Gottes Zorn ist also in Gottes gütiger Perfektion und Vollkommenheit begründet. Sein Zorn steht nicht im Widerspruch zu seiner Perfektion, sondern ist gerade ein Ausdruck ihres Wesens.“ (S. 18) schreibt Jörn Krebs. Später fährt er fort: „Im Kern fehlt uns Menschen einfach die Fähigkeit, Zorn und Liebe miteinander zu vereinbaren, so wie es Gott nur in seiner Vollkommenheit kann. Auf ganz praktische Weise drückt sich dieser Mangel an Vollkommenheit in Bezug auf zorniges Handeln auf folgende Eigenschaften aus: Menschen sind, anders als Gott, in ihrer Äußerung von Zorn unbeherrscht, spontan und es fehlt ihnen an Weisheit, zu wissen, was wirklich aus Gottes Sicht gerecht ist.“ (S. 19)

Der Zorn Gottes im Alten Testament (S. 20 – 23) von Andreas Münch
Andreas Münch geht in seinem Artikel vor allem auf die Frage nach der Ausführung des Zornes Gottes durch das Volk Israel bei der Landnahme an den Kanaanitern ein. Mit dem Hinweis aus 5. Mose 5,4 zeigt Münch auf, dass die Kanaaniter wegen ihrer Gottlosigkeit gerichtet wurden: „Dass es sich bei dieser Gottlosigkeit um keine Kleinigkeiten handelte, machte Gott an anderer Stelle klar: „Macht euch nicht unrein durch all dieses [Inzest, Homosexualität, Sodomie, Kinderopfer]! Denn durch all dieses haben sich die Nationen unrein gemacht, die ich vor euch vertreibe. Und das Land wurde unrein gemacht, und ich suchte seine Schuld an ihm heim, und das Land spie seine Bewohner aus“ (3. Mose 18,24-25). Gott spielte kein Russisch-Roulette mit den Völkern, wobei die Kanaaniter halt Pech hatten. Nein, Gott strafte ganz gezielt Völker, deren Sünden das Maß für den Zorn Gottes vollgemacht hatten.“ (S. 22)

Wahre Reformation... bekämpft Falsches! (S. 24 – 27) von Jochen Klautke
Wir leben in einer Zeit, in der es nicht mehr darum geht, nach wahr und falsch zu fragen. „Wahr“ ist, was für dich wahr ist. Im Umkehrschluss gibt es auch nichts „Falsches“ mehr. Aber das ist nicht biblisch. Die Bibel macht unmissverständlich klar, dass es einerseits Dinge gibt, die gut sind, weil sie Gott gefallen und andererseits Dinge, die schlecht sind, weil Gott sie hasst.“ (S. 27)

Sünder in den Händen eines zornigen Gottes (S. 28 – 29) von Benedikt Peters
Der Inhalt dieser Predigt hebt sich scharf von allem ab, was wir heute gewohnt sind. Der Hauptunterschied besteht hierin: Im Gegensatz zu damals steht in der heutigen Verkündigung nicht mehr Gott mit Seinen gerechten Forderungen und Seiner souveränen Gnade im Mittelpunkt, sondern der Mensch mit seinen Bedürfnissen und seinen Fähigkeiten.“ (S. 28) Aus der Predigt: „Der Bogen des göttlichen Zorns ist gespannt und der Pfeil an die Sehne gelegt und die Gerechtigkeit richtet den Pfeil auf dein Herz, der Bogen will schier zerspringen, und nichts hält den Pfeil zurück als das bloße Wohlgefallen Gottes, eines zürnenden Gottes, der in keiner Weise dem Sünder verpflichtet ist … Oh Sünder! Bedenke die große Gefahr, in der du schwebst!“ (S. 29)

Der deutsche „Puritaner“ (S. 7 + 11) von Hans-Werner Deppe
Etwas unglücklich versteckt ist der Bericht über das Leben von Gottfried Daniel Krummacher, der sich über zwei Seiten erstreckt, die durch einen anderen Artikel unterbrochen wurde. Vom Design her fehlt auf Seite 11 ein Element, welches die Seite mit der vorhergehenden Seite 7 verbindet.

