Beten – mit Paulus
Ist dir schon mal
aufgefallen, wie viel Paulus in seinen Briefen an die Gemeinden betet
und von seinem Gebetsleben erzählt? Es geht ihm dabei aber nicht
darum, mit seinem Gebetsleben irgendwie anzugeben. Nein, es ist
vielmehr eine Ermutigung für seine Leser, zu wissen, der Paulus
betet für uns. Und seine Berichte über sein Gebetsleben sagt auch
viel über die Prioritäten des Gottesmannes aus.
Analysieren wir doch mal,
was Paulus so wichtig ist in seinen Gebeten. Und dann analysieren wir
doch auch unser eigenes Gebetsleben und fragen uns: Was ist mir
wirklich wichtig? Und was sollte mir denn wirklich wichtig sein? Dazu
müssen wir erst mal ehrlich werden vor Gott und vor uns selbst. Ich
möchte dich ermutigen, immer mal wieder die Gebete des Paulus,
vielleicht auch eines nach dem anderen systematisch, zu untersuchen.
Ich bin überzeugt, dass das dein eigenes Gebetsleben auch nachhaltig
beeinflussen wird. Und dann stelle dich der Herausforderung der Frage: Was bete ich? Was sind im Moment meine eigenen Prioritäten? Sind es die richtigen Prioritäten?
Zunächst mal eins von
Paulus, aus dem ersten Kapitel des Epheserbriefs:
Darum lasse auch ich, nachdem ich von eurem Glauben an den Herrn
Jesus und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört habe, nicht ab,
für euch zu danken und in meinen Gebeten an euch zu gedenken, daß
der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit,
euch [den] Geist der Weisheit und Offenbarung gebe in der Erkenntnis
seiner selbst, erleuchtete Augen eures Verständnisses, damit ihr
wißt, was die Hoffnung seiner Berufung und was der Reichtum der
Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen ist, was auch die
überwältigende Größe seiner Kraftwirkung an uns ist, die wir
glauben, gemäß der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke. (Epheser
1, 15 - 19)
In den Versen davor hat
er beschrieben, was Gott alles tut, damit ein Mensch gerettet wird.
Das ist eine Zusammenarbeit der göttlichen Dreieinigkeit: Des
Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Alle drei sind
beschäftigt damit, uns zu erlösen. Ohne diese Zusammenarbeit könnte
kein einziger Mensch gerettet werden. Und weil Paulus weiß, dass
Gott bei den Ephesern dies am wirken ist, deshalb hört er nicht auf,
für sie zu danken. Er dankt für ihren Glauben an den Herrn Jesus
und für ihre Liebe zu allen Gläubigen. Wow, das muss ein Glauben
und eine Liebe sein. Paulus sitzt in Rom im Gefängnis und hört dort
von ihrem Glauben und ihrer Liebe.
Und dann – bääämmmm
– kommt der Umschwung in seinem Gebet: Er bittet auch für sie. Er
hat von ihrem riesigen Glauben und ihrer Mega-Liebe gehört und
findet es trotzdem nötig, für sie zu bitten. Er tut Fürbitte für
sie. Er wünscht sich nämlich, dass sie – trotz des Glaubens und
der Liebe – noch weiter wachsen können. Er wünscht sich, dass die
Epheser den Geist der Weisheit und der Offenbarung bekommen. Das sind
zwei wichtige Geistesgaben.
Sie sollen durch diese
Geistesgabe in drei Dingen wachsen:
Erstens in der
Erkenntnis Gottes. Sie sollen immer mehr erkennen, wie Gott ist
und was Gott möchte. Sie sollen immer mehr so werden wie Gott, das
ist das Ziel dieser Erkenntnis. Echte Erkenntnis ist immer sehr
praktisch, das heißt sie hat immer Auswirkungen für unser
persönliches Leben.
Zweitens in der
Erkenntnis ihrer Berufung. Diese Erkenntnis beginnt immer damit,
dass man sich selbst zuerst mal kennenlernt. Selbsterkenntnis ist die
Erkenntnis, wie unfähig man ist, irgend etwas Gutes aus sich selbst
zu tun. Dann aber auch die Erkenntnis dessen, wozu Gott uns als
Gläubige berufen hat. Nämlich dazu, so zu werden wie Jesus. Uns
nach diesem Maßstab auszurichten und den Auftrag, den Er uns gab,
nämlich alle Völker zu Jüngern zu machen, auszuführen.
Drittens in der
Erkenntnis der Kraft Gottes. Im Römerbrief schreibt Paulus, dass
das Evangelium die göttliche Kraft, das Dynamit Gottes, ist zur
Errettung der Menschen. Diese Kraft übersteigt all unsere
Vorstellungen. Es ist viel einfacher, einen Toten zum Leben zu
erwecken, als einen geistlich Toten, der nichts anderes kann, als
sich mit Händen und Füßen gegen das Evangelium zu wehren. Lasst
uns also die Kraft Gottes erkennen und in ihr vorwärtsgehen.
Sei gesegnet!