Montag, 30. April 2012

Jesaja 40 komplett als eBook

Auf mehrfachen Wunsch habe ich die Blog-Serie über Jesaja 40 nochmal überarbeitet und in eine PDF-Datei gepackt. Ich wünsche jedem Gottes Segen beim Lesen. Hier gibt es die Datei.

Freitag, 27. April 2012

Flügel wie Adler


Flügel wie Adler

Er gibt dem Müden Kraft, und Stärke genug dem Unvermögenden. Männer werden müde und matt, und Jünglinge straucheln und fallen; aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden. (Jes. 40, 29 – 31)

Red Bull verleiht Flügel! Doch nicht erst seit der Red-Bull-Generation gibt es den Wunsch des Menschen, fliegen zu können. Zu allen Zeiten gab es den Traum vom Fliegen und viele Versuche wurden unternommen, um diesen Traum umsetzen zu können. Bereits in der Antike finden wir die Sage von Daidalos und Ikaros. Daidalos wird als Künstler, Erfinder, Steinhauer und Architekt zum ersten Mal in Homers Iliade erwähnt. In kürzester Zeit gab es eine riesige Sammlung von Sagen, die sich um diesen Mann rankten. Einer dieser Sagen zufolge soll er auf Kreta zusammen mit seinem Sohn Ikaros von König Minos in ein Labyrinth eingesperrt worden sein. Um dort fliehen zu können, nahm er Vogelfedern und Kerzenwachs und baute für sich und seinen Sohn Flügel. Ikaros jedoch - von jugendlichem Übermut übermannt – begab sich trotz väterlicher Warnung zu nahe an die Sonne – das Wachs schmolz und Daidalos' Sohn stürzte ins Meer.

Der Traum vom Fliegen stammt wohl vor allem von der beobachteten Leichtigkeit, mit welcher Vögel und andere flugfähige Tiere innerhalb kürzester Zeit weite Strecken zurücklegen konnten. Wie uns Jesaja hier richtig sagt, werden wir Menschen recht schnell mal müde und matt. Dann sind wir kraftlos und kommen nicht mehr weiter. Oder wir stolpern, fallen um, schlagen uns die Knie auf und sind insofern der Erdanziehungskraft hilflos ausgeliefert. Vögel sind es zwar auch, aber man muss doch zugeben, dass die Beobachtung im ersten Moment einen anderen Eindruck macht. Man hat Zugvögel, die mit einem Mini-Sender ausgestattet wurden, beobachtet. Der Weltrekord liegt bei 11'500km Nonstop-Flug in neun Tagen. Er wird von einer Pfuhlschnepfe gehalten. So gesehen ist der Gedanke, dass Vögel beim Fliegen weniger schnell müde werden, gar nicht so falsch. Deshalb stehen Vögel auch sinnbildlich für müheloses und ausdauerndes Vorankommen.

Und genau dieses Bild gebraucht Jesaja nun, um Gottes Werk an den Gläubigen zu beschreiben: Den Müden unter ihnen gibt Gott Kraft und den Unvermögenden Stärke. Gott möchte uns helfen, wenn wir im Leben an unsere Grenzen stoßen und nicht mehr weiter wissen. Dort, wo wir nicht mehr weiter wissen, kennt Er den Weg und wir dürfen Ihm vertrauen. Gott liebt es, schwache und müde Menschen zu nehmen und sie mit Seiner Kraft und Stärke zu füllen, denn dort wird Sein Name groß gemacht und die Menschen erkennen, dass es sich nicht um eine menschliche Kraft handeln kann, sondern Gottes Kraft in den Schwachen und Müden mächtig geworden ist. Wie man es hier lesen kann, möchte Gott uns helfen, so mühelos vorwärts zu kommen wie Adler in der Luft. So fährt der Prophet auch fort: dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden. Wir werden natürlich müde. Das gehört zum Leben dazu. Wir wissen oftmals nicht mehr weiter und geraten schier in Verzweiflung darüber. Aber auch das Wissen, dass Gott es gut mit uns meint und uns unterstützen möchte, gibt uns Kraft, trotz aller Schwierigkeiten weiterzugehen. Wie der Adler, der majestätisch seine Flügel ausbreitet, rundum umgeben von der Luft, in welcher er sich fortbewegt, so sind auch wir rundum von Gottes schützender und vorsorgender Hand voll und ganz umgeben. Was immer geschehen mag, Er hält uns fest. Was immer kommen mag, niemals können wir tiefer fallen als in Seine Hand. So ist Er immer da für uns, ist bei uns und hält uns, ja, trägt uns durch alle schweren Zeiten hindurch. Gott verspricht uns kein problemloses Leben, aber Er ist und hat die Lösung für alles bereit. Noch bevor wir die Schwierigkeit sehen, kennt Er den Weg und führt uns wohl.

Donnerstag, 26. April 2012

Predigen in der Kraft des Geistes


Predigen in der Kraft des Geistes

Wenn unsere Predigt in der Kraft des Heiligen Geistes geschehen soll, so müssen wir uns an die Art halten, wie der Heilige Geist wirkt. Wir verfügen nicht über den Geist, sondern Er verfügt über uns. Und Seine Art, zu handeln, muss zu der Art werden, wie wir selbst auch handeln. Also: Nicht der Geist richtet Sich nach uns, sondern umgekehrt, wir richten uns nach Ihm und den Prinzipien, die Sein Wirken ausmachen.

Ein erstes Merkmal ist, dass der Heilige Geist der Autor der gesamten Bibel ist. Die ganze Bibel von 1. Mose bis zur Offenbarung ist gottgehaucht, was bedeutet, dass der Heilige Geist die Autoren der einzelnen Bücher der Bibel inspiriert und überwacht hat. Gott der Heilige Geist trägt die volle Verantwortung für die Wahrhaftigkeit und Zuverlässigkeit der Bibel. Und da Er Gott ist, wird Er Sich niemals widersprechen. Wir dürfen somit vertrauen, dass Gott uns durch die Bibel die ganze Wahrheit sagt und nichts aus ihr mit dem Menschenverstand erst überprüfen und gegebenenfalls verwerfen müssen. Im Gegenteil: Jesus Christus bestätigt am Schluss in der Offenbarung, dass von allem, was geschrieben steht, nichts weggenommen und nichts hinzugefügt werden darf. In diesem Moment war also die Schrift vollkommen und alle ihre Inhalte vollkommen zuverlässig. Daran hat sich zu keiner Zeit etwas geändert, sodass es weder Umdeutungen noch verdrehende Interpretationen braucht. Vielmehr genügt die Schrift so, wie sie uns vorliegt. Wer also in der Kraft des Geistes predigen möchte, muss dafür die Bibel in ihrer Gesamtheit und in ihrem vorliegenden Wortlaut ernst nehmen. Sie hat uns heute exakt genau so viel zu sagen wie den Menschen vor 2000 und 3000 Jahren. Das erste Prinzip des Heiligen Geistes ist also dasjenige, dass Er die Bibel nicht nur erschaffen hat, sondern zu jeder Zeit gebrauchen will und wird.

Ein zweites Prinzip nannte uns der Herr Jesus, als Er vom Kommen den Geistes sprach. Da sagte Er, dass der Geist Ihn, also den Herrn Jesus, verherrlichen wird. Das Zentrum aller Predigt in der Kraft des Geistes ist somit der Herr Jesus und Sein Werk am Kreuz von Golgatha. Es ist also so, dass jeder Text der Bibel auf den Herrn hinweist. Das ist auch ein Wunder, aber es ist so. Welchen Text wir auch wählen, wir haben ihn erst dann wirklich verstanden, wenn wir den Herrn Jesus und Sein Werk am Kreuz von Golgatha, nämlich das ganze Evangelium, aus diesem jeweiligen Text heraus predigen können. Es ist Jesus Christus, der unser Ein und Alles sein soll. Er ist für uns auf die Erde gekommen, hat für die Bezahlung unserer Schuld gelitten, ist gestorben, damit wir mit Gott versöhnt leben können und ist auferstanden, damit auch wir auferstehen können und in Ewigkeit bei Ihm sein. Er hat unsere Ungerechtigkeit getragen und uns dafür das Kleid der Gerechtigkeit erworben. In Ihm sind wir vor Gott gerecht gemacht, haben Frieden mit dem Schöpfer und Richter von Himmel und Erde. Das ist der Hauptgedanke, der jeden Abschnitt der ganzen Bibel durchzieht, der rote Faden, der uns durch jede Predigt hindurchführen kann und den der Heilige Geist benutzen möchte, um den Menschen, die uns zuhören, die Erlösung anzueignen. Das zweite Prinzip ist somit, dass der Heilige Geist immerzu auf den Herrn Jesus hinweist und Ihn verherrlicht. So konnte der Apostel Paulus auch an die Korinther schreiben, dass er unter ihnen nichts wusste als Christus, und Ihn als Gekreuzigten.

