Gott steht über allem
Wißt ihr es nicht? Hört ihr es nicht? Ist es euch nicht von
Anfang an verkündigt worden? Habt ihr nicht Einsicht erlangt in die
Grundlegung der Erde? Er ist es, der über dem Kreis der Erde thront
und vor dem ihre Bewohner wie Heuschrecken sind; der den Himmel
ausbreitet wie einen Schleier und ihn ausspannt wie ein Zelt zum
Wohnen; der die Fürsten zunichte macht, die Richter der Erde in
Nichtigkeit verwandelt — kaum sind sie gepflanzt, kaum sind sie
gesät, kaum hat ihr Stamm in der Erde Wurzeln getrieben, da haucht
er sie an, und sie verdorren, und ein Sturmwind trägt sie wie
Stoppeln hinweg. (Jes. 40, 21 – 24)
Noch einmal kommt Jesaja
auf die Größe Gottes zu sprechen. Er beginnt mit der Frage: Habt
ihr es nicht erfahren? Habt ihr es immer noch nicht herausgefunden?
Der Mensch forscht viel und findet auch viel heraus. Solange er aber
mit dem „geschlossenen System Universum“ rechnet, wird es da
immer Fragen geben, die offen bleiben. Es ist da wie eine
mathematische Gleichung, in welcher man eine Konstante ausblendet:
Jede Rechnung mit jener wird unweigerlich zu einem falschen Resultat
führen. Gott ist die so oft ausgeblendete Konstante im Leben vieler
Menschen, und das, obwohl nicht nur in den Gemeinden, sondern
überall, auch durch die Natur und das Gewissen des Menschen dieser
Gott von Anfang an, von Kindheit an, verkündigt wurde. Solange diese
Konstante ausgeblendet wird, gibt es natürlich auch Resultate. So
entstehen Hypothesen, die mit der Zeit zu Theorien werden. Doch
vieles ist falsch daran, weil nicht alles berücksichtigt werden
konnte. Gott ist da, und Er war es, der das Universum geschaffen hat.
Er thront über dem Erdkreis, und somit auch außerhalb von allem
Geschaffenen. Der Töpfer ist nicht ein Teil seines Kunstwerks,
sondern steht automatisch außerhalb. Dennoch kann er natürlich zu
jeder Zeit Einfluss auf dieses Werk nehmen.
Vor diesem Gott sind die
Menschen wie Heuschrecken. Das ist ein spezieller Vergleich. In der
Zeit Jesajas waren Heuschrecken in kleinen Mengen ungefährlich. Sie
wurden sogar gefangen, gebraten und galten als besondere Delikatesse.
In großen Mengen sind sie jedoch lästig und werden von Gott als
Gerichtswerkzeug gebraucht. So sind auch die Menschen, welche nichts
von Gott wissen wollen, Werkzeuge zum Gericht und zur Erziehung
derer, die dem Herrn vertrauen. Auch wenn sie es selbst nicht merken
und lediglich das tun, was ihnen in den Sinn kommt, so führen sie
dennoch genau das aus, was Gott geplant hat. So groß ist unser Gott,
Er führt das Geschick der Erde sehr gut und exakt nach dem
göttlichen Heilsplan. Er hat den Himmel (das Universum) ausgespannt
und alle Sterne, Planeten, Galaxien und alles, was sonst noch darin
ist.
Auch von den irdischen
Herrschern bekommt keiner mehr Macht als Gott dies zulässt. Auch
wenn es oft anders aussieht, aber Gott ist in Kontrolle und ein
einziges Wort oder ein Atemstoß aus Seinem Mund reicht aus, um ganze
Völker auszulöschen und Herrscher abzusetzen. Die gesamte
Weltgeschichte ist die Bühne von Gottes Handeln auf der Erde. Er gab
den Menschen Macht und einen Auftrag, nämlich die Erde in Besitz zu
nehmen und zu verwalten. Wo dies richtig geschieht, ist es sehr zum
Segen aller, wo aber menschlicher Hochmut auftritt, ist Zerstörung,
Trauer, Krise und Verlust die Folge. Dies zeigt auch, wie
selbstsüchtig der Mensch ist und wie gerne er sich selbst ins
Zentrum stellt. Das ist ein deutlicher Hinweis auf die Gefallenheit
des Menschen. Er hat nur noch Augen für sich selbst, für sein
eigenes Wohl, vergisst aber, dass ihn von Beginn des Lebens an alles
auf den Schöpfer der Himmel und der Erde hinweist. Er will lieber
sein eigener Herr und König sein, auf dem Thron seines Lebens sitzen
und herrschen. Wie schnell kommt da der Fall und wie tief fällt der
Mensch, der sich groß und mächtig, ja, selbstbestimmt und klug
fühlt. Ein Wort aus Gottes Mund, und das Glück kehrt sich in sein
Gegenteil um. Ein Sturm reicht aus und alles ist zu Ende. Ein
Windstoß, und schon ist es aus.
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