Jonathan Edwards über
glaubensmäßige Regungen und die wahre Heiligung:
„Leute, die sich einst
ihrer Bekehrung sicher waren, haben kein ernstes Verlangen mehr nach
Licht und Gnade … sie zehren von ihrem ersten Werk oder von
irgendwelchen überschwänglichen Erfahrungen in der Vergangenheit,
wobei ihr Weinen sowie ihr Ringen mit Gott und ihr Flehen um seine
Gnade aufgehört haben. Aber die heiligen Grundsätze, welche die
Triebkraft eines wahren Heiligen sind, tragen auf viel machtvollere
Weise dazu bei, ihn dazu anzuregen, mit ganzem Ernst nach Gott und
nach Heiligkeit zu trachten … Die Heilige Schrift zeigt uns
überall, dass das Suchen, Ringen und Mühen eines Christen erst nach
der Bekehrung einsetzt und dass die Bekehrung nur der Anfang ist, dem
weitere Schritte folgen müssen. Und nehmen wir nahezu alles, was im
Neuen Testament über das Wachen des Menschen, die ernsthafte
Selbstbeherrschung, den vor uns liegenden Wettlauf, das Ringen sowie
Mühen und die Tatsache gesagt wird, dass wir nicht mit Fleisch und
Blut kämpfen müssen, sondern mit Gewalten und Mächten. Betrachten
wir weiterhin das Kämpfen, das Anlegen der Waffenrüstung Gottes,
das Stehen und das Voranschreiten, das Ausstrecken, das unablässige
Beten und die Tatsache, dass wir Tag und Nacht zu Gott schreien
sollen: Ja, fast alles, was im Neuen Testament über diese Dinge
steht, wird von den Heiligen gesagt und ist an sie gerichtet. Wo dies
alles auf den Sünder angewandt wird, der erst einmal nach der
Bekehrung streben muss, da müsste alles zehnmal mehr der erhabenen
Berufung der Heiligen gelten, worum es hauptsächlich geht.“
(Jonathan Edwards, Religious Affections, S. 306 – 307; zitiert aus:
Iain H. Murray, Jonathan Edwards – Ein Lehrer der Gnade und die
große Erweckung, CLV, S. 342 - 343)
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