Auf mehrfachen Wunsch habe ich die Blog-Serie über Jesaja 40 nochmal überarbeitet und in eine PDF-Datei gepackt. Ich wünsche jedem Gottes Segen beim Lesen. Hier gibt es die Datei.
Montag, 30. April 2012
Freitag, 27. April 2012
Flügel wie Adler
Flügel wie Adler
Er gibt dem Müden Kraft, und Stärke genug dem Unvermögenden.
Männer werden müde und matt, und Jünglinge straucheln und fallen;
aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren
mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass
sie wandeln und nicht müde werden. (Jes. 40, 29 – 31)
Red Bull verleiht Flügel!
Doch nicht erst seit der Red-Bull-Generation gibt es den Wunsch des
Menschen, fliegen zu können. Zu allen Zeiten gab es den Traum vom
Fliegen und viele Versuche wurden unternommen, um diesen Traum
umsetzen zu können. Bereits in der Antike finden wir die Sage von
Daidalos und Ikaros. Daidalos wird als Künstler, Erfinder,
Steinhauer und Architekt zum ersten Mal in Homers Iliade erwähnt. In
kürzester Zeit gab es eine riesige Sammlung von Sagen, die sich um
diesen Mann rankten. Einer dieser Sagen zufolge soll er auf Kreta
zusammen mit seinem Sohn Ikaros von König Minos in ein Labyrinth
eingesperrt worden sein. Um dort fliehen zu können, nahm er
Vogelfedern und Kerzenwachs und baute für sich und seinen Sohn
Flügel. Ikaros jedoch - von jugendlichem Übermut übermannt –
begab sich trotz väterlicher Warnung zu nahe an die Sonne – das
Wachs schmolz und Daidalos' Sohn stürzte ins Meer.
Der Traum vom Fliegen
stammt wohl vor allem von der beobachteten Leichtigkeit, mit welcher
Vögel und andere flugfähige Tiere innerhalb kürzester Zeit weite
Strecken zurücklegen konnten. Wie uns Jesaja hier richtig sagt,
werden wir Menschen recht schnell mal müde und matt. Dann sind wir
kraftlos und kommen nicht mehr weiter. Oder wir stolpern, fallen um,
schlagen uns die Knie auf und sind insofern der Erdanziehungskraft
hilflos ausgeliefert. Vögel sind es zwar auch, aber man muss doch
zugeben, dass die Beobachtung im ersten Moment einen anderen Eindruck
macht. Man hat Zugvögel, die mit einem Mini-Sender ausgestattet
wurden, beobachtet. Der Weltrekord liegt bei 11'500km Nonstop-Flug in
neun Tagen. Er wird von einer Pfuhlschnepfe gehalten. So gesehen ist
der Gedanke, dass Vögel beim Fliegen weniger schnell müde werden,
gar nicht so falsch. Deshalb stehen Vögel auch sinnbildlich für
müheloses und ausdauerndes Vorankommen.
Und genau dieses Bild
gebraucht Jesaja nun, um Gottes Werk an den Gläubigen zu
beschreiben: Den Müden unter ihnen gibt Gott Kraft und den
Unvermögenden Stärke. Gott möchte uns helfen, wenn wir im Leben an
unsere Grenzen stoßen und nicht mehr weiter wissen. Dort, wo wir
nicht mehr weiter wissen, kennt Er den Weg und wir dürfen Ihm
vertrauen. Gott liebt es, schwache und müde Menschen zu nehmen und
sie mit Seiner Kraft und Stärke zu füllen, denn dort wird Sein Name
groß gemacht und die Menschen erkennen, dass es sich nicht um eine
menschliche Kraft handeln kann, sondern Gottes Kraft in den Schwachen
und Müden mächtig geworden ist. Wie man es hier lesen kann, möchte
Gott uns helfen, so mühelos vorwärts zu kommen wie Adler in der
Luft. So fährt der Prophet auch fort: dass sie laufen und nicht matt
werden, dass sie wandeln und nicht müde werden. Wir werden natürlich
müde. Das gehört zum Leben dazu. Wir wissen oftmals nicht mehr
weiter und geraten schier in Verzweiflung darüber. Aber auch das
Wissen, dass Gott es gut mit uns meint und uns unterstützen möchte,
gibt uns Kraft, trotz aller Schwierigkeiten weiterzugehen. Wie der
Adler, der majestätisch seine Flügel ausbreitet, rundum umgeben von
der Luft, in welcher er sich fortbewegt, so sind auch wir rundum von
Gottes schützender und vorsorgender Hand voll und ganz umgeben. Was
immer geschehen mag, Er hält uns fest. Was immer kommen mag, niemals
können wir tiefer fallen als in Seine Hand. So ist Er immer da für
uns, ist bei uns und hält uns, ja, trägt uns durch alle schweren
Zeiten hindurch. Gott verspricht uns kein problemloses Leben, aber Er
ist und hat die Lösung für alles bereit. Noch bevor wir die
Schwierigkeit sehen, kennt Er den Weg und führt uns wohl.
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Donnerstag, 26. April 2012
Predigen in der Kraft des Geistes
Predigen in der Kraft
des Geistes
Wenn unsere Predigt in
der Kraft des Heiligen Geistes geschehen soll, so müssen wir uns an
die Art halten, wie der Heilige Geist wirkt. Wir verfügen nicht über
den Geist, sondern Er verfügt über uns. Und Seine Art, zu handeln,
muss zu der Art werden, wie wir selbst auch handeln. Also: Nicht der
Geist richtet Sich nach uns, sondern umgekehrt, wir richten uns nach
Ihm und den Prinzipien, die Sein Wirken ausmachen.
Ein erstes Merkmal ist,
dass der Heilige Geist der Autor der gesamten Bibel ist. Die ganze
Bibel von 1. Mose bis zur Offenbarung ist gottgehaucht, was bedeutet,
dass der Heilige Geist die Autoren der einzelnen Bücher der Bibel
inspiriert und überwacht hat. Gott der Heilige Geist trägt die
volle Verantwortung für die Wahrhaftigkeit und Zuverlässigkeit der
Bibel. Und da Er Gott ist, wird Er Sich niemals widersprechen. Wir
dürfen somit vertrauen, dass Gott uns durch die Bibel die ganze
Wahrheit sagt und nichts aus ihr mit dem Menschenverstand erst
überprüfen und gegebenenfalls verwerfen müssen. Im Gegenteil:
Jesus Christus bestätigt am Schluss in der Offenbarung, dass von
allem, was geschrieben steht, nichts weggenommen und nichts
hinzugefügt werden darf. In diesem Moment war also die Schrift
vollkommen und alle ihre Inhalte vollkommen zuverlässig. Daran hat
sich zu keiner Zeit etwas geändert, sodass es weder Umdeutungen noch
verdrehende Interpretationen braucht. Vielmehr genügt die Schrift
so, wie sie uns vorliegt. Wer also in der Kraft des Geistes predigen
möchte, muss dafür die Bibel in ihrer Gesamtheit und in ihrem
vorliegenden Wortlaut ernst nehmen. Sie hat uns heute exakt genau so
viel zu sagen wie den Menschen vor 2000 und 3000 Jahren. Das erste
Prinzip des Heiligen Geistes ist also dasjenige, dass Er die Bibel
nicht nur erschaffen hat, sondern zu jeder Zeit gebrauchen will und
wird.
Ein zweites Prinzip
nannte uns der Herr Jesus, als Er vom Kommen den Geistes sprach. Da
sagte Er, dass der Geist Ihn, also den Herrn Jesus, verherrlichen
wird. Das Zentrum aller Predigt in der Kraft des Geistes ist somit
der Herr Jesus und Sein Werk am Kreuz von Golgatha. Es ist also so,
dass jeder Text der Bibel auf den Herrn hinweist. Das ist auch ein
Wunder, aber es ist so. Welchen Text wir auch wählen, wir haben ihn
erst dann wirklich verstanden, wenn wir den Herrn Jesus und Sein Werk
am Kreuz von Golgatha, nämlich das ganze Evangelium, aus diesem
jeweiligen Text heraus predigen können. Es ist Jesus Christus, der
unser Ein und Alles sein soll. Er ist für uns auf die Erde gekommen,
hat für die Bezahlung unserer Schuld gelitten, ist gestorben, damit
wir mit Gott versöhnt leben können und ist auferstanden, damit auch
wir auferstehen können und in Ewigkeit bei Ihm sein. Er hat unsere
Ungerechtigkeit getragen und uns dafür das Kleid der Gerechtigkeit
erworben. In Ihm sind wir vor Gott gerecht gemacht, haben Frieden mit
dem Schöpfer und Richter von Himmel und Erde. Das ist der
Hauptgedanke, der jeden Abschnitt der ganzen Bibel durchzieht, der
rote Faden, der uns durch jede Predigt hindurchführen kann und den
der Heilige Geist benutzen möchte, um den Menschen, die uns zuhören,
die Erlösung anzueignen. Das zweite Prinzip ist somit, dass der
Heilige Geist immerzu auf den Herrn Jesus hinweist und Ihn
verherrlicht. So konnte der Apostel Paulus auch an die Korinther
schreiben, dass er unter ihnen nichts wusste als Christus, und Ihn
als Gekreuzigten.
