Wie
wir es vormittags hin und wieder machen, bin ich mit unserem Sohn in die Bäckerei gesessen, und wir haben dort unseren
Kaffee (ich) und eine Brezel (hauptsächlich er) genossen. Zur Zeit
sind Schulferien, und dann ist die Bäckerei immer gut gefüllt.
Während der Sohnemann genüsslich seine Brezel isst, werfe ich einen
Blick um mich. Unverkennbar sind da mehrere Elternteile mit ihren
Kindern da, deren Nachwuchs ansonsten bestimmt die Schule besuchen
würde, wären da nicht gerade eben diese Ferien. Die Stimmung ist
gedrückt; in einer Ecke sitzen vier junge Mütter mit ihren
Kleinkindern, die Mütter fröhlich ins Gespräch vertieft. Doch an
einigen Tischen ist eisiges Schweigen geradezu spürbar. Blicke
versuchen sich gegenseitig auszuweichen. Keiner traut sich, ein
Smartphone oder ähnliches aus der Tasche zu ziehen, sondern es
scheint die ungeschriebene Regel zu gelten: Möglichst immer
Aufmerksamkeit schenken und dabei dem andern den Gesprächsbeginn zu
überlassen. Irgendwie wollte aber in einigen Fällen kein Gespräch
in Gang kommen. Die genauen Gründe der Einzelfälle kenne ich dabei
nun wirklich nicht, aber etwas wird sichtbar: Es handelt sich um eine
Entfremdung der Generationen. Man hat einander nichts zu sagen,
nichts zu erzählen, kein wirkliches Interesse aneinander. Jeder tut
so gut es geht seine allernötigste Pflicht füreinander, aber was
darüber hinausgeht, wird an die Öffentlichkeit abgeschoben:
Bildung, Interesse, Verständnis, körperliche Betätigung, und so
weiter. Dafür ist die Schule da, die sich dann möglichst ganztags
um den Nachwuchs kümmern soll. Dafür gibt es den Freundeskreis und
die Vereine für die Freizeit. Schulferien werden als lästiges
Zeitvertreiben betrachtet, in dem man halt „was machen muss“,
wenn man schon nicht in allen Ferien ins Ausland fahren
kann.
Mich
beschleicht ein beklemmendes Gefühl. Ich denke an Maleachi, der von
Gott ein Versprechen bekommen hat: Siehe,
ich sende euch den Propheten Elia, ehe der große und furchtbare Tag
des HERRN kommt; und er wird das Herz der Väter den Kindern und das
Herz der Kinder wieder ihren Vätern zuwenden, damit ich bei meinem
Kommen das Land nicht mit dem Bann schlagen muss! (Mal. 3, 23 – 24)
Das sind die letzten Worte, die in unserem AT stehen, bevor dann mit
Matthäus das allerletzte Wort Gottes beginnt. Der Prophet Elia, von
dem Maleachi spricht, ist Jesus Christus, und ER ist es, den wir alle
so nötig brauchen, damit unsere Herzen denen unserer Kinder
zugewandt werden. Das treibt mich ins Gebet, und ich hoffe, dass Gott
noch ganz viele von diesen Eltern und Kindern zu Sich zieht, und von
Seiner Herrlichkeit überzeugt. Und ich bete auch, dass ich es eines
Tages besser machen werde, wenn unser Sohn in diesem Alter ist und
gerade Schulferien sind.
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