Das dritte grundlegende Prinzip des Heiligen Geistes betrifft das Wirken, das Er als Auftrag hat. Auch hiervon berichtet uns der Herr Jesus in Seiner Abschiedsrede. Der Heilige Geist, wenn Er dann in Seiner neuen Fülle gekommen sein wird, soll die Welt überführen von Sünde, Gerechtigkeit und Gericht. Wenn wir also wollen, dass Menschen zum Herrn Jesus finden und zur Schar der Erlösten hinzugefügt werden sollen, so müssen wir diese drei fundamentalen Wahrheiten in all unsre Verkündigung mit einfließen lassen. Es gibt nichts Schlimmeres, als den Menschen zu sagen, sie seien gerettet, obwohl sie es doch nicht sind. Wir müssen wieder und wieder von der Sünde sprechen, von dieser Kraft, die den Menschen ohne Wiedergeburt versklavt hält. Die Bekehrung und Wiedergeburt, das Erfüllen mit Glauben, all das ist das Werk des Heiligen Geistes. Aber dies kann nur geschehen, wo zuerst die Notwendigkeit all dessen klargemacht wurde. Nur wer von dem Fluch der Sünde und der Schuld weiß, kann das Verlangen verspüren, von Gott in Besitz genommen zu werden. Nur wer von seiner natürlichen Ungerechtigkeit weiß, kann nach dem weißen Kleid der Gerechtigkeit hungern und dürsten. Und nur wer von dem letzten und schrecklichen Gericht weiß, kann sich nach dem göttlichen Freispruch sehnen. Aus diesem Grund wird die Predigt dort in der Kraft des Heiligen Geistes geschehen, wo wir bereit sind, mit Ihm zusammenzuarbeiten. Wo dies nicht geschieht, ist der Mensch auf seine eigene Kraft und Rhetorik angewiesen, wird aber auch kein bleibendes Werk der Erlösung in seinen Zuhörern voranbringen können. Wer die Geschichte der Erweckungen kennt, wird leicht feststellen können, dass dies mit ein Grund ist, weshalb es Erweckungen geben konnte. Menschen begannen, mit dem Heiligen Geist zusammenzuarbeiten und der Herr Jesus bestätigte ihre Arbeit durch nachfolgende Zeichen. Möchtest auch du Erweckung sehen? Vertraue auf das Werk des Herrn und die Kraft des Geistes!

Der unerschöpfliche Gott


Der unerschöpfliche Gott

Mit wem wollt ihr mich denn vergleichen, dem ich gleich sein soll? spricht der Heilige. Hebt eure Augen auf zur Höhe und seht: Wer hat diese erschaffen? Er, der ihr Heer abgezählt herausführt, er ruft sie alle mit Namen. So groß ist seine Macht und so stark ist er, daß nicht eines vermißt wird. Warum sprichst du denn, Jakob, und sagst du, Israel: Mein Weg ist verborgen vor dem Herrn, und mein Recht entgeht meinem Gott? Weißt du es denn nicht, hast du es denn nicht gehört? Der ewige Gott, der Herr, der die Enden der Erde geschaffen hat, wird nicht müde noch matt; sein Verstand ist unerschöpflich! (Jes. 40, 25 – 28)

Der Name, mit welchem hier von Gott gesprochen wird, ist „Der Heilige“. Dieser Name zeugt von der Unvergleichbarkeit und Einmaligkeit Gottes. Die göttliche Heiligkeit ist jenes Ganz-Anders-Sein Gottes, die Erhabenheit über alles, was Er geschaffen hat. Und dieser Erhabene und Heilige spricht hier zum Menschen und fragt ihn, womit dieser Gott vergleichen wolle. Dadurch, dass Gott als der Heilige spricht, wird auch klar, dass Er zu einer gefallenen, unheiligen Welt und Menschheit spricht. Mit wem wollen wir Ihn vergleichen können, Ihn, den Schöpfer der Himmel und der Erde? Von wem könnten wir sagen, er hätte irgend eine Ähnlichkeit mit Gott? Trotz dieser Verdorbenheit und dem Gefallensein dieser Welt hat Gott alles sehr gut geschaffen. So gut nämlich, dass Er jeden einzelnen Stern, Planeten, Mond und jede Galaxie ganz genau geplant hat und nach diesem Plan herstellte. So genau nämlich, dass nichts vermisst wird.

So spricht nun nämlich dieser heilige Gott zu uns Menschen, die wir in unserer gefallenen Natur gefangen sind, und fragt uns, was wir denn zu bieten hätten. Wen oder was gibt es, womit wir Ihn vergleichen könnten? Wer oder was hat solch eine Kraft, aus dem Nichts das All zu schaffen, seine Größe mit der Spanne abzumessen und dabei jedes Molekül darin an seinen richtigen Platz zu setzen? Wer würde sich erdreisten wollen, dies nachzubauen? Wer mag in seinem Übermut derart frech sein wollen, zu behaupten, Gott wäre gar nicht notwendig für diese Welt? Kinderei! Wer denkt, muss glauben. Wer nachsinnt und wirklich ehrlich mit sich ist, wird früher oder später nicht an Gott vorbeikommen können.

Auch wird niemand sein Tun, Denken, Fühlen, Wollen und Reden vor dem Herrn der Heerscharen verbergen können. Vor Ihm ist alles offenbar. So sagt uns der Psalmist: „Und nähme ich die Flügel der Morgenröte und ließe mich nieder am äußersten Ende des Meeres, so würde auch dort Deine Hand mich führen, und Deine Rechte mich halten.“ (Psalm 139, 9 – 10) Es gibt keine Möglichkeit, sich vor Gott zu verstecken. Das ganze Weltall ist in Seiner Hand, und Er sieht in jedem Augenblick alles, was in diesem Weltall vor sich geht.

Manchmal haben wir das Gefühl, dass Gott Sich gar nicht für uns interessiert. Wir denken dann, dass unsere Gebete bestimmt an der Zimmerdecke verhallen und ins Nirvana verschwinden. In dem Moment sagt uns der Prophet Jesaja: Hast du es denn nicht gehört? Weißt du es denn immer noch nicht? Bist du denn der Einzige, der noch nicht darüber Bescheid weiß? Und sogleich gibt er uns die Antwort: Der ewige Gott, der Allmächtige, der Schöpfer der Himmel und der Erde, Er wird niemals müde. Was immer wir tun, worum immer wir bitten, Er sieht uns. Er hört uns. Und Er handelt. Nicht immer ist Sein Handeln so, wie wir uns das vorstellen oder wie wir denken, es sei das Beste. Aber Er hört. Und Er rettet. Er ist Derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit. Sein Verstand ist unerschöpflich. Er ist immer da und führt uns auf Seinem Weg. Manchmal befinden wir uns im dunklen Tal der Todesschatten, wo wir nicht genau sehen können, wohin der nächste Schritt führt. Manchmal sind wir auch blind durch falsche Vorstellungen, wie Gott uns zu helfen habe. Aber was immer kommt, so dürfen wir uns gewiss sein: Der Herr ist und bleibt Derselbe in alle Ewigkeit. Und Er sieht uns. Hört uns. Und hilft gerne!