Das dritte grundlegende
Prinzip des Heiligen Geistes betrifft das Wirken, das Er als Auftrag
hat. Auch hiervon berichtet uns der Herr Jesus in Seiner
Abschiedsrede. Der Heilige Geist, wenn Er dann in Seiner neuen Fülle
gekommen sein wird, soll die Welt überführen von Sünde,
Gerechtigkeit und Gericht. Wenn wir also wollen, dass Menschen zum
Herrn Jesus finden und zur Schar der Erlösten hinzugefügt werden
sollen, so müssen wir diese drei fundamentalen Wahrheiten in all
unsre Verkündigung mit einfließen lassen. Es gibt nichts
Schlimmeres, als den Menschen zu sagen, sie seien gerettet, obwohl
sie es doch nicht sind. Wir müssen wieder und wieder von der Sünde
sprechen, von dieser Kraft, die den Menschen ohne Wiedergeburt
versklavt hält. Die Bekehrung und Wiedergeburt, das Erfüllen mit
Glauben, all das ist das Werk des Heiligen Geistes. Aber dies kann
nur geschehen, wo zuerst die Notwendigkeit all dessen klargemacht
wurde. Nur wer von dem Fluch der Sünde und der Schuld weiß, kann
das Verlangen verspüren, von Gott in Besitz genommen zu werden. Nur
wer von seiner natürlichen Ungerechtigkeit weiß, kann nach dem
weißen Kleid der Gerechtigkeit hungern und dürsten. Und nur wer von
dem letzten und schrecklichen Gericht weiß, kann sich nach dem
göttlichen Freispruch sehnen. Aus diesem Grund wird die Predigt dort
in der Kraft des Heiligen Geistes geschehen, wo wir bereit sind, mit
Ihm zusammenzuarbeiten. Wo dies nicht geschieht, ist der Mensch auf
seine eigene Kraft und Rhetorik angewiesen, wird aber auch kein
bleibendes Werk der Erlösung in seinen Zuhörern voranbringen
können. Wer die Geschichte der Erweckungen kennt, wird leicht
feststellen können, dass dies mit ein Grund ist, weshalb es
Erweckungen geben konnte. Menschen begannen, mit dem Heiligen Geist
zusammenzuarbeiten und der Herr Jesus bestätigte ihre Arbeit durch
nachfolgende Zeichen. Möchtest auch du Erweckung sehen? Vertraue auf
das Werk des Herrn und die Kraft des Geistes!
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Der unerschöpfliche Gott
Der unerschöpfliche
Gott
Mit wem wollt ihr mich denn vergleichen, dem ich gleich sein soll?
spricht der Heilige. Hebt eure Augen auf zur Höhe und seht: Wer hat
diese erschaffen? Er, der ihr Heer abgezählt herausführt, er ruft
sie alle mit Namen. So groß ist seine Macht und so stark ist er, daß
nicht eines vermißt wird. Warum sprichst du denn, Jakob, und sagst
du, Israel: Mein Weg ist verborgen vor dem Herrn, und mein Recht
entgeht meinem Gott? Weißt du es denn nicht, hast du es denn nicht
gehört? Der ewige Gott, der Herr, der die Enden der Erde geschaffen
hat, wird nicht müde noch matt; sein Verstand ist unerschöpflich!
(Jes. 40, 25 – 28)
Der Name, mit welchem
hier von Gott gesprochen wird, ist „Der Heilige“. Dieser Name
zeugt von der Unvergleichbarkeit und Einmaligkeit Gottes. Die
göttliche Heiligkeit ist jenes Ganz-Anders-Sein Gottes, die
Erhabenheit über alles, was Er geschaffen hat. Und dieser Erhabene
und Heilige spricht hier zum Menschen und fragt ihn, womit dieser
Gott vergleichen wolle. Dadurch, dass Gott als der Heilige spricht,
wird auch klar, dass Er zu einer gefallenen, unheiligen Welt und
Menschheit spricht. Mit wem wollen wir Ihn vergleichen können, Ihn,
den Schöpfer der Himmel und der Erde? Von wem könnten wir sagen, er
hätte irgend eine Ähnlichkeit mit Gott? Trotz dieser Verdorbenheit
und dem Gefallensein dieser Welt hat Gott alles sehr gut geschaffen.
So gut nämlich, dass Er jeden einzelnen Stern, Planeten, Mond und
jede Galaxie ganz genau geplant hat und nach diesem Plan herstellte.
So genau nämlich, dass nichts vermisst wird.
So spricht nun nämlich
dieser heilige Gott zu uns Menschen, die wir in unserer gefallenen
Natur gefangen sind, und fragt uns, was wir denn zu bieten hätten.
Wen oder was gibt es, womit wir Ihn vergleichen könnten? Wer oder
was hat solch eine Kraft, aus dem Nichts das All zu schaffen, seine
Größe mit der Spanne abzumessen und dabei jedes Molekül darin an
seinen richtigen Platz zu setzen? Wer würde sich erdreisten wollen,
dies nachzubauen? Wer mag in seinem Übermut derart frech sein
wollen, zu behaupten, Gott wäre gar nicht notwendig für diese Welt?
Kinderei! Wer denkt, muss glauben. Wer nachsinnt und wirklich ehrlich
mit sich ist, wird früher oder später nicht an Gott vorbeikommen
können.
Auch wird niemand sein
Tun, Denken, Fühlen, Wollen und Reden vor dem Herrn der Heerscharen
verbergen können. Vor Ihm ist alles offenbar. So sagt uns der
Psalmist: „Und nähme ich die Flügel der Morgenröte und ließe
mich nieder am äußersten Ende des Meeres, so würde auch dort Deine
Hand mich führen, und Deine Rechte mich halten.“ (Psalm 139, 9
– 10) Es gibt keine Möglichkeit, sich vor Gott zu verstecken. Das
ganze Weltall ist in Seiner Hand, und Er sieht in jedem Augenblick
alles, was in diesem Weltall vor sich geht.
Manchmal haben wir das
Gefühl, dass Gott Sich gar nicht für uns interessiert. Wir denken
dann, dass unsere Gebete bestimmt an der Zimmerdecke verhallen und
ins Nirvana verschwinden. In dem Moment sagt uns der Prophet Jesaja:
Hast du es denn nicht gehört? Weißt du es denn immer noch nicht?
Bist du denn der Einzige, der noch nicht darüber Bescheid weiß? Und
sogleich gibt er uns die Antwort: Der ewige Gott, der Allmächtige,
der Schöpfer der Himmel und der Erde, Er wird niemals müde. Was
immer wir tun, worum immer wir bitten, Er sieht uns. Er hört uns.
Und Er handelt. Nicht immer ist Sein Handeln so, wie wir uns das
vorstellen oder wie wir denken, es sei das Beste. Aber Er hört. Und
Er rettet. Er ist Derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit. Sein
Verstand ist unerschöpflich. Er ist immer da und führt uns auf
Seinem Weg. Manchmal befinden wir uns im dunklen Tal der
Todesschatten, wo wir nicht genau sehen können, wohin der nächste
Schritt führt. Manchmal sind wir auch blind durch falsche
Vorstellungen, wie Gott uns zu helfen habe. Aber was immer kommt, so
dürfen wir uns gewiss sein: Der Herr ist und bleibt Derselbe in alle
Ewigkeit. Und Er sieht uns. Hört uns. Und hilft gerne!
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Mittwoch, 25. April 2012
Gott steht über allem
Gott steht über allem
Wißt ihr es nicht? Hört ihr es nicht? Ist es euch nicht von
Anfang an verkündigt worden? Habt ihr nicht Einsicht erlangt in die
Grundlegung der Erde? Er ist es, der über dem Kreis der Erde thront
und vor dem ihre Bewohner wie Heuschrecken sind; der den Himmel
ausbreitet wie einen Schleier und ihn ausspannt wie ein Zelt zum
Wohnen; der die Fürsten zunichte macht, die Richter der Erde in
Nichtigkeit verwandelt — kaum sind sie gepflanzt, kaum sind sie
gesät, kaum hat ihr Stamm in der Erde Wurzeln getrieben, da haucht
er sie an, und sie verdorren, und ein Sturmwind trägt sie wie
Stoppeln hinweg. (Jes. 40, 21 – 24)
Noch einmal kommt Jesaja
auf die Größe Gottes zu sprechen. Er beginnt mit der Frage: Habt
ihr es nicht erfahren? Habt ihr es immer noch nicht herausgefunden?