Fazit:
Die Versprechen aus dem Editorial sind tatsächlich erfüllt. Die Fragen – wenn auch teilweise etwas oberflächlich und an manchen Stellen zu kompliziert für eine Zeitschrift „für junge Christen“, aber es wurde tatsächlich eingehalten, was uns Peter zu Beginn versprochen hat. Das Design ist auch dieses Mal wieder gewöhnungsbedürftig, was aber nicht schlecht sein muss. Ich denke, dass irgendwann ein Stil gefunden werden sollte, auf den sich der Leser dann auch längerfristig gewöhnen kann.
- Den ersten Punkt, den ich zu bemängeln habe, habe ich im obigen Text bereits angesprochen. Der eine Artikel, nämlich die Biographie von G. D. Krummacher bräuchte ein Design-Element, das auch auf S. 11 auf den ersten Blick erkennen lässt, dass es sich bei der Seite nicht um eine Fortsetzung der Seite 10 sondern der Seite 7 handelt.
- Der zweite Punkt betrifft die Korrektur der Zeitschrift. Bereits beim schnellen Überfliegen des Textes sind mir drei Fehler aufgefallen: Auf S. 2 oben bei der Vorstellung des Coverdesigners steht „Theolgie“ statt „Theologie“ und im Artikel der Josia-Serie ist zweimal eine Bibelstelle falsch angegeben: S. 26: „[...] eine ganze Waffenrüstung an geistlichen Waffen (Epheser 5,13-17)“ statt Epheser 6,13-17 und auf S. 27 dasselbe noch einmal: „Die Waffe, die Paulus dir in der Waffenrüstung dafür an die Hand gibt, ist das Schwert des Geistes, das Wort Gottes (Epheser 5,17)“ statt Epheser 6,17.
- Insgesamt gesehen ist die ganze Ausgabe sprachlich wie theologisch auf einem mittleren bis hohen Niveau geschrieben. Es wird relativ viel Wissen vorausgesetzt, das junge Menschen, die in der Gemeinde aufgewachsen sind, durchaus haben sollten. Für Neueinsteiger bzw. frisch Bekehrte wird es zu viel sein, was unerklärt vorausgesetzt wird. Die Ausrichtung und das Zielpublikum sollten evtl. noch einmal überdacht werden.
Alles in allem habe ich die Lektüre jedoch genossen und empfehle sie gerne weiter. Falls du es noch nicht abonniert hast, so kann ich dir nur empfehlen, dies noch zu tun. Möglich ist das hier: *klick*

Mittwoch, 22. Januar 2014

Was die NSA wirklich kann

Gestern kam auf der Seite der FAZ online ein kurzer Artikel mit der Überschrift: "Das kann die NSA wirklich".

Darin werden verschiedene Möglichkeiten der Spionage durch die NSA beschrieben, so etwa:
"...kann bei Telefongesprächen die Rufnummern und den Aufenthaltsort der Gesprächspartner zurückverfolgen.
...kann aus abgegriffenen Handydaten Bewegungsprofile von privaten Nutzern erstellen. Auch in den Vereinigten Staaten
...kann die Mobiltelefone von ausländischen Staatschefs abhören."
Und manche mehr. Das mögen schon beunruhigende Tatsachen sein. Allerdings hat man damit das wahre Ausmaß der Sache noch nicht verstanden. Die drei wichtigsten Instrumente sind dabei noch komplett außer Acht gelassen.

1. Der Algorithmus
Während früher alles von Hand durchsucht werden musste, übernimmt dies heutzutage der Algorithmus der Computer. Alles kann damit nach bestimmten Wortfolgen, Geheimcodes und vielem mehr durchsucht und automatisch abgelegt werden. Dies macht die heutige Technik zu einem wahnsinnig starken Partner der Überwachung. Der Computeralgorithmus ist dabei viel exakter als der Mensch - er überspringt oder -liest nichts.

2. Die Datenbank
Vermutlich muss man erst einmal mit Datenbanken gearbeitet haben, um deren Stärke auch nur ansatzweise verstehen zu können. Eine Datenbank kann man sich vorstellen wie eine riesige Tabelle, die mit vielen unter einander verknüpften Einträgen gespeist wird. Je mehr da drin ist, desto mehr kann man damit machen. Mit Datenbanken kann die NSA ganze Nutzerprofile von Millionen von Usern herstellen, die Tag für Tag mit noch mehr Infos gespeist werden. Eine Datenbank vergisst nie. Während der Mensch oft nach einem Jahr schon nicht mehr weiß, was er wem wann gesagt und geschrieben hat, wird sich die Datenbank immer daran "erinnern". Eine Datenbank kann genutzt werden, um daraus Beziehungsgeflechte zwischen Menschen zu generieren, das Kaufverhalten sagt viel über einen Menschen aus, und so weiter.