Mittwoch, 25. April 2012

Gott steht über allem


Gott steht über allem

Wißt ihr es nicht? Hört ihr es nicht? Ist es euch nicht von Anfang an verkündigt worden? Habt ihr nicht Einsicht erlangt in die Grundlegung der Erde? Er ist es, der über dem Kreis der Erde thront und vor dem ihre Bewohner wie Heuschrecken sind; der den Himmel ausbreitet wie einen Schleier und ihn ausspannt wie ein Zelt zum Wohnen; der die Fürsten zunichte macht, die Richter der Erde in Nichtigkeit verwandelt — kaum sind sie gepflanzt, kaum sind sie gesät, kaum hat ihr Stamm in der Erde Wurzeln getrieben, da haucht er sie an, und sie verdorren, und ein Sturmwind trägt sie wie Stoppeln hinweg. (Jes. 40, 21 – 24)

Noch einmal kommt Jesaja auf die Größe Gottes zu sprechen. Er beginnt mit der Frage: Habt ihr es nicht erfahren? Habt ihr es immer noch nicht herausgefunden? Der Mensch forscht viel und findet auch viel heraus. Solange er aber mit dem „geschlossenen System Universum“ rechnet, wird es da immer Fragen geben, die offen bleiben. Es ist da wie eine mathematische Gleichung, in welcher man eine Konstante ausblendet: Jede Rechnung mit jener wird unweigerlich zu einem falschen Resultat führen. Gott ist die so oft ausgeblendete Konstante im Leben vieler Menschen, und das, obwohl nicht nur in den Gemeinden, sondern überall, auch durch die Natur und das Gewissen des Menschen dieser Gott von Anfang an, von Kindheit an, verkündigt wurde. Solange diese Konstante ausgeblendet wird, gibt es natürlich auch Resultate. So entstehen Hypothesen, die mit der Zeit zu Theorien werden. Doch vieles ist falsch daran, weil nicht alles berücksichtigt werden konnte. Gott ist da, und Er war es, der das Universum geschaffen hat. Er thront über dem Erdkreis, und somit auch außerhalb von allem Geschaffenen. Der Töpfer ist nicht ein Teil seines Kunstwerks, sondern steht automatisch außerhalb. Dennoch kann er natürlich zu jeder Zeit Einfluss auf dieses Werk nehmen.

Vor diesem Gott sind die Menschen wie Heuschrecken. Das ist ein spezieller Vergleich. In der Zeit Jesajas waren Heuschrecken in kleinen Mengen ungefährlich. Sie wurden sogar gefangen, gebraten und galten als besondere Delikatesse. In großen Mengen sind sie jedoch lästig und werden von Gott als Gerichtswerkzeug gebraucht. So sind auch die Menschen, welche nichts von Gott wissen wollen, Werkzeuge zum Gericht und zur Erziehung derer, die dem Herrn vertrauen. Auch wenn sie es selbst nicht merken und lediglich das tun, was ihnen in den Sinn kommt, so führen sie dennoch genau das aus, was Gott geplant hat. So groß ist unser Gott, Er führt das Geschick der Erde sehr gut und exakt nach dem göttlichen Heilsplan. Er hat den Himmel (das Universum) ausgespannt und alle Sterne, Planeten, Galaxien und alles, was sonst noch darin ist.

Auch von den irdischen Herrschern bekommt keiner mehr Macht als Gott dies zulässt. Auch wenn es oft anders aussieht, aber Gott ist in Kontrolle und ein einziges Wort oder ein Atemstoß aus Seinem Mund reicht aus, um ganze Völker auszulöschen und Herrscher abzusetzen. Die gesamte Weltgeschichte ist die Bühne von Gottes Handeln auf der Erde. Er gab den Menschen Macht und einen Auftrag, nämlich die Erde in Besitz zu nehmen und zu verwalten. Wo dies richtig geschieht, ist es sehr zum Segen aller, wo aber menschlicher Hochmut auftritt, ist Zerstörung, Trauer, Krise und Verlust die Folge. Dies zeigt auch, wie selbstsüchtig der Mensch ist und wie gerne er sich selbst ins Zentrum stellt. Das ist ein deutlicher Hinweis auf die Gefallenheit des Menschen. Er hat nur noch Augen für sich selbst, für sein eigenes Wohl, vergisst aber, dass ihn von Beginn des Lebens an alles auf den Schöpfer der Himmel und der Erde hinweist. Er will lieber sein eigener Herr und König sein, auf dem Thron seines Lebens sitzen und herrschen. Wie schnell kommt da der Fall und wie tief fällt der Mensch, der sich groß und mächtig, ja, selbstbestimmt und klug fühlt. Ein Wort aus Gottes Mund, und das Glück kehrt sich in sein Gegenteil um. Ein Sturm reicht aus und alles ist zu Ende. Ein Windstoß, und schon ist es aus.

Montag, 23. April 2012

Unsere goldenen Kälber


Unsere goldenen Kälber

Wem wollt ihr denn Gott vergleichen? Oder was für ein Ebenbild wollt ihr ihm an die Seite stellen? Das Götzenbild? Das hat der Künstler gegossen, und der Goldschmied überzieht es mit Gold und lötet silberne Kettchen daran. Wer aber zu arm ist, wählt als Weihegeschenk ein Holz, das nicht fault, und sucht sich einen Schnitzer, der ein Götzenbild herstellen kann, das nicht wackelt. (Jes. 40, 18 – 20)

Diese Worte sind an das Volk Israel zur Zeit der Gefangenschaft in Babylon gerichtet. In dieser Zeit war es den gefangenen Völkern verboten, einen eigenen Gottesdienst zu haben, sofern sie beim offiziellen Staatsgötzendienst nicht mitmachen wollten. In der babylonischen Religion ging es in erster Linie darum, dass die Götter durch Opfer den Menschen wohlgesinnt gemacht werden sollten und es gab Tempel, in welchen die Opfer genau betrachtet und dadurch Wahrsagerei betrieben wurde, ob die jeweilige Gottheit das Opfer angenommen hat oder nicht.

Unsere heutige Zeit ist geprägt von einer Religion der Selbstvergötzung des Menschen. Das Ich wird ins Zentrum gerückt, die Gefühle, Erlebnisse, Erfahrungen und der Verstand stehen total im Mittelpunkt unserer Zeit. Der Mensch sucht sich also nicht mehr einen Schnitzer, der ihm das Holz zu einer Götzenstatue macht, sondern vielmehr ist jeder seines Götzendienstes eigener Schmied. Sei es nun der Geldbeutel, die Sicherheit im Leben und im Alter, der gesellschaftliche Status, der Erfolg im Beruf oder die Familie – der modernen goldenen Kälber ist keine Grenze gesetzt. Auch ist das Streben nach Macht ein ständiger Faktor für menschlichen Götzendienst.

Götzendienst ist immer ein Dienst am Bösen. Im Roman „Der Herr der Ringe“ gibt es hierfür ein sehr gutes Bild. Wer den einen Ring hat, dem ist die Macht über die anderen Ringe weitgehend auch übertragen. So gibt es diese Ringe:

„Drei Ringe den Elbenkönigen hoch im Licht,
Sieben den Zwergenherrschern in ihren Hallen aus Stein,
Den Sterblichen, ewig dem Tode verfallen, neun,
Einer dem Dunklen Herrn auf dunklem Thron
Im Lande Mordor, wo die Schatten drohn.
Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden,
Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden
Im Lande Mordor, wo die Schatten drohn.“

In dem Roman wird sehr gut dargestellt, wie der eine Ring, der nämlich die Macht hat, die übrigen zu finden, immer danach strebt, zu seinem ursprünglichen Besitzer zurückzukommen. Götzendienst hat ein Eigenleben, das immer Dienst am Bösen ist. Götzendienst ist Dienst am Tisch der Dämonen sagt uns Paulus. Und er hat recht damit. Doch wer heutzutage auf die Religion der Selbstvergötzung und die Religion der Wissenschaftsvergötzung und der Mammonvergötzung verzichtet, hat keinen einfachen Stand in dieser Welt. Wie das Israel zur Zeit der Babylonischen Gefangenschaft müssen auch wir uns immer wieder fragen, ob wir um des einfacheren Lebens willen nicht doch angefangen haben, uns dieser modernen Religion hinzugeben, die den Menschen ins Zentrum stellt.

Auch unsere Verkündigung muss sich immer wieder fragen lassen, ob sie nicht etwa begonnen hat, den Menschen mit seinen Problemen ins Zentrum zu stellen und Gott außen vor zu lassen. Was wir brauchen, ist theozentrische Verkündigung. Also eine Verkündigung, die Gott als Urheber und Täter von allem Guten ins Zentrum stellt. Wir müssen lernen, dass das Einzige, das der Mensch zu seiner Erlösung beitragen kann, die Sünde und Schuld ist, von der er erlöst werden muss. Die Rettung ist von A – Z alles Gottes Werk. Nicht der Mensch muss Gott annehmen, sondern Gott muss den Menschen annehmen, der sich als Gottes Feind offenbart und sein Leben lang nie etwas anderes tun kann, als Sünde auf Sünde zu häufen und Schuld auf Schuld zu laden. Daran sehen wir die Größe, Herrlichkeit und Liebe Gottes, dass Er TROTZDEM bereit ist, alles zu tun, um den Menschen zu retten, der aus sich selbst nichts anderes tun kann, als sich gegen Gott aufzulehnen. Deshalb ist jede Errettung ein Akt der souveränen Gnade Gottes. So groß ist unser Gott, der Herr der Ewigkeit!