Der Mensch forscht viel und findet auch viel heraus. Solange er aber
mit dem „geschlossenen System Universum“ rechnet, wird es da
immer Fragen geben, die offen bleiben. Es ist da wie eine
mathematische Gleichung, in welcher man eine Konstante ausblendet:
Jede Rechnung mit jener wird unweigerlich zu einem falschen Resultat
führen. Gott ist die so oft ausgeblendete Konstante im Leben vieler
Menschen, und das, obwohl nicht nur in den Gemeinden, sondern
überall, auch durch die Natur und das Gewissen des Menschen dieser
Gott von Anfang an, von Kindheit an, verkündigt wurde. Solange diese
Konstante ausgeblendet wird, gibt es natürlich auch Resultate. So
entstehen Hypothesen, die mit der Zeit zu Theorien werden. Doch
vieles ist falsch daran, weil nicht alles berücksichtigt werden
konnte. Gott ist da, und Er war es, der das Universum geschaffen hat.
Er thront über dem Erdkreis, und somit auch außerhalb von allem
Geschaffenen. Der Töpfer ist nicht ein Teil seines Kunstwerks,
sondern steht automatisch außerhalb. Dennoch kann er natürlich zu
jeder Zeit Einfluss auf dieses Werk nehmen.
Vor diesem Gott sind die
Menschen wie Heuschrecken. Das ist ein spezieller Vergleich. In der
Zeit Jesajas waren Heuschrecken in kleinen Mengen ungefährlich. Sie
wurden sogar gefangen, gebraten und galten als besondere Delikatesse.
In großen Mengen sind sie jedoch lästig und werden von Gott als
Gerichtswerkzeug gebraucht. So sind auch die Menschen, welche nichts
von Gott wissen wollen, Werkzeuge zum Gericht und zur Erziehung
derer, die dem Herrn vertrauen. Auch wenn sie es selbst nicht merken
und lediglich das tun, was ihnen in den Sinn kommt, so führen sie
dennoch genau das aus, was Gott geplant hat. So groß ist unser Gott,
Er führt das Geschick der Erde sehr gut und exakt nach dem
göttlichen Heilsplan. Er hat den Himmel (das Universum) ausgespannt
und alle Sterne, Planeten, Galaxien und alles, was sonst noch darin
ist.
Auch von den irdischen
Herrschern bekommt keiner mehr Macht als Gott dies zulässt. Auch
wenn es oft anders aussieht, aber Gott ist in Kontrolle und ein
einziges Wort oder ein Atemstoß aus Seinem Mund reicht aus, um ganze
Völker auszulöschen und Herrscher abzusetzen. Die gesamte
Weltgeschichte ist die Bühne von Gottes Handeln auf der Erde. Er gab
den Menschen Macht und einen Auftrag, nämlich die Erde in Besitz zu
nehmen und zu verwalten. Wo dies richtig geschieht, ist es sehr zum
Segen aller, wo aber menschlicher Hochmut auftritt, ist Zerstörung,
Trauer, Krise und Verlust die Folge. Dies zeigt auch, wie
selbstsüchtig der Mensch ist und wie gerne er sich selbst ins
Zentrum stellt. Das ist ein deutlicher Hinweis auf die Gefallenheit
des Menschen. Er hat nur noch Augen für sich selbst, für sein
eigenes Wohl, vergisst aber, dass ihn von Beginn des Lebens an alles
auf den Schöpfer der Himmel und der Erde hinweist. Er will lieber
sein eigener Herr und König sein, auf dem Thron seines Lebens sitzen
und herrschen. Wie schnell kommt da der Fall und wie tief fällt der
Mensch, der sich groß und mächtig, ja, selbstbestimmt und klug
fühlt. Ein Wort aus Gottes Mund, und das Glück kehrt sich in sein
Gegenteil um. Ein Sturm reicht aus und alles ist zu Ende. Ein
Windstoß, und schon ist es aus.
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Montag, 23. April 2012
Unsere goldenen Kälber
Unsere goldenen Kälber
Wem wollt ihr denn Gott vergleichen? Oder was für ein Ebenbild
wollt ihr ihm an die Seite stellen? Das Götzenbild? Das hat der
Künstler gegossen, und der Goldschmied überzieht es mit Gold und
lötet silberne Kettchen daran. Wer aber zu arm ist, wählt als
Weihegeschenk ein Holz, das nicht fault, und sucht sich einen
Schnitzer, der ein Götzenbild herstellen kann, das nicht wackelt.
(Jes. 40, 18 – 20)
Diese Worte sind an das
Volk Israel zur Zeit der Gefangenschaft in Babylon gerichtet. In
dieser Zeit war es den gefangenen Völkern verboten, einen eigenen
Gottesdienst zu haben, sofern sie beim offiziellen Staatsgötzendienst
nicht mitmachen wollten. In der babylonischen Religion ging es in
erster Linie darum, dass die Götter durch Opfer den Menschen
wohlgesinnt gemacht werden sollten und es gab Tempel, in welchen die
Opfer genau betrachtet und dadurch Wahrsagerei betrieben wurde, ob
die jeweilige Gottheit das Opfer angenommen hat oder nicht.
Unsere heutige Zeit ist
geprägt von einer Religion der Selbstvergötzung des Menschen. Das
Ich wird ins Zentrum gerückt, die Gefühle, Erlebnisse, Erfahrungen
und der Verstand stehen total im Mittelpunkt unserer Zeit. Der Mensch
sucht sich also nicht mehr einen Schnitzer, der ihm das Holz zu einer
Götzenstatue macht, sondern vielmehr ist jeder seines Götzendienstes
eigener Schmied. Sei es nun der Geldbeutel, die Sicherheit im Leben
und im Alter, der gesellschaftliche Status, der Erfolg im Beruf oder
die Familie – der modernen goldenen Kälber ist keine Grenze
gesetzt. Auch ist das Streben nach Macht ein ständiger Faktor für
menschlichen Götzendienst.
Götzendienst ist immer
ein Dienst am Bösen. Im Roman „Der Herr der Ringe“ gibt es
hierfür ein sehr gutes Bild. Wer den einen Ring hat, dem ist die
Macht über die anderen Ringe weitgehend auch übertragen. So gibt es
diese Ringe:
„Drei Ringe den
Elbenkönigen hoch im Licht,
Sieben den
Zwergenherrschern in ihren Hallen aus Stein,
Den Sterblichen, ewig dem
Tode verfallen, neun,
Einer dem Dunklen Herrn
auf dunklem Thron
Im Lande Mordor, wo die
Schatten drohn.
Ein
Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden,
Ins
Dunkel zu treiben und ewig zu binden
Im Lande Mordor, wo die
Schatten drohn.“
In dem Roman wird sehr
gut dargestellt, wie der eine Ring, der nämlich die Macht hat, die
übrigen zu finden, immer danach strebt, zu seinem ursprünglichen
Besitzer zurückzukommen. Götzendienst hat ein Eigenleben, das immer
Dienst am Bösen ist. Götzendienst ist Dienst am Tisch der Dämonen
sagt uns Paulus. Und er hat recht damit. Doch wer heutzutage auf die
Religion der Selbstvergötzung und die Religion der
Wissenschaftsvergötzung und der Mammonvergötzung verzichtet, hat
keinen einfachen Stand in dieser Welt. Wie das Israel zur Zeit der
Babylonischen Gefangenschaft müssen auch wir uns immer wieder
fragen, ob wir um des einfacheren Lebens willen nicht doch angefangen
haben, uns dieser modernen Religion hinzugeben, die den Menschen ins
Zentrum stellt.
Auch unsere Verkündigung
muss sich immer wieder fragen lassen, ob sie nicht etwa begonnen hat,
den Menschen mit seinen Problemen ins Zentrum zu stellen und Gott
außen vor zu lassen. Was wir brauchen, ist theozentrische
Verkündigung. Also eine Verkündigung, die Gott als Urheber und
Täter von allem Guten ins Zentrum stellt. Wir müssen lernen, dass
das Einzige, das der Mensch zu seiner Erlösung beitragen kann, die
Sünde und Schuld ist, von der er erlöst werden muss. Die Rettung
ist von A – Z alles Gottes Werk. Nicht der Mensch muss Gott
annehmen, sondern Gott muss den Menschen annehmen, der sich als
Gottes Feind offenbart und sein Leben lang nie etwas anderes tun
kann, als Sünde auf Sünde zu häufen und Schuld auf Schuld zu
laden. Daran sehen wir die Größe, Herrlichkeit und Liebe Gottes,
dass Er TROTZDEM bereit ist, alles zu tun, um den Menschen zu retten,
der aus sich selbst nichts anderes tun kann, als sich gegen Gott
aufzulehnen. Deshalb ist jede Errettung ein Akt der souveränen Gnade
Gottes. So groß ist unser Gott, der Herr der Ewigkeit!
