Flügel wie Adler
Er gibt dem Müden Kraft, und Stärke genug dem Unvermögenden.
Männer werden müde und matt, und Jünglinge straucheln und fallen;
aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren
mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass
sie wandeln und nicht müde werden. (Jes. 40, 29 – 31)
Red Bull verleiht Flügel!
Doch nicht erst seit der Red-Bull-Generation gibt es den Wunsch des
Menschen, fliegen zu können. Zu allen Zeiten gab es den Traum vom
Fliegen und viele Versuche wurden unternommen, um diesen Traum
umsetzen zu können. Bereits in der Antike finden wir die Sage von
Daidalos und Ikaros. Daidalos wird als Künstler, Erfinder,
Steinhauer und Architekt zum ersten Mal in Homers Iliade erwähnt. In
kürzester Zeit gab es eine riesige Sammlung von Sagen, die sich um
diesen Mann rankten. Einer dieser Sagen zufolge soll er auf Kreta
zusammen mit seinem Sohn Ikaros von König Minos in ein Labyrinth
eingesperrt worden sein. Um dort fliehen zu können, nahm er
Vogelfedern und Kerzenwachs und baute für sich und seinen Sohn
Flügel. Ikaros jedoch - von jugendlichem Übermut übermannt –
begab sich trotz väterlicher Warnung zu nahe an die Sonne – das
Wachs schmolz und Daidalos' Sohn stürzte ins Meer.
Der Traum vom Fliegen
stammt wohl vor allem von der beobachteten Leichtigkeit, mit welcher
Vögel und andere flugfähige Tiere innerhalb kürzester Zeit weite
Strecken zurücklegen konnten. Wie uns Jesaja hier richtig sagt,
werden wir Menschen recht schnell mal müde und matt. Dann sind wir
kraftlos und kommen nicht mehr weiter. Oder wir stolpern, fallen um,
schlagen uns die Knie auf und sind insofern der Erdanziehungskraft
hilflos ausgeliefert. Vögel sind es zwar auch, aber man muss doch
zugeben, dass die Beobachtung im ersten Moment einen anderen Eindruck
macht. Man hat Zugvögel, die mit einem Mini-Sender ausgestattet
wurden, beobachtet. Der Weltrekord liegt bei 11'500km Nonstop-Flug in
neun Tagen. Er wird von einer Pfuhlschnepfe gehalten. So gesehen ist
der Gedanke, dass Vögel beim Fliegen weniger schnell müde werden,
gar nicht so falsch. Deshalb stehen Vögel auch sinnbildlich für
müheloses und ausdauerndes Vorankommen.
Und genau dieses Bild
gebraucht Jesaja nun, um Gottes Werk an den Gläubigen zu
beschreiben: Den Müden unter ihnen gibt Gott Kraft und den
Unvermögenden Stärke. Gott möchte uns helfen, wenn wir im Leben an
unsere Grenzen stoßen und nicht mehr weiter wissen. Dort, wo wir
nicht mehr weiter wissen, kennt Er den Weg und wir dürfen Ihm
vertrauen. Gott liebt es, schwache und müde Menschen zu nehmen und
sie mit Seiner Kraft und Stärke zu füllen, denn dort wird Sein Name
groß gemacht und die Menschen erkennen, dass es sich nicht um eine
menschliche Kraft handeln kann, sondern Gottes Kraft in den Schwachen
und Müden mächtig geworden ist. Wie man es hier lesen kann, möchte
Gott uns helfen, so mühelos vorwärts zu kommen wie Adler in der
Luft. So fährt der Prophet auch fort: dass sie laufen und nicht matt
werden, dass sie wandeln und nicht müde werden. Wir werden natürlich
müde. Das gehört zum Leben dazu. Wir wissen oftmals nicht mehr
weiter und geraten schier in Verzweiflung darüber. Aber auch das
Wissen, dass Gott es gut mit uns meint und uns unterstützen möchte,
gibt uns Kraft, trotz aller Schwierigkeiten weiterzugehen. Wie der
Adler, der majestätisch seine Flügel ausbreitet, rundum umgeben von
der Luft, in welcher er sich fortbewegt, so sind auch wir rundum von
Gottes schützender und vorsorgender Hand voll und ganz umgeben. Was
immer geschehen mag, Er hält uns fest. Was immer kommen mag, niemals
können wir tiefer fallen als in Seine Hand. So ist Er immer da für
uns, ist bei uns und hält uns, ja, trägt uns durch alle schweren
Zeiten hindurch. Gott verspricht uns kein problemloses Leben, aber Er
ist und hat die Lösung für alles bereit. Noch bevor wir die
Schwierigkeit sehen, kennt Er den Weg und führt uns wohl.
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