Freitag, 20. April 2012

Die Nichtigkeit der gottlosen Völker


Die Nichtigkeit der gottlosen Völker

Siehe, die Völker sind wie ein Tropfen am Eimer; wie ein Stäubchen in den Waagschalen sind sie geachtet; siehe, er hebt die Inseln auf wie ein Staubkörnchen! Der Libanon reicht nicht hin zum Brennholz, und sein Wild genügt nicht zum Brandopfer. Alle Völker sind wie nichts vor ihm; sie gelten ihm weniger als nichts, ja, als Nichtigkeit gelten sie ihm! (Jes. 40, 15 – 17)

In Anbetracht der Ewigkeit, mit den Augen des Glaubens gesehen, gibt es nichts auf dieser Welt, was Gott widerstehen könnte. Wo Er spricht und wirkt, sind alle Bemühungen dieser Welt, dagegen anzukämpfen, wertlos. Jesaja vergleicht dies mit einem Wassertropfen, der beim Auskippen am Rand oben hängenbleibt. Wie ein Tröpfchen wiegen die gottlosen Nationen gegen Gottes Zorn auf. Dieser hängt über ihnen wie das Schwert des Damokles, einzig und allein durch den langsam zerberstenden Faden der göttlichen Geduld vom sofortigen Verderben verschont. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben, und so ereilt auch hier einen nach dem anderen das Gericht des Todes. Sie alle werden – einer nach dem anderen – zum Gericht über diese zunehmende Gottlosigkeit gebraucht.

Groß ist Gottes Geduld und oft schallt der Ruf zur Umkehr durch die Gefilde, doch da ist kein Ohr zum Hören und kein Auge zum Sehen bereit. Sie schwelgen in ihren irdischen Genüssen – und die zur Umkehr rufen, lassen sie verstummen. So leben sie Tag für Tag in ihrer Blindheit vor sich hin – und groß wird der Schrecken sein, der sie einholt, wenn sie erkennen, wen sie da verschmäht haben. Das Gewicht der Inseln ist für Ihn so, wie Staub, der durch die Lüfte fliegt und die Völker wie ein Staubkorn, das sich zufällig auf einer Waagschale befindet: Beides ist nicht der Rede wert. Und wenn nun diese Heiden versuchen wollten, ein Gott gefälliges Opfer darzubringen, so hätten sie gar nichts vorzuweisen: Der gesamte Libanon mit seinem vielen Holz und all seinen Opfertieren: Alles ist niemals gut genug, um Gott gefallen zu können, sodass Er uns unsere Sünden dadurch jemals würde vergeben können.

Hier kommen wir zu etwas ganz Besonderem: Gott macht uns klar, dass jedes Tieropfer nur ein Symbol für das einzige rechte Opfer sein sollte. Natürlich: Israel sollte Gott Tiere opfern und es musste viel Tierblut fließen, damit sich jeder bewusst sein und immer wieder erinnert werden konnte, dass das Blut und der Tod eines untadeligen, perfekten Opfers notwendig war, damit der Mensch vor Gott gerecht werden konnte. Und als am Tage der Kreuzigung Jesu im Tempel der Vorhang von oben nach unten durchriss, war es klar geworden, dass jetzt dieses eine perfekte Opfer dargebracht worden war: Jesus Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Von diesem Moment an war jedes weitere Tieropfer unnötig geworden, denn die Schuld für die Sünde der Welt ist dadurch bezahlt. Und wir dürfen im Namen und Auftrag des Herrn Jesus ausrufen: Lasst euch mit Gott versöhnen! Der große Versöhnungstag ist angebrochen und wir dürfen jeden Tag, das gesamte Jahr hindurch, unseren Yom Kippur feiern. Der Tag, an welchem unsere Schuld bezahlt, getilgt, gelöscht wurde!

Ja, die Stärke der rebellischen Nationen, die sich in ihrer fortschreitenden Gottlosigkeit gegen den Herrn Jesus auflehnen, kann Gott nicht beeindrucken. Sie sind nichtig, wertlos, schwach. Hingegen haben wir mit dem Evangelium eine Botschaft bekommen, die stärker ist als jedes menschliche Dynamit. Sie kann harte Herzen aufsprengen und Menschen von innen heraus verändern. Wer den Herrn Jesus annimmt und an Sein Werk auf Golgatha glaubt, wird diese Kraft erfahren, wie sie das Leben verändert und uns sensibel macht für die Schwierigkeiten, in welchen andere Menschen leben. Die Schuld, die wie das Damoklesschwert über ihm hing, ist weggenommen, Gottes Zorn hat sich nicht auf ihm, sondern auf den Herrn Jesus am Kreuz entladen. Alle Schuld, alle Sünde ist auf einmal ausgelöscht. Und der ewige Tod ist für immer getötet worden. All dies durch den Einen, den Herrn Jesus Christus. Ihm sei Lob in Ewigkeit!

Dienstag, 17. April 2012

Der Gott der Bibel und die Political Correctness


Der Gott der Bibel und die Political Correctness

In vielen Bereichen stoßen sie aufeinander: Gender-Ideologie (Feminismus), in der Frage nach der Homosexualität, und nicht zuletzt auch in der Politik der blinden Geld-Umverteilungsmaschinerie versus Recht auf privates Eigentum. Und die Frage wird zu Recht gestellt: Wie gehen wir Christen mit diesen Zusammenstößen um? Es gibt hier zwei verschiedene Lösungsansätze und ein breites Spektrum dazwischen. Die beiden Ansätze haben damit zu tun, wen wir über uns regieren lassen wollen: Die dem Zeitgeist unterworfene Gesellschaft oder der ewige, unveränderliche Gott der Bibel? Fakt ist und bleibt: Jede und jeder muss hier eine Entscheidung treffen. Keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung. In unserem Falle eine zugunsten der Political Correctness.

Als politisch korrekt gilt zum Beispiel die Behauptung, Männer und Frauen seien nicht von Natur aus Männer und Frauen, sondern würden erst durch Erziehung zu solchen gemacht. Die Bewegung des Feminismus möchte alle Unterschiede auflösen und unsere Gesellschaft in den Übermenschen der Klasse „androgyn“ überführen. Ehe sei nicht mehr zeitgemäß, es müsse jeder mit jedem zu jeder Zeit „dürfen“. Hier schließt sich eine andere Bewegung an: Diejenige der Homosexuellen-Lobby. Im Gegensatz zum Feminismus betrachtet sie die sexuelle Ausrichtung als angeboren und dadurch unveränderlich. Und nun ist dieser Widerspruch kein Problem für die beiden Bewegungen. Solange es ihnen Vorteile verschafft, arbeiten sie zusammen und führen unsere westliche Welt ins Chaos. Revolution war schon immer so, dass sie einfach verändern wollte. Letzten Endes egal wohin, denn alles kann ja nur besser sein als der momentane Zustand.

Wenn wir einen Blick in die Bibel werfen, so fällt auf: Gott möchte Ordnung statt Chaos. Die sieben Tage der Schöpfung bedeuten, dass Ordnung in das Chaos hineinkommt. Und je weiter wir im Gesetz Moses lesen, desto klarer und deutlicher wird die Ordnung. Sie soll unser gesamtes Leben betreffen. Gott ist dort geehrt, wo ein Mensch nach Seiner Ordnung leben möchte. Nach der Ordnung, die Gott für unsere Welt bereithält. Somit steht auch Gottes Ordnung im direkten Widerspruch zum inszenierten Chaos der politischen Korrektheit. Insofern sind Gottes Gebote sehr revolutionär (dies bedeutet: Zurückwälzung oder Zurückdrehung in einen früheren Zustand). Gott hat diese Ordnung geschaffen und aufgerichtet. Wir haben die Wahl, ob wir nach dieser göttlichen Ordnung leben möchten oder lieber im Chaos der politischen Korrektheit.

