Selig
sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist
das Himmelreich! (Matthäus 5, 10)
Nachdem
der Herr Jesus den Charakter (Verse 3 – 6) und das Verhalten (Verse
7 – 9) eines Gläubigen beschrieben hat, geht Er nun in den Versen
10 – 12 auf die Bereitschaft des Gläubigen ein, um der frohen
Botschaft willen Verfolgung, Spott und Hindernisse zu ertragen. Dies
ist das Schicksal jedes Menschen, der an den Herrn Jesus glaubt und
nach Seinem Wort lebt, gewisse Schwierigkeiten auf sich zu nehmen.
Mit anderen Worten: Man kann nicht den Willen Gottes tun, ohne dafür
das frühere Leben in der Welt aufzugeben.
Das
Leben mit Gott ist immer dem selbstsüchtigen, konsumorientierten und
subjektivistischen Leben der Welt entgegengesetzt. Es richtet sich
unter allen Umständen nach dem aus, was man als Gottes Willen
erkannt hat. Es nennt die Sünde beim Namen und spielt keinen
falschen Frieden vor. Und damit wird auch klar, dass sich der
weltliche Mensch mit seinem weltlichen, egoistischen Lebensstil davon
betroffen oder gar angegriffen fühlt. So kommt es automatisch zu
einer Art Verfolgung, auch wenn man dies nicht einmal unbedingt will.
Dennoch
gehört die Bereitschaft, eine solche Verfolgung zu ertragen, nun mal
einfach zum Leben als Christ dazu. Wichtig ist dabei, dass nicht wir
selbst es sind, die eine solche provozieren, denn sonst haben wir sie
wahrlich verdient und können uns das nicht „anrechnen“ lassen.
Wir dürfen niemanden aus persönlichen Gründen provozieren, einzig
und allein die göttliche Gerechtigkeit in unserem Handeln darf dies
tun. Sie wird daran erkannt, dass wir es nicht leichtfertig tun,
sondern immer nur aus dem Wunsch, das Beste für den Anderen zu
wollen. Wer leichtfertig provoziert – oder gar um der Provokation
willen – hat nicht verstanden, worum es wirklich geht. Nicht um
mich, nicht um meine Gefühle, nicht um mein Denken, sondern einzig
darum, dass Gott geehrt und dem Mitmenschen geholfen wird. Alles
andere ist nichtig und verderblich.
Auch
hier bekommen die Gläubigen eine Verheißung: Denn ihrer ist das
Reich der Himmel. Dies ist die achte Seligpreisung. Man kann sie als
Makrostruktur folgendermaßen einteilen:
A:
Die Armen im Geist → Himmelreich (V. 3)
B:
Die Trauernden → Tröstung (V. 4)
C:
Die Sanftmütigen → Das Land ererben (V. 5)
D:
Nach Gerechtigkeit Hungernde → satt werden (V. 6)
D':
Die Barmherzigen → Barmherzigkeit (V. 7)
C':
Die im Herzen Reinen → Gott sehen (V. 8)
B':
Friedensstifter → Kinder Gottes (V. 9)
A':
Um Gerechtigkeit willen Verfolgte → Himmelreich (V. 10)
Bei
dieser Einteilung betrachten wir die Verse 11 und 12 als Erklärung
der letzten Seligpreisung. Dies wird auch durch die wechselnde Anrede
begründet. A und A' bilden eine Klammer um den ganzen Block der
Seligpreisungen mit der Verheißung, dass der Gläubige das
Himmelreich erben wird, also in das ewige Leben eingehen wird. Es
wird zudem noch einmal mehr deutlich, dass diese Seligpreisungen
allesamt auf jeden Gläubigen zutreffen.
Auch
die übrigen Seligpreisungen zeigen auf, dass Gott alle unsere
Bedürfnisse kennt und sie auch stillen möchte: Die Trauernden haben
den Tröster zur Seite, die nach Gerechtigkeit Hungernden haben vom
Herrn Jesus die göttliche Gerechtigkeit übertragen bekommen, die
Barmherzigen werden selbst mit Barmherzigkeit bedacht. Und in allem
drin finden wir die Bedeutung der Gemeinde, welche den Auftrag hat,
als Gottes Mund, Gottes Arme, Gottes Hände, Gottes Füße den Willen
des Herrn auf der Erde auszuführen.
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