3. Die Abfrage
Datenbanken sind solange wertlos, bis sie abgefragt werden können. Auch Abfragen können automatisiert werden. Was früher in der DDR-Zeit noch von Hand gemacht werden musste - Einträge in einem riesigen System von Akten finden - erledigt die Datenbankabfrage in einem Bruchteil einer Sekunde. Mit 40'000 Mitarbeitern und einem jährlichen Budget von 10 Mrd. USDollar ist eine ganze Menge machbar. Interessant ist auch die Tatsache, dass pro Tag ungefähr 29 PetaBytes an Daten analysiert und verarbeitet werden. Zum Vergleich: Ein kleiner USB-Stick hat 1 GigaByte an Speicherplatz. Da passen etwa 500 Bilder in einer einigermaßen guten Auflösung drauf. Die NSA verarbeitet jeden Tag die Menge von 29 Millionen solcher USB-Sticks. Dies ist etwa ein Zwanzigstel der Gesamtmenge von allem, was täglich übers Internet gemacht wird. Wenn man bedenkt, dass von diesem Gesamtdatenaufkommen vieles mehrmals heruntergeladen wird, ist das eine Zahl, die durchaus beängstigen kann.

Noch ein kleiner Hinweis am Rande: Kürzlich wurde bekannt, dass das vielgerühmte De-Mail gar nicht erst so sicher ist wie es vom Anbieter versprochen wurde. Es ist in Wirklichkeit genauso unsicher wie das Versenden von unverschlüsselten Mails. Viel besser ist es, eine Verschlüsselung zu wählen, die nur der Sender und der Empfänger entschlüsseln können (End-to-End-Verschlüsselung).

Montag, 20. Januar 2014

Warum ein Bildungsplan alle angeht

Warum ein Bildungsplan alle angeht

Ich begrüße die Debatte, die in Baden-Württemberg und nicht nur hier durch eine Petition von Gabriel Stängle begonnen hat. Der schulische Bildungsplan ist etwas, was alle angeht, deshalb ist dieser Diskurs sehr wichtig. Doch zunächst ist es wichtig, dass wir verstehen, was ein Bildungsplan überhaupt ist. Der Bildungsplan ist ein Lehrplan mit Erweiterungen. Im Lehrplan findet man im Normalfall Lehrziele, Lerninhalte und Informationen über die Lernerfolgskontrollen1. Wo jedoch auch Ausführungen über die zu erlernenden Kernkompetenzen ausgeführt sind, spricht man von einem Bildungsplan2.

Welchen Unterschied macht das nun? Auf den ersten Blick scheint es nur eine kleine Modifikation der bereits bestehenden Lehrpläne zu sein. Im Vorwort zum Bildungsplan 2004 für die Grundschule in Baden-Württemberg schreibt Prof. Dr. Hartmut von Hentig über diesen Unterschied:  

Lehrpläne geben an, was „gelehrt“ werden soll. Ein Bildungsplan gibt an, was junge Menschen im weitesten Sinne des Wortes „lernen“ sollen: Auf welche Anforderungen und Ziele hin sie sich am besten an welchen Erfahrungen formen und welche Mittel zur Gestaltung ihres Lebens, welche Übung in welchen Fähigkeiten dabei dienlich sind – Mittel und Fähigkeiten, die ihnen ermöglichen, als Person und Bürger in ihrer Zeit zu bestehen.“3

Das Problem liegt nun nicht direkt darin, dass der Bildungsplan Kompetenzen an sich aufnimmt, die an der Schule gelehrt und gelernt werden sollen. Jeder Lehrer, der seinen Schülern zeigt, wie man bestimmte Gleichungen lösen kann, vermittelt damit Kompetenzen. Und hier ist es durchaus sehr sinnvoll, dass diese immer wieder reflektiert werden. Die Schwierigkeit liegt an drei anderen Orten in dieser Sache: Erstens wird verlangt, dass Kompetenzen nicht nur entwickelt, sondern auch entsprechend kontrolliert werden müssen. Statt dass – wie dies viele Jahrhunderte problemlos funktioniert hat – die Kompetenzen in der täglichen Auseinandersetzung mit neuen Situationen entwickelt werden, werden sie in den Vordergrund gedrängt und kosten ihre Zeit der besonderen Einübung und Kontrolle, die auf der anderen Seite viele wichtige Lehrinhalte zu kurz kommen lassen. Eine zweite Schwierigkeit besteht darin, dass diese Kompetenzen kontrolliert werden müssen. Man muss diese Kompetenzen losgelöst vom Alltag – unter sterilen Laborbedingungen sozusagen – überprüfen und in Zahlenwerte übertragen. Hier zählt nicht mehr der tatsächliche Umgang – also die echte Kompetenz – sondern nur das Vermögen, das Gelernte richtig wiederzugeben. Dadurch wird nicht nur der Begriff der Kompetenz falsch ausgelegt, sondern die Kompetenz wird auf die korrekte Wiedergabe verkürzt.