Ein zweiter Blick in die Bibel zeigt uns, dass auch Jesus in dem eigentlichen Sinne durchaus revolutionär genannt werden kann. Er hat Sich gegen das pharisäische Chaos bezüglich der Gesetze äußerst deutlich ausgesprochen. Auch in Bezug auf falsches Verhalten war Jesus mehr als deutlich. Der Ehebrecherin hat Er klargemacht, dass sie ihren Zustand im Ehebruch nicht weiter so leben könne. Er verurteilte sie nicht, gab ihr aber die Freiheit, entweder in Gottes Ordnung zurück zu kehren oder sich selbst durch weiteren Ungehorsam Chaos im Leben und Verurteilung zuzuziehen. Sie durfte zu Jesus kommen, wie sie war, aber Jesus wollte ihr echte Freiheit schenken. Freiheit von ihrem chaotischen, selbstbezogenen Leben, hin zu einem Leben in der Freiheit innerhalb der Ordnung Gottes.

Und genau hier gilt es für uns als Christen aufzupassen. Wir dürfen die Menschen einerseits nicht vorverurteilen, denn alle dürfen zu Jesus kommen wie sie sind. Andererseits dürfen wir ihnen aber auch nicht Gottes Ordnung vorenthalten. Und wenn nun zum Beispiel die Kirche homosexuellen Pfarrern erlaubt, ihr Chaos auch als Pfarrer weiterhin auszuleben, so ist das nicht nur eine freche Umdeutung von Gottes Wort, sondern zugleich eine Entmutigung für alle, die auch in diesem Chaos gefangen sind. Denn wenn der Herr Pfarrer da schon nicht rauskommt, wie denn dann der normale Kirchengänger? So lasst uns für die Menschen beten, die im Chaos dieser Welt leben und zu noch mehr Chaos verführt werden. Sie haben es nicht leicht... Und lasst uns vor allem auch ein Leben in Gottes Ordnung vorleben, denn ein solches Leben in dieser Freiheit ist ansteckend, inspirierend und macht neugierig!

Montag, 16. April 2012

Die Größe Gottes


Die Größe Gottes

Wer hat die Wasser mit der hohlen Hand gemessen? Wer hat den Himmel mit der Spanne abgegrenzt und den Staub der Erde in ein Maß gefaßt? Wer hat die Berge mit der Waage gewogen und die Hügel mit Waagschalen? Wer hat den Geist des Herrn ergründet, und wer hat ihn als Ratgeber unterwiesen? Wen hat Er um Rat gefragt, daß der Ihn verständig machte und Ihm den Weg des Rechts wiese, daß er Ihn Erkenntnis lehrte und Ihm den Weg der Einsicht zeigte? (Jes. 40, 12 - 14)

Hier spricht Jesaja nun von der Größe Gottes. Es ist wunderbar, mit welcher Wortwahl er dies tut. Er führt seine Hörer und Leser dazu, die Gestade der Meere zu besuchen und an deren Größe über Gott zu staunen. Gott ist so groß, dass in Seiner hohlen Hand das gesamte Wasser aller Zeiten Platz findet. Wenn wir am Strand stehen, aufs Meer hinaus blicken und uns diese Aussage mal gründlich auf der Zunge zergehen lassen, können wir nur staunen. Selbst wenn uns das Meer so gefüllt zu sein scheint, gibt es in den Bergen noch immer genügend Wasser aus Quellen. Und nicht zu vergessen der ewige Schnee mancher Berge in den Hochalpen. Und das Grundwasser. Und die Seen. Und der Niederschlag, der noch droben wartet, seinen Segen aufs trockene Land zu gießen. Erstaunlich.

Und dann führt uns der Prophet in einer sternklaren Nacht nach draußen und zeigt uns da droben das Firmament. Sehen können wir von bloßem Auge ungefähr die nächsten 6000 Sterne. Dahinter geht es aber noch weiter. Unsere eigene Galaxie, die Milchstraße, beinhaltet ungefähr 300 Milliarden Sterne, also 50 Millionen mal so viele, wie man von bloßem Auge sehen kann. Sie ist 100000 Lichtjahre groß, also das Licht benötigt 100000 Jahre, um von einem Ende zum anderen zu gelangen. Mit den heutigen Mitteln der Technik kann man von der Erde aus gesehen circa 50 Milliarden solcher Galaxien sehen und beobachten. Das ist unvorstellbar viel. Und doch sagt uns nun Jesaja, dass dieses ganze Weltall mit all den Milliarden von Milliarden von Sternen nicht nur von Gott geschaffen wurden, sondern auch, dass dies alles in Gottes Handspanne ausgebreitet ist. Die Handspanne ist die Größe, die sich zwischen der Spitze des Daumens und der des kleinen Fingers befindet. Das ist unser Gott! So unvorstellbar groß ist Er – und hat Sich doch uns Menschen offenbart. Weil Er mit uns leben möchte. Weil Er an uns interessiert ist. Und all dies hat Er gemacht, um uns zum Staunen und zum Lobpreis zu bringen. Da dürfen wir singen: Du großer Gott, wenn ich die Welt betrachte, die Du geschaffen durch Dein Allmachtswort! […] Dann jauchzt mein Herz Dir großem Herrscher zu! Wie groß bist Du, wie groß bist Du!

Ich möchte dem Leser überlassen, sich noch weiter auf diese Gedanken einzulassen. Gottes Größe und Macht bringt uns zum Staunen. Einen Gedanken aus diesen Versen möchte ich noch weiter geben. Im Folgenden stellt nämlich der Prophet einige Fragen. Sie alle zielen darauf ab, dass keiner von uns Menschen Gott gezeigt hat, wie Er alles schaffen soll. Es war alles Seine Idee, die Idee, die aus Gottes Größe, Allmacht und Liebe stammt. Doch wie schnell denken wir, dass wir unserem Gott Vorschriften machen müssen, wie Er in unserem Leben zu handeln habe! Wie schnell meinen wir, es besser zu wissen! Wie schnell fangen wir an, Gottes Wort zu relativieren und denken so klein von Ihm! Oh, lasst uns beten, dass uns der Heilige Geist in solchen Momenten in die sternenklare Nacht führen möge und uns zeigen: unser großer Gott hat all dies geschaffen! Sollte es Ihm nicht möglich sein, auch für unsere Probleme die Lösung bereits zu haben, bevor wir das Problem erkannt haben?

Samstag, 14. April 2012

Der gute Hirte


Der gute Hirte

Steige auf einen hohen Berg, o Zion, die du frohe Botschaft verkündigst! Erhebe deine Stimme mit Macht, o Jerusalem, die du frohe Botschaft verkündigst; erhebe sie, fürchte dich nicht; sage den Städten Judas: Seht, da ist euer Gott! Siehe, Gott, der Herr, kommt mit Macht, und sein Arm wird herrschen für ihn; siehe, sein Lohn ist bei ihm, und was er sich erworben hat, geht vor ihm her. Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte; die Lämmer wird er in seinen Arm nehmen und im Bausch seines Gewandes tragen; die Mutterschafe wird er sorgsam führen. (Jes. 40, 9 – 11)

Nun ist plötzlich nicht mehr nur Jesaja der Evangelist, sondern ganz Zion, also ganz Jerusalem, oder besser gesagt: Die Gesamtheit des Volkes Israel ist dazu berufen, Evangelist zu sein. Es ist das von Gott auserwählte Volk zum Segen aller Nationen. Bis zum heutigen Tag ist das Volk und die Nation Israel ein Wunder: Gejagt, verflucht, verfolgt, gemordet – und dennoch ein stark wie zu jeder Zeit. Auch heute ist Israel ein Bote Gottes – selbst wenn sie es nicht wahrhaben wollen. Aber am heutigen Staat Israel erfüllen sich zahlreiche Verheißungen, die Gott ihm gegeben hat – vor vielen Jahrhunderten und Jahrtausenden.

Die Botschaft muss bekannt werden. Der Evangelist darf sich nicht in eine Synagoge oder in ein Gemeindehaus zurückziehen – er muss da sein, wo er gehört wird. Zion soll auf einen hohen Berg. Das erinnert uns an die Bergpredigt, wo Jesus sagte, dass eine Stadt auf dem Berg nicht versteckt bleibt, sondern gesehen wird. Eine solche Stadt verbreitet ein Licht und ist anziehend. Ganz anders, wenn man das Licht unter einem Scheffel (eine Art Eimer, mit dem das Korn abgemessen wurde) stellt. Da nützt es niemandem etwas. Deshalb muss diese gute Botschaft, die Zion hat, in der ganzen Welt verbreitet werden.