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Verkündigung
Freitag, 20. April 2012
Die Nichtigkeit der gottlosen Völker
Die Nichtigkeit der
gottlosen Völker
Siehe, die Völker sind wie ein Tropfen am Eimer; wie ein
Stäubchen in den Waagschalen sind sie geachtet; siehe, er hebt die
Inseln auf wie ein Staubkörnchen! Der Libanon reicht nicht hin zum
Brennholz, und sein Wild genügt nicht zum Brandopfer. Alle Völker
sind wie nichts vor ihm; sie gelten ihm weniger als nichts, ja, als
Nichtigkeit gelten sie ihm! (Jes. 40, 15 – 17)
In Anbetracht der
Ewigkeit, mit den Augen des Glaubens gesehen, gibt es nichts auf
dieser Welt, was Gott widerstehen könnte. Wo Er spricht und wirkt,
sind alle Bemühungen dieser Welt, dagegen anzukämpfen, wertlos.
Jesaja vergleicht dies mit einem Wassertropfen, der beim Auskippen am
Rand oben hängenbleibt. Wie ein Tröpfchen wiegen die gottlosen
Nationen gegen Gottes Zorn auf. Dieser hängt über ihnen wie das
Schwert des Damokles, einzig und allein durch den langsam
zerberstenden Faden der göttlichen Geduld vom sofortigen Verderben
verschont. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben, und so ereilt auch
hier einen nach dem anderen das Gericht des Todes. Sie alle werden –
einer nach dem anderen – zum Gericht über diese zunehmende
Gottlosigkeit gebraucht.
Groß ist Gottes Geduld
und oft schallt der Ruf zur Umkehr durch die Gefilde, doch da ist
kein Ohr zum Hören und kein Auge zum Sehen bereit. Sie schwelgen in
ihren irdischen Genüssen – und die zur Umkehr rufen, lassen sie
verstummen. So leben sie Tag für Tag in ihrer Blindheit vor sich hin
– und groß wird der Schrecken sein, der sie einholt, wenn sie
erkennen, wen sie da verschmäht haben. Das Gewicht der Inseln ist
für Ihn so, wie Staub, der durch die Lüfte fliegt und die Völker
wie ein Staubkorn, das sich zufällig auf einer Waagschale befindet:
Beides ist nicht der Rede wert. Und wenn nun diese Heiden versuchen
wollten, ein Gott gefälliges Opfer darzubringen, so hätten sie gar
nichts vorzuweisen: Der gesamte Libanon mit seinem vielen Holz und
all seinen Opfertieren: Alles ist niemals gut genug, um Gott gefallen
zu können, sodass Er uns unsere Sünden dadurch jemals würde
vergeben können.
Hier kommen wir zu etwas
ganz Besonderem: Gott macht uns klar, dass jedes Tieropfer nur ein
Symbol für das einzige rechte Opfer sein sollte. Natürlich: Israel
sollte Gott Tiere opfern und es musste viel Tierblut fließen, damit
sich jeder bewusst sein und immer wieder erinnert werden konnte, dass
das Blut und der Tod eines untadeligen, perfekten Opfers notwendig
war, damit der Mensch vor Gott gerecht werden konnte. Und als am Tage
der Kreuzigung Jesu im Tempel der Vorhang von oben nach unten
durchriss, war es klar geworden, dass jetzt dieses eine perfekte
Opfer dargebracht worden war: Jesus Christus, der Sohn des lebendigen
Gottes. Von diesem Moment an war jedes weitere Tieropfer unnötig
geworden, denn die Schuld für die Sünde der Welt ist dadurch
bezahlt. Und wir dürfen im Namen und Auftrag des Herrn Jesus
ausrufen: Lasst euch mit Gott versöhnen! Der große Versöhnungstag
ist angebrochen und wir dürfen jeden Tag, das gesamte Jahr hindurch,
unseren Yom Kippur feiern. Der Tag, an welchem unsere Schuld bezahlt,
getilgt, gelöscht wurde!
Ja, die Stärke der
rebellischen Nationen, die sich in ihrer fortschreitenden
Gottlosigkeit gegen den Herrn Jesus auflehnen, kann Gott nicht
beeindrucken. Sie sind nichtig, wertlos, schwach. Hingegen haben wir
mit dem Evangelium eine Botschaft bekommen, die stärker ist als
jedes menschliche Dynamit. Sie kann harte Herzen aufsprengen und
Menschen von innen heraus verändern. Wer den Herrn Jesus annimmt und
an Sein Werk auf Golgatha glaubt, wird diese Kraft erfahren, wie sie
das Leben verändert und uns sensibel macht für die Schwierigkeiten,
in welchen andere Menschen leben. Die Schuld, die wie das
Damoklesschwert über ihm hing, ist weggenommen, Gottes Zorn hat sich
nicht auf ihm, sondern auf den Herrn Jesus am Kreuz entladen. Alle
Schuld, alle Sünde ist auf einmal ausgelöscht. Und der ewige Tod
ist für immer getötet worden. All dies durch den Einen, den Herrn
Jesus Christus. Ihm sei Lob in Ewigkeit!
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Dienstag, 17. April 2012
Der Gott der Bibel und die Political Correctness
Der Gott der Bibel und
die Political Correctness
In vielen Bereichen
stoßen sie aufeinander: Gender-Ideologie (Feminismus), in der Frage
nach der Homosexualität, und nicht zuletzt auch in der Politik der
blinden Geld-Umverteilungsmaschinerie versus Recht auf privates
Eigentum. Und die Frage wird zu Recht gestellt: Wie gehen wir
Christen mit diesen Zusammenstößen um? Es gibt hier zwei
verschiedene Lösungsansätze und ein breites Spektrum dazwischen.
Die beiden Ansätze haben damit zu tun, wen wir über uns regieren
lassen wollen: Die dem Zeitgeist unterworfene Gesellschaft oder der
ewige, unveränderliche Gott der Bibel? Fakt ist und bleibt: Jede und
jeder muss hier eine Entscheidung treffen. Keine Entscheidung ist
auch eine Entscheidung. In unserem Falle eine zugunsten der Political
Correctness.
Als politisch korrekt
gilt zum Beispiel die Behauptung, Männer und Frauen seien nicht von
Natur aus Männer und Frauen, sondern würden erst durch Erziehung zu
solchen gemacht. Die Bewegung des Feminismus möchte alle
Unterschiede auflösen und unsere Gesellschaft in den Übermenschen
der Klasse „androgyn“ überführen. Ehe sei nicht mehr zeitgemäß,
es müsse jeder mit jedem zu jeder Zeit „dürfen“. Hier schließt
sich eine andere Bewegung an: Diejenige der Homosexuellen-Lobby. Im
Gegensatz zum Feminismus betrachtet sie die sexuelle Ausrichtung als
angeboren und dadurch unveränderlich. Und nun ist dieser Widerspruch
kein Problem für die beiden Bewegungen. Solange es ihnen Vorteile
verschafft, arbeiten sie zusammen und führen unsere westliche Welt
ins Chaos. Revolution war schon immer so, dass sie einfach verändern
wollte. Letzten Endes egal wohin, denn alles kann ja nur besser sein
als der momentane Zustand.
Wenn wir einen Blick in
die Bibel werfen, so fällt auf: Gott möchte Ordnung statt Chaos.
Die sieben Tage der Schöpfung bedeuten, dass Ordnung in das Chaos
hineinkommt. Und je weiter wir im Gesetz Moses lesen, desto klarer
und deutlicher wird die Ordnung. Sie soll unser gesamtes Leben
betreffen. Gott ist dort geehrt, wo ein Mensch nach Seiner Ordnung
leben möchte. Nach der Ordnung, die Gott für unsere Welt
bereithält. Somit steht auch Gottes Ordnung im direkten Widerspruch
zum inszenierten Chaos der politischen Korrektheit. Insofern sind
Gottes Gebote sehr revolutionär (dies bedeutet: Zurückwälzung oder
Zurückdrehung in einen früheren Zustand). Gott hat diese Ordnung
geschaffen und aufgerichtet. Wir haben die Wahl, ob wir nach dieser
göttlichen Ordnung leben möchten oder lieber im Chaos der
politischen Korrektheit.