Ein drittes Problem bezieht sich nicht nur auf die gewünschten Kompetenzen, sondern auf den gesamten Bildungsplan als solches. Was letzten Endes von einem Schüler verlangt wird, das bestimmt ein Gremium von Fachleuten im Geheimen. Hier sehe ich die eigentliche Problematik des ganzen Falls. Geheimniskrämerei führt immer zu Gerüchten, Verzerrungen und Halbwahrheiten. Schauen wir den Tatsachen ins Auge: Die Qualität eines Ergebnisses – so lehrt uns die Geschichte – wird umso größer, je mehr Menschen sich mit ihren Gaben und Fähigkeiten einbringen können. Jeder Zentralismus und jede aufoktroyierte Ideologie wird meilenweit hinter dem Ergebnis einer gemeinsamen, demokratischen Debatte und Entscheidungsfindung liegen.

Ebenso muss davon ausgegangen werden, dass jede zentralistisch installierte Ideologie, welche dem steten Wandel des Zeitgeistes unterworfen ist, jede Menge blinde Flecken aufweisen wird, die nur durch Widerspruch und gemeinsamen Diskurs von unterschiedlichen Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Meinungen zu Tage gefördert werden können. Erst durch die ehrliche Auseinandersetzung mit Fehlern, aber auch Lösungen und zu Würdigendem früherer Generationen können diese ermittelt und eliminiert werden.

Wo Menschen in zentralistischer und konkurrenzloser Weise planen und Richtlinien unhinterfragbar herausgeben, leidet nicht nur die Qualität darunter, sondern es wird dadurch automatisch immer auch Misstrauen geschürt. Zentralistisches Handeln schließt immer die Allgemeinheit aus – ist also einer großen Mehrheit gegenüber diskriminierend – und entmündigt alle, die von diesem Prozess ausgeschlossen werden. Eltern wollen grundsätzlich das Beste für ihre Kinder, und sobald wir ihnen mit Misstrauen begegnen und sie ausschließen, werden wir auch die Zusammenarbeit mit ihnen verderben, von deren Wichtigkeit selbst im Bildungsplan von 2004 noch ausgegangen wird:

Bildung beginnt nicht erst in der Schule. So sehr die Schule in den Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen verankert ist, so sehr braucht sie in ihrer Arbeit die Unterstützung der Familie, der Medien und jener Einflussfaktoren, die heute die Kindheit und Jugend auch prägen. Deshalb ist die Bildungs- und Erziehungspartnerschaft zwischen Elternhaus und Schule zentral bedeutsam. Je selbstständiger unsere Schulen werden, umso notwendiger ist ein guter Dialog mit den Eltern über schulspezifische Akzente und Profile.“4

Dass die Wahl und Mitbestimmung der Bildungsart in erster Linie eine Aufgabe und Verantwortung der Eltern ist, steht in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte sehr deutlich festgehalten:

Die Eltern haben ein vorrangiges Recht, die Art der Bildung zu wählen, die ihren Kindern zuteil werden soll.“5

Inzwischen ist die Diskussion um die Inhalte und Kernkompetenzen angestoßen worden. Dank der Petition haben Eltern die Möglichkeit bekommen, ihre Stimme in diesem Prozess zu erheben. Leider haben sich auch manche Menschen eingemischt, welche die Petition für ihre menschenverachtende Ideologie zu instrumentalisieren versuchten, was leider zu Polarisierung innerhalb der Diskussion führte. Dies lässt sich in einer demokratischen Meinungsbildung kaum vermeiden. Dennoch denke ich, dass uns dies nicht davon abhalten sollte, für die entstandene Möglichkeit des Dialogs dankbar zu sein. Demokratie lebt vom Dialog der verschiedenen Meinungen. Und wenn durch diese Petition ein solcher Dialog möglich geworden ist, so ist sie es meines Erachtens wert, unterstützt zu werden.

Was es braucht, ist eine Vielzahl von unterschiedlichen Einrichtungen und Möglichkeiten zur Bildung. Durch eine große Konkurrenz im Bildungsmarkt wächst die Qualität der Bildung und nur so wird eine Zukunft des Wachstums und des Wohlstands ermöglicht werden können.

2Ebd.