Was ist denn diese frohe Botschaft, die Zion zu verkündigen hat? Es ist dies nämlich, dass es trotz der menschlichen Sünde und inneren Verderbtheit des Menschen Hoffnung gibt. Vom Moment des Sündenfalls an wissen die Menschen, dass Gott einen Retter senden wird, den Messias. Der gesamte Tempel- und Opferdienst Israels deutet auf diese Erlösung durch den Messias hin. Dies ist durch den Herrn Jesus am Kreuz auf Golgatha geschehen. Dort hat der Tausch stattgefunden: Jesus nahm die Schuld und Strafe der Sünde von uns Menschen auf Sich, bezahlte dafür und übertrug allen, die an Ihn glauben, Seine göttliche Gerechtigkeit und Schuldlosigkeit.

So kam Jesus in diese Welt hinein und sagte von Sich, dass Er der gute Hirte ist, und derjenige, welcher die Welt in Zukunft regieren wird. Und Jesaja fordert hier Israel auf, auszurufen, dass es Jahwe, der eine Gott Israels ist, welcher als dieser gute Hirte kommen wird. Es ist schade, dass es immer noch so viele Gruppen gibt, welche behaupten, Jesus sei nur Mensch gewesen. Hier sagt uns Jesaja ganz klar und deutlich, dass der eine Gott Israels, Jahwe, es sein wird, der mit Macht kommen und herrschen wird. Er wird Seine Herde weiden, die Gläubigen sind Seine Schafe. Und Er wird Sich um all jene kümmern, die Ihm nachfolgen. Welch ein Trost für uns! Seliges Wissen, Jesu ist mein! Er wird die jungen und schwachen im Glauben bei Sich tragen und für sie sorgen. Er hat es versprochen. Und das absolut Genialste ist, dass es nichts und niemanden gibt, der Ihm die Seinen weglocken oder entreißen kann. Wer Jesus hat, der hat das Leben. Ein für alle Male. Halleluja, gelobt sei Jahwe, unser Gott!

Donnerstag, 12. April 2012

Gottes Wort bleibt in Ewigkeit


Gottes Wort bleibt in Ewigkeit

Es spricht eine Stimme: Verkündige! Und er sprach: Was soll ich verkündigen? »Alles Fleisch ist Gras und alle seine Anmut wie die Blume des Feldes! Das Gras wird dürr, die Blume fällt ab; denn der Hauch des Herrn hat sie angeweht. Wahrhaftig, das Volk ist Gras! Das Gras ist verdorrt, die Blume ist abgefallen; aber das Wort unseres Gottes bleibt in Ewigkeit!« (Jes. 40, 6 – 8)

Die Aufgabe des Wegbereiters ist es, Menschen solcherart in die Beziehung mit Gott zu bringen, dass Er Seine Herrlichkeit unter den Menschen sichtbar machen kann. Dies kann nur da geschehen, wo der Mensch seiner Schwachheit bewusst wird, damit Gottes Stärke in ihm und durch ihn wirken kann. So ist es klar, dass der nächste Auftrag an Jesaja der ist, den Menschen ihre Schwäche zu zeigen. Ohne die Erkenntnis der eigenen Schwäche ist die Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes unmöglich. So bekommt der Tröster und Wegbereiter nun seinen dritten Auftrag: Denjenigen des Verkündigers. Johannes der Täufer macht mit der Taufe klar, dass zum Leben mit Gott zuerst der Tod kommen muss. Das Eintauchen ins Wasser symbolisiert das Sterben, das Auftauchen aus dem Wasser die Auferstehung des Menschen aus den Toten. Und auch nach der Taufe besteht das ganze Christenleben aus einem einzigen Sterben: Das Abtöten des alten Menschen und Anziehen des neuen Menschen. Johannes der Täufer verurteilte die fleischliche Haltung der Pharisäer, die ihr Leben selbst retten wollten durch das Halten von Geboten und machte klar, dass Buße tun zu einem Leben mit Gott dazu gehört.

Auch heute gibt es eine große Bewegung, die Gott mit dem Fleisch ehren will. Wie bereits im Pharisäertum ist es auch da eine Bewegung, die den Menschen und seine menschengemachten Lehren ins Zentrum stellt und dabei Gottes Wort hinten anstellt. Gottes Wort, von dem hier die Rede ist, wird nicht mehr ernst genommen. Vielmehr wird es verdreht und zurechtgebogen, um möglichst wenig Widerspruch zu erfahren. Wo ist denn der Eifer und die Liebe zu Gottes Wort geblieben? Wo ist das Vertrauen in dieses Wort? Der Mensch ist wie Gras, das in der Wüste so schnell verdorrt. Was er sagt, ist vergänglich. Was er tut, ist vergänglich. Was er tut, ohne Gottes Wort befragt zu haben, ist wertlos, nichtig. Gottes Wort braucht keine Ökumene, um bestehen zu können. Es braucht nur Vertrauen, dass das, was es sagt, Bestand hat. Es gibt so viele Anti-Theologien, die Gottes Wort verdrehen, statt es zu fördern. Zum Beispiel die feministische „Theologie“, welche meint, eine eigene „Bibel“ in „gerechter“ Sprache haben zu müssen. Es ist echt ein Armutszeugnis!

Wer die Bibel ernst nimmt, muss auch ernst nehmen, was Jesaja hier verkündigt: Das Gras ist verdorrt, die Blume ist abgefallen, aber das Wort unseres Gottes bleibt in Ewigkeit! Die Menschen können noch viel tun und versuchen, um Gottes Wort ungültig zu machen. Es sind viele mit dem Geist des Antichristen unterwegs und versuchen, die Gläubigen zu verführen. Wölfe im Schafspelz nennt die Bibel jene. Wo menschliche Philosophie, Wissenschaft und Besserwisserei sich über das Wort Gottes stellt, wird Gott Sich distanzieren. So sagt Christus auch zur Endzeit-Gemeinde von Laodizea: Siehe, Ich stehe vor der Tür! Christus ist dort nicht unter den „Christen“, nicht in der Gemeinde drin, sondern draußen. Vor der Tür. Und muss anklopfen. Welch ein Armutszeugnis! Alle Theologie, die Gott wirklich ernst nehmen möchte, muss deshalb unter dem Wort stattfinden. Sie darf sich nicht über die Schrift, über das Wort unseres Gottes stellen, sonst ist sie wie Gras, das in der Wüste schnell verdorrt. Wie die Blume, die für eine kurze Zeit zu begeistern vermag, aber doch so schnell zu Ende geblüht hat und eingeht. Lasst uns also Tröster, Wegbereiter und Theologen sein, die wissen, von wem sie reden: Von dem einen Gott der Bibel, dessen Wort in Ewigkeit Bestand hat. Von dem Einen, der Seine Herrlichkeit unter den Menschen sichtbar machen möchte, doch in den heutigen Gemeinden so oft außen vor bleibt. Er steht vor der Tür und klopft an. Öffnest du ihm die Türe? Möchtest du unter Seinem Wort stehen und von Ihm beurteilt und verändert werden, statt dich weiterhin darüber zu stellen und es mit deinem beschränkten Verstand beurteilen und verändern zu wollen?

Mittwoch, 11. April 2012

Wegbereiter


Wegbereiter

Die Stimme eines Rufenden [ertönt]: In der Wüste bereitet den Weg des Herrn, ebnet in der Steppe eine Straße unserem Gott! Jedes Tal soll erhöht und jeder Berg und Hügel erniedrigt werden; was uneben ist, soll gerade werden, und was hügelig ist, zur Ebene! Und die Herrlichkeit des Herrn wird sich offenbaren, und alles Fleisch miteinander wird sie sehen; denn der Mund des Herrn hat es geredet. (Jes. 40, 3 – 5)

Nachdem nun also Jesaja im Auftrag Gottes nach Tröstern für Gottes Volk gerufen hat – dies war die Einleitung in den zweiten Teil des Jesaja-Buches – ertönt erneut die Stimme eines Rufenden. Der Gebrauch des Wortes, das hier für „Rufender“ steht, lässt bei Jesaja darauf schließen, dass es sich dabei um einen Verkündiger von Gottes Wort handelt. Gott sucht nach Menschen, die bereit sind, Seinen Willen zu tun, Seinen Willen für das Leben einzelner Menschen zu empfangen und ihn weiterzugeben. Gott ist auf der Suche nach Wegbereitern, nach Menschen, die sich wünschen, von Ihm gebraucht zu werden, damit Sein Wille geschieht. Eins ist wichtig zu wissen: Bevor wir uns aufmachen können, das Leben anderer Menschen zu ordnen, brauchen wir selbst ein geordnetes Leben im Einklang mit Gottes Wort und Willen. Wie oft sehen wir nur das, was im Leben des Anderen nicht so läuft, wie wir denken, dass es laufen sollte. Und unser eigener Balken vor dem Auge?