Ein zweiter Blick in die
Bibel zeigt uns, dass auch Jesus in dem eigentlichen Sinne durchaus
revolutionär genannt werden kann. Er hat Sich gegen das pharisäische
Chaos bezüglich der Gesetze äußerst deutlich ausgesprochen. Auch
in Bezug auf falsches Verhalten war Jesus mehr als deutlich. Der
Ehebrecherin hat Er klargemacht, dass sie ihren Zustand im Ehebruch
nicht weiter so leben könne. Er verurteilte sie nicht, gab ihr aber
die Freiheit, entweder in Gottes Ordnung zurück zu kehren oder sich
selbst durch weiteren Ungehorsam Chaos im Leben und Verurteilung
zuzuziehen. Sie durfte zu Jesus kommen, wie sie war, aber Jesus
wollte ihr echte Freiheit schenken. Freiheit von ihrem chaotischen,
selbstbezogenen Leben, hin zu einem Leben in der Freiheit innerhalb
der Ordnung Gottes.
Und genau hier gilt es
für uns als Christen aufzupassen. Wir dürfen die Menschen
einerseits nicht vorverurteilen, denn alle dürfen zu Jesus kommen
wie sie sind. Andererseits dürfen wir ihnen aber auch nicht Gottes
Ordnung vorenthalten. Und wenn nun zum Beispiel die Kirche
homosexuellen Pfarrern erlaubt, ihr Chaos auch als Pfarrer weiterhin
auszuleben, so ist das nicht nur eine freche Umdeutung von Gottes
Wort, sondern zugleich eine Entmutigung für alle, die auch in diesem
Chaos gefangen sind. Denn wenn der Herr Pfarrer da schon nicht
rauskommt, wie denn dann der normale Kirchengänger? So lasst uns für
die Menschen beten, die im Chaos dieser Welt leben und zu noch mehr
Chaos verführt werden. Sie haben es nicht leicht... Und lasst uns
vor allem auch ein Leben in Gottes Ordnung vorleben, denn ein solches
Leben in dieser Freiheit ist ansteckend, inspirierend und macht
neugierig!
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Montag, 16. April 2012
Die Größe Gottes
Die Größe Gottes
Wer hat die Wasser mit der hohlen Hand gemessen? Wer hat den
Himmel mit der Spanne abgegrenzt und den Staub der Erde in ein Maß
gefaßt? Wer hat die Berge mit der Waage gewogen und die Hügel mit
Waagschalen? Wer hat den Geist des Herrn ergründet, und wer hat ihn
als Ratgeber unterwiesen? Wen hat Er um Rat gefragt, daß der Ihn
verständig machte und Ihm den Weg des Rechts wiese, daß er Ihn
Erkenntnis lehrte und Ihm den Weg der Einsicht zeigte? (Jes. 40,
12 - 14)
Hier spricht Jesaja nun
von der Größe Gottes. Es ist wunderbar, mit welcher Wortwahl er
dies tut. Er führt seine Hörer und Leser dazu, die Gestade der
Meere zu besuchen und an deren Größe über Gott zu staunen. Gott
ist so groß, dass in Seiner hohlen Hand das gesamte Wasser aller
Zeiten Platz findet. Wenn wir am Strand stehen, aufs Meer hinaus
blicken und uns diese Aussage mal gründlich auf der Zunge zergehen
lassen, können wir nur staunen. Selbst wenn uns das Meer so gefüllt
zu sein scheint, gibt es in den Bergen noch immer genügend Wasser
aus Quellen. Und nicht zu vergessen der ewige Schnee mancher Berge in
den Hochalpen. Und das Grundwasser. Und die Seen. Und der
Niederschlag, der noch droben wartet, seinen Segen aufs trockene Land
zu gießen. Erstaunlich.
Und dann führt uns der
Prophet in einer sternklaren Nacht nach draußen und zeigt uns da
droben das Firmament. Sehen können wir von bloßem Auge ungefähr
die nächsten 6000 Sterne. Dahinter geht es aber noch weiter. Unsere
eigene Galaxie, die Milchstraße, beinhaltet ungefähr 300 Milliarden
Sterne, also 50 Millionen mal so viele, wie man von bloßem Auge
sehen kann. Sie ist 100000 Lichtjahre groß, also das Licht benötigt
100000 Jahre, um von einem Ende zum anderen zu gelangen. Mit den
heutigen Mitteln der Technik kann man von der Erde aus gesehen circa
50 Milliarden solcher Galaxien sehen und beobachten. Das ist
unvorstellbar viel. Und doch sagt uns nun Jesaja, dass dieses ganze
Weltall mit all den Milliarden von Milliarden von Sternen nicht nur
von Gott geschaffen wurden, sondern auch, dass dies alles in Gottes
Handspanne ausgebreitet ist. Die Handspanne ist die Größe, die sich
zwischen der Spitze des Daumens und der des kleinen Fingers befindet.
Das ist unser Gott! So unvorstellbar groß ist Er – und hat Sich
doch uns Menschen offenbart. Weil Er mit uns leben möchte. Weil Er
an uns interessiert ist. Und all dies hat Er gemacht, um uns zum
Staunen und zum Lobpreis zu bringen. Da dürfen wir singen: Du großer
Gott, wenn ich die Welt betrachte, die Du geschaffen durch Dein
Allmachtswort! […] Dann jauchzt mein Herz Dir großem Herrscher zu!
Wie groß bist Du, wie groß bist Du!
Ich möchte dem Leser
überlassen, sich noch weiter auf diese Gedanken einzulassen. Gottes
Größe und Macht bringt uns zum Staunen. Einen Gedanken aus diesen
Versen möchte ich noch weiter geben. Im Folgenden stellt nämlich
der Prophet einige Fragen. Sie alle zielen darauf ab, dass keiner von
uns Menschen Gott gezeigt hat, wie Er alles schaffen soll. Es war
alles Seine Idee, die Idee, die aus Gottes Größe, Allmacht und
Liebe stammt. Doch wie schnell denken wir, dass wir unserem Gott
Vorschriften machen müssen, wie Er in unserem Leben zu handeln habe!
Wie schnell meinen wir, es besser zu wissen! Wie schnell fangen wir
an, Gottes Wort zu relativieren und denken so klein von Ihm! Oh,
lasst uns beten, dass uns der Heilige Geist in solchen Momenten in
die sternenklare Nacht führen möge und uns zeigen: unser großer
Gott hat all dies geschaffen! Sollte es Ihm nicht möglich sein, auch
für unsere Probleme die Lösung bereits zu haben, bevor wir das
Problem erkannt haben?
Samstag, 14. April 2012
Der gute Hirte
Der gute Hirte
Steige auf einen hohen Berg, o Zion, die du frohe Botschaft
verkündigst! Erhebe deine Stimme mit Macht, o Jerusalem, die du
frohe Botschaft verkündigst; erhebe sie, fürchte dich nicht; sage
den Städten Judas: Seht, da ist euer Gott! Siehe, Gott, der Herr,
kommt mit Macht, und sein Arm wird herrschen für ihn; siehe, sein
Lohn ist bei ihm, und was er sich erworben hat, geht vor ihm her. Er
wird seine Herde weiden wie ein Hirte; die Lämmer wird er in seinen
Arm nehmen und im Bausch seines Gewandes tragen; die Mutterschafe
wird er sorgsam führen. (Jes. 40, 9 – 11)
Nun ist plötzlich nicht
mehr nur Jesaja der Evangelist, sondern ganz Zion, also ganz
Jerusalem, oder besser gesagt: Die Gesamtheit des Volkes Israel ist
dazu berufen, Evangelist zu sein. Es ist das von Gott auserwählte
Volk zum Segen aller Nationen. Bis zum heutigen Tag ist das Volk und
die Nation Israel ein Wunder: Gejagt, verflucht, verfolgt, gemordet –
und dennoch ein stark wie zu jeder Zeit. Auch heute ist Israel ein
Bote Gottes – selbst wenn sie es nicht wahrhaben wollen. Aber am
heutigen Staat Israel erfüllen sich zahlreiche Verheißungen, die
Gott ihm gegeben hat – vor vielen Jahrhunderten und Jahrtausenden.
Die Botschaft muss
bekannt werden. Der Evangelist darf sich nicht in eine Synagoge oder
in ein Gemeindehaus zurückziehen – er muss da sein, wo er gehört
wird. Zion soll auf einen hohen Berg. Das erinnert uns an die
Bergpredigt, wo Jesus sagte, dass eine Stadt auf dem Berg nicht
versteckt bleibt, sondern gesehen wird. Eine solche Stadt verbreitet
ein Licht und ist anziehend. Ganz anders, wenn man das Licht unter
einem Scheffel (eine Art Eimer, mit dem das Korn abgemessen wurde)
stellt. Da nützt es niemandem etwas. Deshalb muss diese gute
Botschaft, die Zion hat, in der ganzen Welt verbreitet werden.
