Die Nichtigkeit der
gottlosen Völker
Siehe, die Völker sind wie ein Tropfen am Eimer; wie ein
Stäubchen in den Waagschalen sind sie geachtet; siehe, er hebt die
Inseln auf wie ein Staubkörnchen! Der Libanon reicht nicht hin zum
Brennholz, und sein Wild genügt nicht zum Brandopfer. Alle Völker
sind wie nichts vor ihm; sie gelten ihm weniger als nichts, ja, als
Nichtigkeit gelten sie ihm! (Jes. 40, 15 – 17)
In Anbetracht der
Ewigkeit, mit den Augen des Glaubens gesehen, gibt es nichts auf
dieser Welt, was Gott widerstehen könnte. Wo Er spricht und wirkt,
sind alle Bemühungen dieser Welt, dagegen anzukämpfen, wertlos.
Jesaja vergleicht dies mit einem Wassertropfen, der beim Auskippen am
Rand oben hängenbleibt. Wie ein Tröpfchen wiegen die gottlosen
Nationen gegen Gottes Zorn auf. Dieser hängt über ihnen wie das
Schwert des Damokles, einzig und allein durch den langsam
zerberstenden Faden der göttlichen Geduld vom sofortigen Verderben
verschont. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben, und so ereilt auch
hier einen nach dem anderen das Gericht des Todes. Sie alle werden –
einer nach dem anderen – zum Gericht über diese zunehmende
Gottlosigkeit gebraucht.
Groß ist Gottes Geduld
und oft schallt der Ruf zur Umkehr durch die Gefilde, doch da ist
kein Ohr zum Hören und kein Auge zum Sehen bereit. Sie schwelgen in
ihren irdischen Genüssen – und die zur Umkehr rufen, lassen sie
verstummen. So leben sie Tag für Tag in ihrer Blindheit vor sich hin
– und groß wird der Schrecken sein, der sie einholt, wenn sie
erkennen, wen sie da verschmäht haben. Das Gewicht der Inseln ist
für Ihn so, wie Staub, der durch die Lüfte fliegt und die Völker
wie ein Staubkorn, das sich zufällig auf einer Waagschale befindet:
Beides ist nicht der Rede wert. Und wenn nun diese Heiden versuchen
wollten, ein Gott gefälliges Opfer darzubringen, so hätten sie gar
nichts vorzuweisen: Der gesamte Libanon mit seinem vielen Holz und
all seinen Opfertieren: Alles ist niemals gut genug, um Gott gefallen
zu können, sodass Er uns unsere Sünden dadurch jemals würde
vergeben können.
Hier kommen wir zu etwas
ganz Besonderem: Gott macht uns klar, dass jedes Tieropfer nur ein
Symbol für das einzige rechte Opfer sein sollte. Natürlich: Israel
sollte Gott Tiere opfern und es musste viel Tierblut fließen, damit
sich jeder bewusst sein und immer wieder erinnert werden konnte, dass
das Blut und der Tod eines untadeligen, perfekten Opfers notwendig
war, damit der Mensch vor Gott gerecht werden konnte. Und als am Tage
der Kreuzigung Jesu im Tempel der Vorhang von oben nach unten
durchriss, war es klar geworden, dass jetzt dieses eine perfekte
Opfer dargebracht worden war: Jesus Christus, der Sohn des lebendigen
Gottes. Von diesem Moment an war jedes weitere Tieropfer unnötig
geworden, denn die Schuld für die Sünde der Welt ist dadurch
bezahlt. Und wir dürfen im Namen und Auftrag des Herrn Jesus
ausrufen: Lasst euch mit Gott versöhnen! Der große Versöhnungstag
ist angebrochen und wir dürfen jeden Tag, das gesamte Jahr hindurch,
unseren Yom Kippur feiern. Der Tag, an welchem unsere Schuld bezahlt,
getilgt, gelöscht wurde!
Ja, die Stärke der
rebellischen Nationen, die sich in ihrer fortschreitenden
Gottlosigkeit gegen den Herrn Jesus auflehnen, kann Gott nicht
beeindrucken. Sie sind nichtig, wertlos, schwach. Hingegen haben wir
mit dem Evangelium eine Botschaft bekommen, die stärker ist als
jedes menschliche Dynamit. Sie kann harte Herzen aufsprengen und
Menschen von innen heraus verändern. Wer den Herrn Jesus annimmt und
an Sein Werk auf Golgatha glaubt, wird diese Kraft erfahren, wie sie
das Leben verändert und uns sensibel macht für die Schwierigkeiten,
in welchen andere Menschen leben. Die Schuld, die wie das
Damoklesschwert über ihm hing, ist weggenommen, Gottes Zorn hat sich
nicht auf ihm, sondern auf den Herrn Jesus am Kreuz entladen. Alle
Schuld, alle Sünde ist auf einmal ausgelöscht. Und der ewige Tod
ist für immer getötet worden. All dies durch den Einen, den Herrn
Jesus Christus. Ihm sei Lob in Ewigkeit!
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