Ein Limerick ist ein fünfzeiliges Gedicht nach dem Schema A-A-B-B-A, bei welchem das letzte Wort der ersten Zeile ein Ortsname ist, und bei welchem die humorvolle, aber auch zum Nachdenken anregende Pointe in der letzten Zeile erfolgt. Ich habe mich mal darin geübt, solche Limericks zum Gemeindeleben zu schreiben. Der Leser möge selbst beurteilen, welche davon gelungen sind.
Es war
mal ein Pastor aus Minden,
der
konnt' keinen Traubensaft finden.
Er nahm
für den Kelch
nur
Wasser – doch welch
Wunder,
der Saft tat nicht schwinden.
Da war
die Gemeinde von Tyrus,
die fand
einen alten Papyrus.
Was das
wohl gewesen,
was
darin zu lesen?
Es war
das Edikt Königs Kyrus.
Da war
eine Kirche in Langen,
deren
Glocken so mächtig erklangen.
Die
Wurst war bald alle,
die beim
emsigen Schalle
die
Frankfurter Glöckner verschlangen
Ein
junger Baptist aus Laufen
der
wollte sich lassen taufen.
Er
dachte sehr schlau:
Es gibt
nichts für lau -
Lass
Eintrittskarten verkaufen!
Eine
Pfingstlerin aus Aachen
betete
in neuen Sprachen.
In Farsi
bedeut's
die
Botschaft vom Kreuz!
Sich
Iraner den Kopf zerbrachen.
Da war
noch ein Pfarrer in Bern,
der
redete häufig und gern.
Doch war
er zu Ende
und
blickte behende
war
keiner mehr da nah und fern.
Eine
Kirchenmaus in Leer
die
hatte es gar sehr schwer:
Wo war
denn ihr Loch,
in das
oftmals sie kroch?
Sie
wusste es einfach nicht mehr.
Ein
Diakon aus Leiben
hat
genug vom Narrentreiben
Doch
wegen der Lage
braucht'
er gar fünf Tage
Die
Petition zu unterschreiben
Es
fragte ein Bruder aus Herrnhut:
Findet
ihr unseren Stern gut?
Er hat
viele Ecken
und
leuchtet mit kecken
Farben;
wer den zeigt braucht gern Mut.
In der
neuen Kirche in Melk
wurde
die Blumendeko welk.
Der
Diakon
meinte
da schon:
Nächstes
mal nehm' ich ne Nelk'.
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