Selig
sind die Trauernden; denn sie sollen getröstet werden! (Matthäus 5, 4)
Selig
sind die Trauernden.
Lasst uns daran denken, dass die gesamten Seligpreisungen eben nicht von verschiedenen Arten von Menschen sprechen, sondern vom Charakter und dem Verhalten eines jeden gläubigen Christen.
Warum ist ein Christ traurig?
Lasst uns daran denken, dass die gesamten Seligpreisungen eben nicht von verschiedenen Arten von Menschen sprechen, sondern vom Charakter und dem Verhalten eines jeden gläubigen Christen.
Warum ist ein Christ traurig?
Er ist zunächst traurig, weil er weiß, wie schuldig er vor Gott geworden ist und wie viel Unheil er in seinem Leben schon angerichtet hat, weil er nicht nach Gottes guten Geboten gelebt hat. Deshalb braucht er auch den Tröster, den Beistand, den Heiligen Geist, der ihn tröstet und ihm immer wieder aufs Neue zusagt, dass der Herr Jesus alle seine Schuld getragen und dadurch vergeben hat. Das griechische Wort für "sie sollen getröstet werden" kommt vom Verb "parakaleo" und in der Abschlussrede Jesu wird das von ihm abgeleitete Wort "der Paraklet" mehrfach gebraucht, um den Heiligen Geist zu beschreiben. Er ist es, der uns immer wieder versichert, dass wir zu unserem Abba, Vater, kommen und beten dürfen. Dass wir von Ihm angenommen sind.
Dann ist ein Christ auch traurig, weil er oft nicht weiß, wie er beten soll. Auch hier kommt ihm der Beistand des Heiligen Geistes zur Hilfe und gibt ihm in verständlichen oder manchmal auch unverständlichen Worten ein, was er beten soll. Es ist ein Merkmal des Christen, dass er nicht einfach ins Blaue hinaus betet und darum viele Worte macht, sondern gezielt fragt, was er beten soll und dies dann auch erfährt und tut.
Nun ist ein Christ auch traurig, weil er in einer verlorenen Menschheit lebt. Diese Trauer treibt ihn ins Gebet für seine Familie, für seine Nachbarn, Arbeitskollegen, und so weiter. Er bittet dafür, dass jenen die Augen geöffnet werden und sie auch den Kreuzestod und die Auferstehung des Herrn Jesus im Glauben in Anspruch nehmen können. Er bittet aber auch um Weisheit und die richtigen Worte und Taten im Umgang mit diesen Menschen. Ein Christ sucht mit allen Mitteln, die Erhörung seiner Gebete zu sein und scheut sich deshalb nicht davor, auch vom Kreuz zu sprechen. Ich glaube einer der größten Defizite der heutigen Christenheit ist es, dass wir das Trauern verlernt haben. Es ist ein sehr hilfreiches göttliches Werkzeug, das uns hilft, unseren Auftrag in der Welt zu erfüllen. Vielleicht sollten wir öfter beten: "Herr, mach' uns traurig und dann tröste uns mit Deinem Geist!"
Zu guter letzt ist er aber auch traurig über den ungerechten Zustand, den die gesamte Schöpfung erleidet. Er trauert über das sinnlose Abholzen ganzer Wälder, über unnötige Tierexperimente in der sinnfreien Schönheitsindustrie, und vieles mehr. Er informiert sich und versucht auch praktisch gegen alle Formen der unnötigen Verschandelung und Zerstörung der von Gott so gut gemachten Schöpfung aufzustehen. Es ist uns allen klar, dass der Idealzustand nicht mehr auf Erden erlebt werden kann, aber wir haben den Schöpfungsauftrag Gottes immer noch, gerade als Christen: Verantwortlich mit dem umzugehen, was Gott für uns gemacht hat.
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