Bildung – eine
biblische Herausforderung
Ich
möchte hier keine komplette Ausarbeitung des Themas geben, sondern
nur ein paar Gedanken dazu festhalten, die vielleicht eine neue
Diskussion anstoßen können. Das Thema beschäftigt mich seit
längerer Zeit, und ich wünschte, es würde wieder vermehrt zu einem
Thema in unseren Gemeinden werden. Wenn Dich, liebe Leserin, lieber
Leser, das Thema auch beschäftigt, so melde Dich bitte bei mir,
diskutiere mit, verbreite Deine Gedanken dazu, etc. Vielleicht wird
sich eines Tages die Möglichkeit zu einer umfassenderen Ausarbeitung
des Themas ergeben.
- Bildung ist ein biblischer Auftrag
Von
Anfang an ist Bildung ein Bestandteil dessen, was Gott dem Menschen
aufträgt. Die allererste Art der Bildung kommt von Gott Selbst, als
Er dem ersten Menschenpaar erklärt, was ihr Auftrag ist in dem von
Ihm erschaffenen Garten. Gott spazierte mit ihnen durch den Garten
und sie redeten zusammen darüber, also Gott bildete die Menschen.
Bildung hat somit viel mit Kommunikation zu tun. Anders gesagt: Ohne
Kommunikation gibt es keine Bildung. Sie ist in erster Linie der
Auftrag an die Eltern (5. Mose 6, 4 – 9), in zweiter Linie aber
auch an die Gemeinde (5. Mose 24, 8).
Der
Sinn und Zweck der Bildung ist, dass das Wissen und die Gottesfurcht
an die nächste Generation weitergegeben wird, damit jede Generation
mündig werden kann und nicht hin- und hergeworfen wird von jedem
Wind der Lehre (Epheser 4, 14 – 16). Bildung kommt ursprünglich
von „Bild“ und bedeutet diese Umgestaltung in das Bild des Herrn
Jesus, von der zum Beispiel Paulus spricht (Römer 8, 28 – 30).
Wir
sehen also, dass die Bildung in erster Linie ein Auftrag an die
Eltern ist, aber auch von ihnen an andere Menschen weiter gegeben
werden kann, die im Gesetz des Herrn und im Wissen der jeweiligen
Generation unterrichtet sind. Das ist unsere Grundlage für die
weiteren Ausführungen.
- Das Bildungsmonopol eines gottlosen Staates
Wir
leben in einem gottlosen Staat, welcher das Bildungsmonopol
unrechtmäßig an sich gerissen hat. Das hat nun Vor- und Nachteile.
Der Vorteil ist, dass dadurch eine allgemeine Bildung garantiert ist,
denn gewissenlose Eltern können auf diese Weise ihre Kinder nicht
von der Bildung fernhalten. Der Nachteil ist, dass nun ein gottloser
Staat über den Inhalt und die Art der Bildung verfügen kann, sowie
denjenigen Eltern, die keine entsprechende staatlich anerkannte
Ausbildung haben, die Kinder wegnimmt, um sie fremd zu bilden.
Da
wir aber die menschliche Obrigkeit achten und ehren sollen, sowie zum
Gehorsam verpflichtet sind, solange sie uns nicht dazu zwingt, Gottes
Gebote zu übertreten, suchen wir nach Möglichkeiten, um den vom
Staat gegebenen Richtlinien zur Bildung zu entsprechen (Römer 13, 1
- 7). Es müssen also solche Möglichkeiten sein, welche 1) den vom
Staat festgelegten Richtlinien entspricht, 2) den von Gott in Seinem
Wort gegebenen Richtlinien für Bildung, Wissen, etc., entspricht,
und 3) für uns als Gemeinden möglich sind.
- Möglichkeiten von Gemeinden
Es
gibt schon mehrere christliche Kindergärten und Schulen, und dafür
bin ich sehr dankbar. Es wäre aber auch sehr gut, wenn wir hier noch
zulegen könnten. Fakt ist aber, dass eine Schule nur sehr schwer von
einer einzelnen Gemeinde getragen werden kann. Meist braucht es
einige Jahre für den Aufbau und Nachweis der bildungsmäßigen
Qualität, bis es auch finanzielle Unterstützung von staatlicher
Seite her gibt. Das führt oft zu Engpässen, es ist also ein
Projekt, welches mehrere Gemeinden zusammen planen und durchführen
müssen.
Und
genau hier kommen viele Projekte ins Schleudern, weil die
Bereitschaft fehlt, mit den Gemeinden, die man als Konkurrenzbetriebe
betrachtet, zusammen zu arbeiten. Am ehesten würde sich ein solches
Projekt auf der Ebene der evangelischen Allianz einer Stadt lohnen.
Dies würde nicht nur die gemeinsamen Kinder bilden, sondern wäre
einerseits ein Projekt, welches die Einheit in der Allianz fördert,
andererseits aber auch für die Gemeinden ein neues
„Missionsprojekt“, denn eine christliche Schule hat sehr hohe
Bildungsstandards und wird somit auch für andere Eltern attraktiv
sein.
Des
Weiteren braucht man auch die richtigen Lehrkräfte. Für eine
bibeltreue Schule braucht es nicht nur bibeltreue Lehrerinnen und
Lehrer, sondern auch welche, die fähig sind, den Kindern die Liebe
zu Gottes Wort und zum Leben mit dem Herrn Jesus mitzugeben. Das ist
dann die echte Bildung, nämlich diejenige, welche den Kindern
wirklich hilft, ins Bild Jesu umgestaltet zu werden.
Sie
brauchen aber auch eine dem entsprechende gute Ausbildung. Und genau
an dieser Stelle wäre es sehr wichtig, dass man hier mal ansetzen
könnte. Wir brauchen eine bibeltreue Lehramtsausbildung für
Klassen- und Fachlehrer aller Stufen. Und entsprechend für diese
Ausbildung auch Menschen, welche jene Lehrer ausbilden können.
- Fazit und Ausblick
Was
wir brauchen, ist ein Dreifaches: Bibeltreue Schulen, bibeltreue
Lehrkräfte und eine bibeltreue Ausbildungsstätte für Lehrer.
Zunächst aber brauchen wir das Gespräch über die vorhandenen
Möglichkeiten. Die Bereitschaft zum Gespräch darüber. Eine
Plattform, um das Gespräch darüber erfolgen zu lassen. Wenn Du
interessiert bist, selbst Ideen hast, oder Dich sonst auf irgend eine
Art dazu mit einbringen möchtest, bitte melde Dich. Habe den Mut
dazu.
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