Was ist denn diese frohe
Botschaft, die Zion zu verkündigen hat? Es ist dies nämlich, dass
es trotz der menschlichen Sünde und inneren Verderbtheit des
Menschen Hoffnung gibt. Vom Moment des Sündenfalls an wissen die
Menschen, dass Gott einen Retter senden wird, den Messias. Der
gesamte Tempel- und Opferdienst Israels deutet auf diese Erlösung
durch den Messias hin. Dies ist durch den Herrn Jesus am Kreuz auf
Golgatha geschehen. Dort hat der Tausch stattgefunden: Jesus nahm die
Schuld und Strafe der Sünde von uns Menschen auf Sich, bezahlte
dafür und übertrug allen, die an Ihn glauben, Seine göttliche
Gerechtigkeit und Schuldlosigkeit.
So kam Jesus in diese
Welt hinein und sagte von Sich, dass Er der gute Hirte ist, und
derjenige, welcher die Welt in Zukunft regieren wird. Und Jesaja
fordert hier Israel auf, auszurufen, dass es Jahwe, der eine Gott
Israels ist, welcher als dieser gute Hirte kommen wird. Es ist
schade, dass es immer noch so viele Gruppen gibt, welche behaupten,
Jesus sei nur Mensch gewesen. Hier sagt uns Jesaja ganz klar und
deutlich, dass der eine Gott Israels, Jahwe, es sein wird, der mit
Macht kommen und herrschen wird. Er wird Seine Herde weiden, die
Gläubigen sind Seine Schafe. Und Er wird Sich um all jene kümmern,
die Ihm nachfolgen. Welch ein Trost für uns! Seliges Wissen, Jesu
ist mein! Er wird die jungen und schwachen im Glauben bei Sich tragen
und für sie sorgen. Er hat es versprochen. Und das absolut Genialste
ist, dass es nichts und niemanden gibt, der Ihm die Seinen weglocken
oder entreißen kann. Wer Jesus hat, der hat das Leben. Ein für alle
Male. Halleluja, gelobt sei Jahwe, unser Gott!
Donnerstag, 12. April 2012
Gottes Wort bleibt in Ewigkeit
Gottes Wort bleibt in
Ewigkeit
Es spricht eine
Stimme: Verkündige! Und er sprach: Was soll ich verkündigen? »Alles
Fleisch ist Gras und alle seine Anmut wie die Blume des Feldes! Das
Gras wird dürr, die Blume fällt ab; denn der Hauch des Herrn hat
sie angeweht. Wahrhaftig, das Volk ist Gras! Das Gras ist verdorrt,
die Blume ist abgefallen; aber das Wort unseres Gottes bleibt in
Ewigkeit!« (Jes. 40, 6 – 8)
Die Aufgabe des
Wegbereiters ist es, Menschen solcherart in die Beziehung mit Gott zu
bringen, dass Er Seine Herrlichkeit unter den Menschen sichtbar
machen kann. Dies kann nur da geschehen, wo der Mensch seiner
Schwachheit bewusst wird, damit Gottes Stärke in ihm und durch ihn
wirken kann. So ist es klar, dass der nächste Auftrag an Jesaja der
ist, den Menschen ihre Schwäche zu zeigen. Ohne die Erkenntnis der
eigenen Schwäche ist die Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes
unmöglich. So bekommt der Tröster und Wegbereiter nun seinen
dritten Auftrag: Denjenigen des Verkündigers. Johannes der Täufer
macht mit der Taufe klar, dass zum Leben mit Gott zuerst der Tod
kommen muss. Das Eintauchen ins Wasser symbolisiert das Sterben, das
Auftauchen aus dem Wasser die Auferstehung des Menschen aus den
Toten. Und auch nach der Taufe besteht das ganze Christenleben aus
einem einzigen Sterben: Das Abtöten des alten Menschen und Anziehen
des neuen Menschen. Johannes der Täufer verurteilte die fleischliche
Haltung der Pharisäer, die ihr Leben selbst retten wollten durch das
Halten von Geboten und machte klar, dass Buße tun zu einem Leben mit
Gott dazu gehört.
Auch heute gibt es eine
große Bewegung, die Gott mit dem Fleisch ehren will. Wie bereits im
Pharisäertum ist es auch da eine Bewegung, die den Menschen und
seine menschengemachten Lehren ins Zentrum stellt und dabei Gottes
Wort hinten anstellt. Gottes Wort, von dem hier die Rede ist, wird
nicht mehr ernst genommen. Vielmehr wird es verdreht und
zurechtgebogen, um möglichst wenig Widerspruch zu erfahren. Wo ist
denn der Eifer und die Liebe zu Gottes Wort geblieben? Wo ist das
Vertrauen in dieses Wort? Der Mensch ist wie Gras, das in der Wüste
so schnell verdorrt. Was er sagt, ist vergänglich. Was er tut, ist
vergänglich. Was er tut, ohne Gottes Wort befragt zu haben, ist
wertlos, nichtig. Gottes Wort braucht keine Ökumene, um bestehen zu
können. Es braucht nur Vertrauen, dass das, was es sagt, Bestand
hat. Es gibt so viele Anti-Theologien, die Gottes Wort verdrehen,
statt es zu fördern. Zum Beispiel die feministische „Theologie“,
welche meint, eine eigene „Bibel“ in „gerechter“ Sprache
haben zu müssen. Es ist echt ein Armutszeugnis!
Wer die Bibel ernst
nimmt, muss auch ernst nehmen, was Jesaja hier verkündigt: Das Gras
ist verdorrt, die Blume ist abgefallen, aber das Wort unseres Gottes
bleibt in Ewigkeit! Die Menschen können noch viel tun und versuchen,
um Gottes Wort ungültig zu machen. Es sind viele mit dem Geist des
Antichristen unterwegs und versuchen, die Gläubigen zu verführen.
Wölfe im Schafspelz nennt die Bibel jene. Wo menschliche
Philosophie, Wissenschaft und Besserwisserei sich über das Wort
Gottes stellt, wird Gott Sich distanzieren. So sagt Christus auch zur
Endzeit-Gemeinde von Laodizea: Siehe, Ich stehe vor der Tür!
Christus ist dort nicht unter den „Christen“, nicht in der
Gemeinde drin, sondern draußen. Vor der Tür. Und muss anklopfen.
Welch ein Armutszeugnis! Alle Theologie, die Gott wirklich ernst
nehmen möchte, muss deshalb unter dem Wort stattfinden. Sie darf
sich nicht über die Schrift, über das Wort unseres Gottes stellen,
sonst ist sie wie Gras, das in der Wüste schnell verdorrt. Wie die
Blume, die für eine kurze Zeit zu begeistern vermag, aber doch so
schnell zu Ende geblüht hat und eingeht. Lasst uns also Tröster,
Wegbereiter und Theologen sein, die wissen, von wem sie reden: Von
dem einen Gott der Bibel, dessen Wort in Ewigkeit Bestand hat. Von
dem Einen, der Seine Herrlichkeit unter den Menschen sichtbar machen
möchte, doch in den heutigen Gemeinden so oft außen vor bleibt. Er
steht vor der Tür und klopft an. Öffnest du ihm die Türe? Möchtest
du unter Seinem Wort stehen und von Ihm beurteilt und verändert
werden, statt dich weiterhin darüber zu stellen und es mit deinem
beschränkten Verstand beurteilen und verändern zu wollen?
Mittwoch, 11. April 2012
Wegbereiter
Wegbereiter
Die Stimme eines
Rufenden [ertönt]: In der Wüste bereitet den Weg des Herrn, ebnet
in der Steppe eine Straße unserem Gott! Jedes Tal soll erhöht und
jeder Berg und Hügel erniedrigt werden; was uneben ist, soll gerade
werden, und was hügelig ist, zur Ebene! Und die Herrlichkeit des
Herrn wird sich offenbaren, und alles Fleisch miteinander wird sie
sehen; denn der Mund des Herrn hat es geredet. (Jes.