Gott möchte, dass Ihm der Weg bereitet wird. Wir haben in der Bibel zwei direkte Vorbilder für den Wegbereiter – und zahlreiche indirekte. Der erste Wegbereiter ist Jesaja selbst. Er wird von Gott für diese Aufgabe berufen und begabt. Sein Auftrag, seine Leidenschaft, sein Ruf ist der: In der Wüste bereitet den Weg des Herrn! Der zweite Wegbereiter, der uns direkt in der Schrift begegnet, ist Johannes der Täufer. Auf ihn bezieht Jesus diese Verse von Jesaja. Er war der Prophet, der versucht hat, das Volk Israel zurück zu seinem Herrn zu führen, direkt vor dem öffentlichen Auftreten Jesu.

Der Weg soll in der Wüste bereitet werden. Die Hitze, Dürre, Einöde, Trostlosigkeit, Verzweiflung, Hunger und Durst von Wüstenzeiten sind ein ideales Terrain, auf welchem wir unsere Balken sehen und erkennen können. Die Wüste verändert uns nicht, sie lässt lediglich zum Vorschein kommen, wie es in unserem Herzen tatsächlich aussieht. In der Wüste werden uns viele Hügel bewusst: Stolz, Eigensinn, Egoismus, Härte des Herzens, Lieblosigkeit. Diese Hügel sollen in der Wüstenzeit abgetragen werden. In der Wüste stellt sich uns die Frage: Wollen wir uns selbst richten oder wollen wir, dass am Richterstuhl Christi so vieles von dem, was wir unser Leben lang getan haben, verbrennt? Wie viel Verzicht ist uns der Lohn der Siegeskränze wert? Und es gibt auch viele ungerade Wege in unserem Herzen: Lügen, versteckte Fehler, Dinge, die wir uns vormachen, Masken mit nach außen perfektem Aussehen, etc. Auch sie sollen in der Wüste gerade gemacht werden. Doch auch hier gilt Jesu Wort: Wer sich selbst erniedrigt, um dabei anderen zu dienen, der soll erhöht werden. Wo Täler der Demut sind, wird der Herr sie ausfüllen mit Seinen Gaben, die Er gerne gibt.

Und Gottes Versprechen steht fest: Wo der Weg durch die Wüste bereitet ist, da wird Seine große, wunderbare Herrlichkeit offenbar werden. Da kann Er unser Leben gebrauchen, um Seine Größe, Liebe, Allmacht und Herrlichkeit sichtbar zu machen. Nicht in unserer menschlichen Stärke, nein, im Gegenteil! Vielmehr in unserer Schwachheit. Der Herr der Herrlichkeit liebt es, menschliche, schwache, kleine, unscheinbare Gefäße zu gebrauchen, damit Seine Größe und Macht umso mehr sichtbar werden können. Er möchte, dass dein Umfeld Seine Herrlichkeit an dir sehen kann – und dadurch zum Glauben findet. Nicht überredende Worte sind entscheidend, sondern Gottes Kraft in deinem Leben sichtbar zu machen. Nicht mit Heer und Macht (mit unserer Stärke), sondern durch den Geist Gottes, und damit durch Gottes Macht und Stärke.

Dienstag, 10. April 2012

Trost für Gottes Volk


Trost für Gottes Volk

Tröstet, tröstet mein Volk! spricht euer Gott. Redet zum Herzen Jerusalems und ruft ihr zu, daß ihr Frondienst vollendet, daß ihre Schuld abgetragen ist; denn sie hat von der Hand des Herrn Zweifaches empfangen für alle ihre Sünden. (Jes. 40, 1 – 2)

Diese Worte sind der Einstieg in den zweiten Teil des Jesaja-Buches. Der erste Teil ist an die Menschen zur Zeit Jesajas gerichtet. Jesaja sah viel Sünde im Volk und prangerte deshalb auch zahlreiche Missstände an. Der zweite Teil des Jesaja-Buches wurde für einen späteren Zeitpunkt geschrieben: Für die Zeit des Exils in Babylon. Diesen zweiten Teil nennt man das „Trostbüchlein“ Jesajas. Wohl nach einem längeren Zeitraum des Schweigens, nachdem die Gerichtsreden vollendet waren, bekam derselbe Jesaja noch ein zweites Mal eine Berufung, nämlich die Berufung zum Tröster des zukünftigen Volkes in der Bedrängnis des Exils, der Fremde.

Diese zweite Berufung beginnt mit einem Befehl, nämlich: Tröstet! Das Volk Gottes ist traurig, ist erfüllt von Angst, Einsamkeit, Deprimiertheit in seiner Fremde. Es braucht Trost, und diesen gibt Gott durch dieselbe Person, die ihnen schon Jahrhunderte zuvor die Unausweichlichkeit dieses Exils aufgezeigt hat, wenn das Volk nicht bereit ist, umzukehren von den falschen Wegen. Nicht nur der Trost steht in krassem Gegensatz zur Gerichtsbotschaft des ersten Teils, auffällig ist auch, dass Gott hier befiehlt, Sein Volk zu trösten. „Mein Volk“ (hebr. 'ammi) steht hier im Gegensatz zu dem Namen, den der zur selben Zeit lebende Prophet Hosea seinem dritten Sohn geben musste. Dieser war „Lo-Ammi“ und bedeutet „nicht Mein Volk“. Das abtrünnige und ungläubige Volk zur Zeit von Hosea und Jesaja waren Nicht-Gottes-Volk, während der Überrest der inzwischen wieder zu Jahwe schreienden Israeliten wieder in Gottes-Volk aufgenommen wurden. Vergleichbar spricht auch Paulus im Römerbrief von den ausgebrochenen und wiederum eingepfropften Ästen im Ölbaum Israel.

Die Botschaft dieses Trostbüchleins ist also nicht einfach für alle, die sich aus irgend welchen Gründen zum Volk Gottes zählen, gültig, sondern für diejenigen, die ihr ganzes Vertrauen auf Jahwe, den Herrn und die Rettung durch den Maschiach Jeschua (Jesus Christus) setzen. Als solche leben wir auch heute in einer Babylonischen Gefangenschaft: Die Gefangenschaft durch kirchlichen Unglauben, Bibelkritik, Spott, Verachtung und zunehmende Einschränkung der Religions- und Meinungsfreiheit. Babylon ist mitten unter uns. In den Kirchen und Gemeinden, auf den Kanzeln und in den Kirchenbänken. Überall lauert Babylon darauf, die Rechte von Gottes Volk einzugrenzen und zu vernichten. Gottes Volk braucht Trost. So ist auch heute die Berufung: Tröstet, tröstet Mein Volk! Gott sucht nach Menschen, die sich aufmachen, Sein Volk zu trösten und zu erbauen. Er ist dabei, den prophetischen Dienst wieder neu zu errichten. Nicht um die Bibel zu verändern oder zu ergänzen, sondern weil Gottes Volk, die Menschen aus Gottes Volk, die wahren Gläubigen Trost brauchen.

Die Christenheit steht in tiefer Schuld bei Gott, weil sie sich zu immer größeren Teilen auf säkulare Bibelkritik verlässt und immerzu neue Wege sucht, um Gottes Wort umgehen zu können. Stichwort: „Dies ist ja nur die damalige Kultur zur Zeit des Neuen Testaments. Wir müssen das in einen anderen Kontext setzen“. Diese Schuld hat viele Spaltungen verursacht und zahlreiche Gläubige verunsichert. Gott lässt Sich und Sein Wort nicht spotten. Der Herr der Herrlichkeit ist ein heiliger und eifersüchtiger Gott. Er lässt Sich Seine Ehre nicht durch fremdes Feuer auf dem Altar vermindern. Doch Sein Wille ist, dass diejenigen, welche verunsichert sind durch diese fremden Bräuche und falschen Theologien getröstet werden. Tröstet, tröstet Mein Volk! Spricht der Herr. Auch unter uns wird die babylonische Gefangenschaft noch eine kurze Weile andauern. Dann wird aber die Spreu vom Weizen getrennt. Die Zeit und die Bedrängnis, die auch in unseren Breiten bereits jetzt am Wachsen ist, wird zeigen, wer dem Herrn anhängt. Und dann kommt der Herr wieder, um uns zu holen. Freuen wir uns darauf! Aber bis dahin gilt: Tröstet, tröstet Mein Volk!

