Der gute Hirte
Steige auf einen hohen Berg, o Zion, die du frohe Botschaft
verkündigst! Erhebe deine Stimme mit Macht, o Jerusalem, die du
frohe Botschaft verkündigst; erhebe sie, fürchte dich nicht; sage
den Städten Judas: Seht, da ist euer Gott! Siehe, Gott, der Herr,
kommt mit Macht, und sein Arm wird herrschen für ihn; siehe, sein
Lohn ist bei ihm, und was er sich erworben hat, geht vor ihm her. Er
wird seine Herde weiden wie ein Hirte; die Lämmer wird er in seinen
Arm nehmen und im Bausch seines Gewandes tragen; die Mutterschafe
wird er sorgsam führen. (Jes. 40, 9 – 11)
Nun ist plötzlich nicht
mehr nur Jesaja der Evangelist, sondern ganz Zion, also ganz
Jerusalem, oder besser gesagt: Die Gesamtheit des Volkes Israel ist
dazu berufen, Evangelist zu sein. Es ist das von Gott auserwählte
Volk zum Segen aller Nationen. Bis zum heutigen Tag ist das Volk und
die Nation Israel ein Wunder: Gejagt, verflucht, verfolgt, gemordet –
und dennoch ein stark wie zu jeder Zeit. Auch heute ist Israel ein
Bote Gottes – selbst wenn sie es nicht wahrhaben wollen. Aber am
heutigen Staat Israel erfüllen sich zahlreiche Verheißungen, die
Gott ihm gegeben hat – vor vielen Jahrhunderten und Jahrtausenden.
Die Botschaft muss
bekannt werden. Der Evangelist darf sich nicht in eine Synagoge oder
in ein Gemeindehaus zurückziehen – er muss da sein, wo er gehört
wird. Zion soll auf einen hohen Berg. Das erinnert uns an die
Bergpredigt, wo Jesus sagte, dass eine Stadt auf dem Berg nicht
versteckt bleibt, sondern gesehen wird. Eine solche Stadt verbreitet
ein Licht und ist anziehend. Ganz anders, wenn man das Licht unter
einem Scheffel (eine Art Eimer, mit dem das Korn abgemessen wurde)
stellt. Da nützt es niemandem etwas. Deshalb muss diese gute
Botschaft, die Zion hat, in der ganzen Welt verbreitet werden.
Was ist denn diese frohe
Botschaft, die Zion zu verkündigen hat? Es ist dies nämlich, dass
es trotz der menschlichen Sünde und inneren Verderbtheit des
Menschen Hoffnung gibt. Vom Moment des Sündenfalls an wissen die
Menschen, dass Gott einen Retter senden wird, den Messias. Der
gesamte Tempel- und Opferdienst Israels deutet auf diese Erlösung
durch den Messias hin. Dies ist durch den Herrn Jesus am Kreuz auf
Golgatha geschehen. Dort hat der Tausch stattgefunden: Jesus nahm die
Schuld und Strafe der Sünde von uns Menschen auf Sich, bezahlte
dafür und übertrug allen, die an Ihn glauben, Seine göttliche
Gerechtigkeit und Schuldlosigkeit.
So kam Jesus in diese
Welt hinein und sagte von Sich, dass Er der gute Hirte ist, und
derjenige, welcher die Welt in Zukunft regieren wird. Und Jesaja
fordert hier Israel auf, auszurufen, dass es Jahwe, der eine Gott
Israels ist, welcher als dieser gute Hirte kommen wird. Es ist
schade, dass es immer noch so viele Gruppen gibt, welche behaupten,
Jesus sei nur Mensch gewesen. Hier sagt uns Jesaja ganz klar und
deutlich, dass der eine Gott Israels, Jahwe, es sein wird, der mit
Macht kommen und herrschen wird. Er wird Seine Herde weiden, die
Gläubigen sind Seine Schafe. Und Er wird Sich um all jene kümmern,
die Ihm nachfolgen. Welch ein Trost für uns! Seliges Wissen, Jesu
ist mein! Er wird die jungen und schwachen im Glauben bei Sich tragen
und für sie sorgen. Er hat es versprochen. Und das absolut Genialste
ist, dass es nichts und niemanden gibt, der Ihm die Seinen weglocken
oder entreißen kann. Wer Jesus hat, der hat das Leben. Ein für alle
Male. Halleluja, gelobt sei Jahwe, unser Gott!
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