40, 3 – 5)
Nachdem
nun also Jesaja im Auftrag Gottes nach Tröstern für Gottes Volk
gerufen hat – dies war die Einleitung in den zweiten Teil des
Jesaja-Buches – ertönt erneut die Stimme eines Rufenden. Der
Gebrauch des Wortes, das hier für „Rufender“ steht, lässt bei
Jesaja darauf schließen, dass es sich dabei um einen Verkündiger
von Gottes Wort handelt. Gott sucht nach Menschen, die bereit sind,
Seinen Willen zu tun, Seinen Willen für das Leben einzelner Menschen
zu empfangen und ihn weiterzugeben. Gott ist auf der Suche nach
Wegbereitern, nach Menschen, die sich wünschen, von Ihm gebraucht zu
werden, damit Sein Wille geschieht. Eins ist wichtig zu wissen: Bevor
wir uns aufmachen können, das Leben anderer Menschen zu ordnen,
brauchen wir selbst ein geordnetes Leben im Einklang mit Gottes Wort
und Willen. Wie oft sehen wir nur das, was im Leben des Anderen nicht
so läuft, wie wir denken, dass es laufen sollte. Und unser eigener
Balken vor dem Auge?
Gott
möchte, dass Ihm der Weg bereitet wird. Wir haben in der Bibel zwei
direkte Vorbilder für den Wegbereiter – und zahlreiche indirekte.
Der erste Wegbereiter ist Jesaja selbst. Er wird von Gott für diese
Aufgabe berufen und begabt. Sein Auftrag, seine Leidenschaft, sein
Ruf ist der: In der Wüste bereitet den Weg des Herrn! Der zweite
Wegbereiter, der uns direkt in der Schrift begegnet, ist Johannes der
Täufer. Auf ihn bezieht Jesus diese Verse von Jesaja. Er war der
Prophet, der versucht hat, das Volk Israel zurück zu seinem Herrn zu
führen, direkt vor dem öffentlichen Auftreten Jesu.
Der
Weg soll in der Wüste bereitet werden. Die Hitze, Dürre, Einöde,
Trostlosigkeit, Verzweiflung, Hunger und Durst von Wüstenzeiten sind
ein ideales Terrain, auf welchem wir unsere Balken sehen und erkennen
können. Die Wüste verändert uns nicht, sie lässt lediglich zum
Vorschein kommen, wie es in unserem Herzen tatsächlich aussieht. In
der Wüste werden uns viele Hügel bewusst: Stolz, Eigensinn,
Egoismus, Härte des Herzens, Lieblosigkeit. Diese Hügel sollen in
der Wüstenzeit abgetragen werden. In der Wüste stellt sich uns die
Frage: Wollen wir uns selbst richten oder wollen wir, dass am
Richterstuhl Christi so vieles von dem, was wir unser Leben lang
getan haben, verbrennt? Wie viel Verzicht ist uns der Lohn der
Siegeskränze wert? Und es gibt auch viele ungerade Wege in unserem
Herzen: Lügen, versteckte Fehler, Dinge, die wir uns vormachen,
Masken mit nach außen perfektem Aussehen, etc. Auch sie sollen in
der Wüste gerade gemacht werden. Doch auch hier gilt Jesu Wort: Wer
sich selbst erniedrigt, um dabei anderen zu dienen, der soll erhöht
werden. Wo Täler der Demut sind, wird der Herr sie ausfüllen mit
Seinen Gaben, die Er gerne gibt.
Und
Gottes Versprechen steht fest: Wo der Weg durch die Wüste bereitet
ist, da wird Seine große, wunderbare Herrlichkeit offenbar werden.
Da kann Er unser Leben gebrauchen, um Seine Größe, Liebe, Allmacht
und Herrlichkeit sichtbar zu machen. Nicht in unserer menschlichen
Stärke, nein, im Gegenteil! Vielmehr in unserer Schwachheit. Der
Herr der Herrlichkeit liebt es, menschliche, schwache, kleine,
unscheinbare Gefäße zu gebrauchen, damit Seine Größe und Macht
umso mehr sichtbar werden können. Er möchte, dass dein Umfeld Seine
Herrlichkeit an dir sehen kann – und dadurch zum Glauben findet.
Nicht überredende Worte sind entscheidend, sondern Gottes Kraft in
deinem Leben sichtbar zu machen. Nicht mit Heer und Macht (mit
unserer Stärke), sondern durch den Geist Gottes, und damit durch
Gottes Macht und Stärke.
Dienstag, 10. April 2012
Trost für Gottes Volk
Trost für Gottes Volk
Tröstet, tröstet
mein Volk! spricht euer Gott. Redet zum Herzen Jerusalems und ruft
ihr zu, daß ihr Frondienst vollendet, daß ihre Schuld abgetragen
ist; denn sie hat von der Hand des Herrn Zweifaches empfangen für
alle ihre Sünden. (Jes. 40, 1 – 2)
Diese Worte sind der
Einstieg in den zweiten Teil des Jesaja-Buches. Der erste Teil ist an
die Menschen zur Zeit Jesajas gerichtet. Jesaja sah viel Sünde im
Volk und prangerte deshalb auch zahlreiche Missstände an. Der zweite
Teil des Jesaja-Buches wurde für einen späteren Zeitpunkt
geschrieben: Für die Zeit des Exils in Babylon. Diesen zweiten Teil
nennt man das „Trostbüchlein“ Jesajas. Wohl nach einem längeren
Zeitraum des Schweigens, nachdem die Gerichtsreden vollendet waren,
bekam derselbe Jesaja noch ein zweites Mal eine Berufung, nämlich
die Berufung zum Tröster des zukünftigen Volkes in der Bedrängnis
des Exils, der Fremde.
Diese zweite Berufung
beginnt mit einem Befehl, nämlich: Tröstet! Das Volk Gottes ist
traurig, ist erfüllt von Angst, Einsamkeit, Deprimiertheit in seiner
Fremde. Es braucht Trost, und diesen gibt Gott durch dieselbe Person,
die ihnen schon Jahrhunderte zuvor die Unausweichlichkeit dieses
Exils aufgezeigt hat, wenn das Volk nicht bereit ist, umzukehren von
den falschen Wegen. Nicht nur der Trost steht in krassem Gegensatz
zur Gerichtsbotschaft des ersten Teils, auffällig ist auch, dass
Gott hier befiehlt, Sein Volk zu trösten. „Mein Volk“ (hebr.
'ammi) steht hier im Gegensatz zu dem Namen, den der zur selben Zeit
lebende Prophet Hosea seinem dritten Sohn geben musste. Dieser war
„Lo-Ammi“ und bedeutet „nicht Mein Volk“. Das abtrünnige und
ungläubige Volk zur Zeit von Hosea und Jesaja waren
Nicht-Gottes-Volk, während der Überrest der inzwischen wieder zu
Jahwe schreienden Israeliten wieder in Gottes-Volk aufgenommen
wurden. Vergleichbar spricht auch Paulus im Römerbrief von den
ausgebrochenen und wiederum eingepfropften Ästen im Ölbaum Israel.
Die Botschaft dieses
Trostbüchleins ist also nicht einfach für alle, die sich aus irgend
welchen Gründen zum Volk Gottes zählen, gültig, sondern für
diejenigen, die ihr ganzes Vertrauen auf Jahwe, den Herrn und die
Rettung durch den Maschiach Jeschua (Jesus Christus) setzen. Als
solche leben wir auch heute in einer Babylonischen Gefangenschaft:
Die Gefangenschaft durch kirchlichen Unglauben, Bibelkritik, Spott,
Verachtung und zunehmende Einschränkung der Religions- und
Meinungsfreiheit. Babylon ist mitten unter uns. In den Kirchen und
Gemeinden, auf den Kanzeln und in den Kirchenbänken. Überall lauert
Babylon darauf, die Rechte von Gottes Volk einzugrenzen und zu
vernichten. Gottes Volk braucht Trost. So ist auch heute die
Berufung: Tröstet, tröstet Mein Volk! Gott sucht nach Menschen, die
sich aufmachen, Sein Volk zu trösten und zu erbauen. Er ist dabei,
den prophetischen Dienst wieder neu zu errichten. Nicht um die Bibel
zu verändern oder zu ergänzen, sondern weil Gottes Volk, die
Menschen aus Gottes Volk, die wahren Gläubigen Trost brauchen.
Die Christenheit steht in
tiefer Schuld bei Gott, weil sie sich zu immer größeren Teilen auf
säkulare Bibelkritik verlässt und immerzu neue Wege sucht, um
Gottes Wort umgehen zu können. Stichwort: „Dies ist ja nur die
damalige Kultur zur Zeit des Neuen Testaments. Wir müssen das in
einen anderen Kontext setzen“. Diese Schuld hat viele Spaltungen
verursacht und zahlreiche Gläubige verunsichert. Gott lässt Sich
und Sein Wort nicht spotten. Der Herr der Herrlichkeit ist ein
heiliger und eifersüchtiger Gott. Er lässt Sich Seine Ehre nicht
durch fremdes Feuer auf dem Altar vermindern. Doch Sein Wille ist,
dass diejenigen, welche verunsichert sind durch diese fremden Bräuche
und falschen Theologien getröstet werden. Tröstet, tröstet Mein
Volk! Spricht der Herr. Auch unter uns wird die babylonische
Gefangenschaft noch eine kurze Weile andauern. Dann wird aber die
Spreu vom Weizen getrennt. Die Zeit und die Bedrängnis, die auch in
unseren Breiten bereits jetzt am Wachsen ist, wird zeigen, wer dem
Herrn anhängt. Und dann kommt der Herr wieder, um uns zu holen.