Donnerstag, 5. April 2012

Erweckung beginnt bei mir selbst


Erweckung beginnt bei mir selbst

Ich liebe die Erweckungsgeschichte. Ich liebe es, zu lesen, wie es zu riesigen Aufbrüchen kam. Und regelmäßig frage ich mich, warum wir heute bei uns so wenig davon sehen. Es liegt nicht an Gott. Er liebt Erweckung mindestens ebenso wie wir. Und Er hat Sich nicht verändert. Auch die Menschen um uns herum haben sich nicht verändert. Sie brauchen das Evangelium immer noch genauso, um gerettet zu werden. Und sie sind nicht weniger hungrig nach dem Sinn des Lebens. Keine von all den Umständen ist das Problem. Das Problem, das sind wir. Wir Gläubigen sind es, die mit unserer Selbstgenügsamkeit, Leidensscheu und dem Mangel an Erkenntnis die Erweckung verhindern. Drei Dinge, die wir überwinden lernen sollten, um dem Wirken Gottes freie Bahn zu bereiten.

Selbstgenügsamkeit haben wir dann, wenn wir entweder zufrieden sind mit dem, was wir haben, oder uns zufrieden geben mit dem, was wir haben. In unserem Falle ist es meist das Zweitere. Man hat vieles versucht auf die Beine zu stellen, nichts davon hat wirklich eingeschlagen, also muss es ja wohl der Wille Gottes sein, dass es so bleibt wie es ist. Die Folge davon ist, dass man das Verlangen nach mehr von Gottes Wirken aufgibt. Es ist eine Art Fatalismus: Der Herr hat es ja so gewollt. Und dieser Fatalismus verhindert Erweckung. Der zweite Schritt nach dem Beginn dieses Fatalismus ist der Rückgang des Gebets. Das Gebet dient ja gerade dazu, um uns zu verändern, sodass wir fähiger werden, die Menschen mit Gottes Augen zu sehen und ihnen in Klarheit Gottes Willen weiter zu geben. Das Gebet öffnet den Himmel und bricht in die Weltgeschichte ein. Oft nicht sehr schnell, aber es bewirkt viel!

Das Zweite ist die Leidensscheu. Sie bezeichnet eine Haltung, die von Angst vor Veränderung geprägt ist. Es ist klar, dass sich vieles verändern wird, wenn Gottes Wirken beginnt. Und niemand von uns wird dann so bleiben können wie er ist. Zu einer Erweckung gehört auch Widerstand dazu, denn sie ist ein direkter Angriff auf die Herrschaft Satans. Dieser wird sich das nicht einfach gefallen lassen, sondern seinerseits mit Angriffen antworten. So müssen wir jederzeit mit Angriffen von innen (Irrlehre, Sünde, Verführung) und von außen (Spott, Unbeliebtheit bei den Menschen, wachsenden Widerstand in Gesellschaft, Medien und Politik) rechnen. Wenn wir Erweckung wollen, so kommen wir nicht darum herum, uns mit diesen Tatsachen zu beschäftigen. Sind wir dennoch bereit?

Zuletzt hängt es auch mit einem mangelnden Verständnis der Wahrheit zusammen. Es ist dies eine Unsicherheit, ob die Bibel wirklich in jedem Fall zuverlässig ist. Wir müssen erkennen, warum die Welt unser Evangelium braucht. Wir müssen begreifen, was es bedeutet, dass ein Mensch verloren ist. Dass der Zorn Gottes über ihm schwebt wie das Schwert des Damokles, bis dieser Mensch die Rettung in Christus gefunden und angenommen hat. Wir müssen die Schrift studieren und aus ihr lernen, was sie zum Gericht und zur ewigen Verdammnis im Feuersee sagt. Vermutlich kommt der größte Anteil der fehlenden Erweckung einfach aus der Tatsache, dass wir selbst Gott und Seinem Wort zu wenig Vertrauen schenken. Denn wer dieses Gottes Wort wirklich liest und ernst nimmt, kann nicht anders als zum Herrn zu schreien, dass Er diese Erweckung schenken möge. Wenn der Spätregen kommt, werden wir es erleben. Dieser wird alles übertreffen, was es an Erweckung gab bis auf den heutigen Tag. Lasst uns beten, dass dies bald geschieht. Unsere Mitmenschen von heute haben ihn nötig!

Montag, 2. April 2012

Gottes Volk in der Wüste


Gottes Volk in der Wüste

Wenn wir die Geschichte Israels betrachten, so fällt uns auf, dass nach der Befreiung aus der Sklaverei der Weg durch die Wüste folgt. Parallel dazu wurde auch Jesus nach der Taufe durch Johannes, wo Gottes Geist auf Ihn herab kam, als Erstes in die Wüste geführt. Die Wüste ist ein Symbol für Durst, Hunger, Entbehrung, Hitze, endlos weite Sicht ohne absehbares Ende und Versuchungen, wohin das Auge blickt. Der Knecht ist nicht größer als sein Herr, und da auch der Herr Jesus in die Wüste musste, wird es uns nicht besser gehen.

Gott möchte uns in Wüstenzeiten einen Blick in unser Inneres schenken. Die Wüste macht uns nicht schlechter und ist auch keine Entschuldigung für falsches Handeln. Vielmehr dienen Wüstenzeiten dazu, uns zu reinigen. Die Bibel nennt das „läutern wie Gold“. Unser Herz wird da mit Gold verglichen. Gold, das noch gereinigt werden muss. Um Gold zu reinigen, erhitzt man es, bis es ganz geschmolzen ist. Dann kommen die unreinen Partikel nach oben und schwimmen auf dem schweren flüssigen Gold obenauf. Und können abgeschöpft werden. Der Druck und die Hitze von unseren Wüstenzeiten gewährt uns einen Einblick in unser Herz. Dieser ist nicht schön, aber notwendig. Denn zu Gott dürfen wir kommen wie wir sind, aber wir müssen nicht so bleiben. So sind diese Wüstenzeiten ein Geschenk Gottes an uns, da sie uns Dinge zeigen, die uns sonst verborgen sind, solange es uns einfach nur gut geht.

Wüstenzeiten sind also nicht das Ziel, das Gott mit uns hat. Vielmehr sind diese Zeiten ein gutes Übungsfeld für uns, wo wir lernen können, trotz der Schwere dieser Zeit Gott gehorsam zu sein. Sie dauern nicht ewig, auch wenn sie uns so erscheinen. Aber das macht die Wüste gerade aus: Man sieht überall, wo man hinblickt, nur trockenen, heißen, trostlosen Sand. Wüstenzeiten sind Zeiten der Vorbereitung auf etwas Größeres. Jesus war in der Wüste bevor Er Seinen Dienst antrat. Auch der Apostel Paulus war in der Wüste bevor er mit seinem Dienst begann. Wenn wir lernen, auch im Kleinen, nämlich in der Wüstenzeit, Gott treu und gehorsam zu bleiben, werden wir für das noch viel Größere vorbereitet, was Gott durch uns bewirken möchte.

Wüstenzeiten haben zwei Gefahren: Die erste ist die, dass man sie als Entschuldigung für eine falsche Verhaltensweise benutzt und sich denkt: „Ich sehe keinen Ausweg, das ist eine besondere Situation, da muss ich nicht so genau mit mir sein.“ Die zweite Gefahr ist, dass man es sich in der Wüste einzurichten beginnt. Es ist zwar unangenehm da, aber womöglich könnte man denken, eine Verhaltensänderung sei noch unangenehmer. Beide Denkweisen sind falsch. Wenn wir nicht lernen, diese Wüstenzeiten als Übergangs- und Schulungszeiten zu betrachten, werden wir unser gesamtes Leben in dieser Wüstenzeit verbringen. Gott möchte dich zubereiten und reinigen. Bist du bereit dazu? Er möchte dich gebrauchen, lässt du Ihn? Ich möchte dich dazu ermutigen. Sei gesegnet!