Freitag, 11. Mai 2012

Was das Blut Christi bewirkt


Was das Blut Christi bewirkt

Darum gedenkt daran, daß ihr, die ihr einst Heiden im Fleisch wart und Unbeschnittene genannt wurdet von der sogenannten Beschneidung, die am Fleisch mit der Hand geschieht — daß ihr in jener Zeit ohne Christus wart, ausgeschlossen von der Bürgerschaft Israels und fremd den Bündnissen der Verheißung; ihr hattet keine Hoffnung und wart ohne Gott in der Welt. Jetzt aber, in Christus Jesus, seid ihr, die ihr einst fern wart, nahe gebracht worden durch das Blut des Christus. (Eph. 2, 11 – 13)

Wenn Paulus so oft davon schreibt, dass seine Leser an etwas gedenken sollen, so hat dies immer mit Dankbarkeit zu tun. Paulus erinnert seine Leser an die Segnungen, die wir in Jesus Christus bekommen haben und möchte sie zur Dankbarkeit herausfordern. Der größte Teil der gläubigen Christen – auch in unserer heutigen Zeit – besteht aus Gläubigen aus den Heiden, also Menschen, die nicht beschnitten wurden als Zeichen des Bundes mit Abraham. Damit hängt eigentlich ein großer Nachteil zusammen, denn ohne zum Abraham-Bund zu gehören, ist man von der Gemeinschaft mit Gott ausgeschlossen. Gott hat das Volk Israel erwählt, die Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs, um mit diesem in Gemeinschaft zu leben. Doch je mehr Zeit vergeht, desto deutlicher kristallisiert sich da Gottes Wille heraus, mit Menschen aus allen Völkern diese innige Gemeinschaft zu pflegen. Deshalb musste der Bund mit Abraham auf alle Gläubigen aller Völker und Zeiten erweitert werden. Wie wir ja wissen, hat Gott von Anfang an den Menschen gezeigt, dass sie einen Erlöser brauchen und diesen auch deutlich angekündigt. Deshalb kann Paulus hier auch schreiben, dass die Heiden ohne Christus waren, denn die Juden hatten in all ihren Schriften genügend Hinweise, um zu wissen, dass dieser verheißene Messias (Maschiach ist das hebräische Wort, während Christos das griechische Wort ist) kommen wird.

Und dann, ja, dann kam Er, dieser Messias, dieser Gott und Mensch zugleich. Er hat uns gezeigt, was die Beschneidung wirklich ist, nämlich nicht einfach eine zurückgeschnittene menschliche Vorhaut, sondern ein zurückgeschnittenes Herz. Darum geht es in Wirklichkeit. Unsere Herzen müssen zurückgeschnitten werden, damit wir für Gott immer brauchbarer gemacht werden können. Denn es ist so viel Sünde in uns, so viel Dreck und so viele Lasten, die uns versuchen, zu beeinflussen. All das muss weggeschnitten werden. Johannes der Täufer drückte es so aus: Ich muss abnehmen, Er aber muss zunehmen. Dies gilt für unser ganzes Herz, das beschnitten werden soll. Die Bibel versteht unter dem Begriff Herz die Einheit der Gedanken, der Gefühle und des Willens. Also müssen für diese Herzensbeschneidung alle drei Bereiche des Herzens beschnitten und damit auch korrigiert werden. Durch das Lesen, Überdenken und Umsetzen von Gottes Wort werden unsere Gedanken immer mehr denjenigen von Gott ähnlich. Wir beschäftigen uns mit dem, was auch Gott beschäftigt. Das ist sehr wichtig, denn dadurch lernen wir die Wahrheit und Treue von Gott ganz persönlich kennen und lernen, dass Gott wirklich hält, was Er verspricht. Dadurch wächst unser Vertrauen in Gottes Wort und durch dieses Vertrauen werden auch die Gefühle immer mehr an das angepasst, worauf wir vertrauen.

Hieran können wir auch gut erkennen, dass die Entfremdung von Gott derart wahn-sinnige Züge angenommen hat, dass wir mit unserer natürlichen Erfahrung nicht im Geringsten auf die Idee kommen könnten, dass wir das Sühneopfer des Herrn Jesus nötig haben, um mit Gott wieder in den Frieden zu kommen. Der natürliche Mensch bildet sich so viel auf seine natürliche Stärke und sein Potenzial ein, dass er auf die abwegige Idee kommt, er könne die Entstehung dieser Welt auch ohne Gott erklären. Da sehen wir, wie fern der Atheismus von Gott ist: nämlich so fern, dass es in dieser Welt ferner gar nicht geben könnte. Doch jeder Mensch ist von Natur aus ein solcher Atheist: Er lebt so, als ob er Gott nicht bräuchte. Dies ist eine schreckliche Tatsache, und gerade in dieser Vermessenheit kommt Gottes Zorn gut zum Ausdruck, denn diese Menschen verblenden sich selbst in ihrer Überheblichkeit. Doch welche Möglichkeit gibt es denn noch, um einen derart entfremdeten Menschen wieder in Gemeinschaft mit Gott zu bringen?

Hier klärt uns Paulus auf: Das geschieht durch die Kraft des Blutes Christi. Im Opferdienst des Alten Testaments am Yom Kippur, dem Versöhnungstag, musste das Blut des einen Sündenbocks auf die Platte der Bundeslade (dort drin ist das Gesetz, welches die Sünde verurteilt) verteilt werden, um dadurch eine Trennung zwischen dem verdammenden Gesetz und dem verdammten Sünder zu machen. So hat das Blut des Herrn Jesus eine trennende Funktion. Wer in Christus ist, der ist durch das Blut Jesu von der Verdammnis getrennt und in Gottes Augen sauber gemacht. So ist das Blut Christi ein Trennungsmittel, ein Reinigungsmittel, aber auch das Lösegeld, das zur Bezahlung der Sünden all der Menschen vergossen wurde, die an den Herrn Jesus glauben. Durch das Blut gibt es auch nicht mehr zwei verschiedene Gottesvölker, eins aus den Judenchristen und eins aus den Heidenchristen, sondern sie sind alle zusammen zu einem Gottesvolk, der Gemeinde Jesu Christi gemacht worden. Hallelu-Jah! Gepriesen sei Jahwe!

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