3Der Bildungsplan 2004 für die Grundschule kann hier heruntergeladen und eingesehen werden: http://www.bildung-staerkt-menschen.de/service/downloads/Bildungsplaene/Grundschule/Grundschule_Bildungsplan_Gesamt.pdf obiges Zitat stammt von S. 7

4Ebd. S. 5

5Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von 1948 in Artikel 26, Absatz 3: http://www.ohchr.org/EN/UDHR/Pages/Language.aspx?LangID=ger

Mittwoch, 1. Januar 2014

Warum wir Auftragsmorde legalisieren sollten

Vorsicht, Satire!!! Den folgenden Artikel habe ich im Blog von The Gospel Coalition (engl. Original) auf englisch gefunden. Da ich den Artikel der deutschsprachigen Welt nicht vorenthalten wollte, habe ich ihn mit freundlicher Genehmigung der Autorin, Betsy Childs, übersetzt.


Warum wir Auftragsmorde legalisieren sollten


Ich werde die Erste sein, die es eingesteht: Berufskiller sind fragwürdig. Aber sie sind fragwürdig, weil sie eine Arbeit erledigen, die niemand anders tun will, eine Arbeit, die tatsächlich illegal ist. Indem wir Auftragsmorde ein „Verbrechen“ nennen, haben wir die Tatsache verschleiert, dass Berufskiller der Gesellschaft einen wertvollen Dienst bereitstellen.
Viele Frauen finden sich gefangen in ungewollten Ehen. Der Ehebund beschneidet die Freiheit einer Frau ernstlich, und Ehemänner können unangemessen fordernd sein. Eine Frau in einer solchen Situation ist verletzlich. Sie sieht nur noch einen Ausweg, und so trifft sie die schwierige Entscheidung, ihren Ehemann zu töten.
Doch die unbequeme Wahrheit ist, dass eine Frau, die einen Mord gegen ihren Ehemann in Auftrag gibt, mit größter Wahrscheinlichkeit tausende von Dollars zahlen muss, ohne die Garantie zu haben, dass der Mord tatsächlich ausgeführt wird. Diesen Auftrag zu legalisieren, würde die Unsicherheit beseitigen. Gemietete Schützen könnten überprüft und trainiert, sowie auf professionelle Sicherheitsstandards angehalten werden. Niemand will, dass ein Treffer daneben geht. Wenn keine Gefahr der Anklage mehr bestünde, würde dies die Kosten von Auftragsmorden drastisch senken. Auftragsmord zu legalisieren würde ein schmutziges Geschäft ins rechte Licht rücken.
Während eine Scheidung in den meisten Fällen eine attraktive Alternative für einen Auftragsmord sein könnte, haben manche Frauen nicht die emotionalen und finanziellen Ressourcen, um eine Scheidung hinter sich zu bringen. Eine strittige Scheidung durchzuführen kann mehr als ein Jahr Zeit in Anspruch nehmen. Nachdem Anwälte die Finanzen des Paares geleert haben, bleibt der Frau nur wenig Geld zurück, um ihr Leben fortzusetzen. Außerdem: Ein diskreter Mord zur rechten Zeit schützt den Ehemann vor dem Schmerz, herausfinden zu müssen, dass er nicht mehr gewollt ist. Ein wahrlich erfahrener Attentäter kann seine Zielperson schmerzlos in einem Moment umlegen ohne jedes Leiden. Das Ende einer Ehe hat das Potential, das Leben einer Frau zu ruinieren, aber wenn ihr Ehemann schnell und sauber herausgeholt wird, so kann dies ein neuer Anfang für sie sein.
Auftragsmord ist ein unbequemes Thema, und ich persönlich könnte nie einen Mord beauftragen. Besser wäre es, zuerst ungewollte Ehen zu vermeiden. Das ist aber keine Entscheidung, die jemand anderes für eine Frau machen kann. Es ist ihre Ehe, nur sie kann entscheiden, wann sie enden muss.
Ich bin mir bewusst, dass manche Leser damit zögern, diesen Vorschlag zu befürworten, aber haltet doch einmal inne, um zu betrachten, wie sehr die Legalisierung der Abtreibung dazu beigetragen hat, dass eine Frau, die ihr Kind töten will, nicht mehr stigmatisiert wird. Einst wurde die Abtreibung als Mord gesehen und konnte deshalb nur im Geheimen und mit großem Risiko für die Frauen durchgeführt werden. Jetzt feiert unser Staat Frauen, die ihr Recht ausüben, Familienmitglieder zu töten. Weshalb sollten wir dieses Recht nicht ausweiten und den Frauen das Recht geben, ihre Partner zu töten?

(Original in Englisch von Betsy Childs, Übersetzung von mir)