Freuen wir uns darauf! Aber bis dahin gilt: Tröstet, tröstet Mein
Volk!
Donnerstag, 5. April 2012
Erweckung beginnt bei mir selbst
Erweckung beginnt bei mir
selbst
Ich liebe die
Erweckungsgeschichte. Ich liebe es, zu lesen, wie es zu riesigen
Aufbrüchen kam. Und regelmäßig frage ich mich, warum wir heute bei
uns so wenig davon sehen. Es liegt nicht an Gott. Er liebt Erweckung
mindestens ebenso wie wir. Und Er hat Sich nicht verändert. Auch die
Menschen um uns herum haben sich nicht verändert. Sie brauchen das
Evangelium immer noch genauso, um gerettet zu werden. Und sie sind
nicht weniger hungrig nach dem Sinn des Lebens. Keine von all den
Umständen ist das Problem. Das Problem, das sind wir. Wir Gläubigen
sind es, die mit unserer Selbstgenügsamkeit, Leidensscheu und dem
Mangel an Erkenntnis die Erweckung verhindern. Drei Dinge, die wir
überwinden lernen sollten, um dem Wirken Gottes freie Bahn zu
bereiten.
Selbstgenügsamkeit haben
wir dann, wenn wir entweder zufrieden sind mit dem, was wir haben,
oder uns zufrieden geben mit dem, was wir haben. In unserem Falle ist
es meist das Zweitere. Man hat vieles versucht auf die Beine zu
stellen, nichts davon hat wirklich eingeschlagen, also muss es ja
wohl der Wille Gottes sein, dass es so bleibt wie es ist. Die Folge
davon ist, dass man das Verlangen nach mehr von Gottes Wirken
aufgibt. Es ist eine Art Fatalismus: Der Herr hat es ja so gewollt.
Und dieser Fatalismus verhindert Erweckung. Der zweite Schritt nach
dem Beginn dieses Fatalismus ist der Rückgang des Gebets. Das Gebet
dient ja gerade dazu, um uns zu verändern, sodass wir fähiger
werden, die Menschen mit Gottes Augen zu sehen und ihnen in Klarheit
Gottes Willen weiter zu geben. Das Gebet öffnet den Himmel und
bricht in die Weltgeschichte ein. Oft nicht sehr schnell, aber es
bewirkt viel!
Das Zweite ist die
Leidensscheu. Sie bezeichnet eine Haltung, die von Angst vor
Veränderung geprägt ist. Es ist klar, dass sich vieles verändern
wird, wenn Gottes Wirken beginnt. Und niemand von uns wird dann so
bleiben können wie er ist. Zu einer Erweckung gehört auch
Widerstand dazu, denn sie ist ein direkter Angriff auf die Herrschaft
Satans. Dieser wird sich das nicht einfach gefallen lassen, sondern
seinerseits mit Angriffen antworten. So müssen wir jederzeit mit
Angriffen von innen (Irrlehre, Sünde, Verführung) und von außen
(Spott, Unbeliebtheit bei den Menschen, wachsenden Widerstand in
Gesellschaft, Medien und Politik) rechnen. Wenn wir Erweckung wollen,
so kommen wir nicht darum herum, uns mit diesen Tatsachen zu
beschäftigen. Sind wir dennoch bereit?
Zuletzt hängt es auch
mit einem mangelnden Verständnis der Wahrheit zusammen. Es ist dies
eine Unsicherheit, ob die Bibel wirklich in jedem Fall zuverlässig
ist. Wir müssen erkennen, warum die Welt unser Evangelium braucht.
Wir müssen begreifen, was es bedeutet, dass ein Mensch verloren ist.
Dass der Zorn Gottes über ihm schwebt wie das Schwert des Damokles,
bis dieser Mensch die Rettung in Christus gefunden und angenommen
hat. Wir müssen die Schrift studieren und aus ihr lernen, was sie
zum Gericht und zur ewigen Verdammnis im Feuersee sagt. Vermutlich
kommt der größte Anteil der fehlenden Erweckung einfach aus der
Tatsache, dass wir selbst Gott und Seinem Wort zu wenig Vertrauen
schenken. Denn wer dieses Gottes Wort wirklich liest und ernst nimmt,
kann nicht anders als zum Herrn zu schreien, dass Er diese Erweckung
schenken möge. Wenn der Spätregen kommt, werden wir es erleben.
Dieser wird alles übertreffen, was es an Erweckung gab bis auf den
heutigen Tag. Lasst uns beten, dass dies bald geschieht. Unsere
Mitmenschen von heute haben ihn nötig!
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Montag, 2. April 2012
Gottes Volk in der Wüste
Gottes Volk in der
Wüste
Wenn
wir die Geschichte Israels betrachten, so
fällt uns auf, dass nach der Befreiung aus der Sklaverei der Weg
durch die Wüste folgt. Parallel dazu wurde auch Jesus nach der Taufe
durch Johannes, wo Gottes Geist auf Ihn herab kam, als Erstes in die
Wüste geführt. Die Wüste ist ein Symbol für Durst, Hunger,
Entbehrung, Hitze, endlos weite Sicht ohne absehbares Ende und
Versuchungen, wohin das Auge blickt. Der Knecht ist nicht größer
als sein Herr, und da auch der Herr Jesus in die Wüste musste, wird
es uns nicht besser gehen.
Gott
möchte uns in Wüstenzeiten einen Blick in unser Inneres schenken.
Die Wüste macht uns nicht schlechter und ist auch keine
Entschuldigung für falsches Handeln. Vielmehr dienen Wüstenzeiten
dazu, uns zu reinigen. Die Bibel nennt das „läutern wie Gold“.
Unser Herz wird da mit Gold verglichen. Gold, das noch gereinigt
werden muss. Um Gold zu reinigen, erhitzt man es, bis es ganz
geschmolzen ist. Dann kommen die unreinen Partikel nach oben und
schwimmen auf dem schweren flüssigen Gold obenauf. Und können
abgeschöpft werden. Der Druck und die Hitze von unseren Wüstenzeiten
gewährt uns einen Einblick in unser Herz. Dieser ist nicht schön,
aber notwendig. Denn zu Gott dürfen wir kommen wie wir sind, aber
wir müssen nicht so bleiben. So sind diese Wüstenzeiten ein
Geschenk Gottes an uns, da sie uns Dinge zeigen, die uns sonst
verborgen sind, solange es uns einfach nur gut geht.
Wüstenzeiten
sind also nicht das Ziel, das Gott mit uns hat. Vielmehr sind diese
Zeiten ein gutes Übungsfeld für uns, wo wir lernen können, trotz
der Schwere dieser Zeit Gott gehorsam zu sein. Sie dauern nicht ewig,
auch wenn sie uns so erscheinen. Aber das macht die Wüste gerade
aus: Man sieht überall, wo man hinblickt, nur trockenen, heißen,
trostlosen Sand. Wüstenzeiten sind Zeiten der Vorbereitung auf etwas
Größeres. Jesus war in der Wüste bevor Er Seinen Dienst antrat.
Auch der Apostel Paulus war in der Wüste bevor er mit seinem Dienst
begann. Wenn wir lernen, auch im Kleinen, nämlich in der Wüstenzeit,
Gott treu und gehorsam zu bleiben, werden wir für das noch viel
Größere vorbereitet, was Gott durch uns bewirken möchte.
Wüstenzeiten
haben zwei Gefahren: Die erste ist die, dass man sie als
Entschuldigung für eine falsche Verhaltensweise benutzt und sich
denkt: „Ich sehe keinen Ausweg, das ist eine besondere Situation,
da muss ich nicht so genau mit mir sein.“ Die zweite Gefahr ist,
dass man es sich in der Wüste einzurichten beginnt. Es ist zwar
unangenehm da, aber womöglich könnte man denken, eine
Verhaltensänderung sei noch unangenehmer. Beide Denkweisen sind
falsch. Wenn wir nicht lernen, diese Wüstenzeiten als Übergangs-
und Schulungszeiten zu betrachten, werden wir unser gesamtes Leben in
dieser Wüstenzeit verbringen. Gott möchte dich zubereiten und
reinigen. Bist du bereit dazu? Er möchte dich gebrauchen, lässt du
Ihn? Ich möchte dich dazu ermutigen. Sei gesegnet!
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