Heute
findet in Frankfurt die Einweihung des neuen EZB-Gebäudes statt.
Parallel dazu wurden mehrere Demonstrationen angemeldet. Durch
Zweiteres ist nun ganz Frankfurt und ein großer Teil der Umgebung
lahmgelegt. Autos von der Polizei und von Anwohnern werden
angezündet. Bereits eine Stunde nach dem offiziellen Beginn der
ersten „Demo“ wird ein Polizist von einem geworfenen Stein
verletzt. Ganze Straßensäume werden von den Pflastersteinen
befreit, damit die „Demonstranten“ genügend Munition haben. Kurz
gesagt: Es herrschen bürgerkriegsähnliche Zustände.
Ich
bin dankbar, in einer westlichen Demokratie leben zu dürfen. Ich bin
dankbar für das Versammlungs- und Demonstrationsrecht. Ich bin
dankbar für das Streikrecht. Ich bin dankbar für die
Meinungsfreiheit, die wir haben. Womit ich ein Problem habe, ist
etwas anderes: Wenn dies missbraucht wird. Es ist eine Sache, sich
politisch zu betätigen oder eine Demo zu organisieren, oder auch an
einem Streik um gerechtere Löhne teilzunehmen. Doch zunehmend wird
all das missbraucht. Und damit habe ich ein Problem. Die Blockupys
missbrauchen das Demonstrationsrecht, um Krawall zu machen, um
fremdes Eigentum zu beschädigen und Leib und Leben von anderen
Menschen aufs Spiel zu setzen. Sie missbrauchen die Steuergelder, die
nötig sind, um 10'000 Polizisten aus ganz Deutschland und 28
Wasserwerfer nach Frankfurt zu bringen und im Einsatz zu haben.
Das
Problem ist aber auch, dass diese linksextremistischen gewalttätigen
Demos, die in den letzten Jahren stark zugenommen haben, immer mehr
Menschen ins andere Lager (politisch gesehen) treibt. Das Chaos und
die Gewalt führen dazu, dass die Bevölkerung mehr denn je gespalten
wird und sich immer mehr Menschen nach einer starken Regierung sehnt,
die alles im Griff hat. Auch die Ungewissheiten im in der
internationalen Politik tun das Ihre dazu: Propaganda aus Russland,
aus den USA, Veröffentlichungen zu den Geheimdiensten, Finanzkrise
in vielen Euro-Ländern, und so weiter. Das ist gefährlicher Wunsch.
Um das aufzuzeigen, möchte ich einen kurzen Blick in die Geschichte
werfen.
Martin
Heidegger ist ein Philosoph, der heute vielen Menschen Angst macht.
Er war einer von denen, die sich sehr früh schon der NSDAP
angeschlossen hatten und der auch an seiner Universität in Freiburg
viel Werbung für diese Partei machte. In den letzten Jahren sind
auch immer mehr von seinen „geheimen Tagebüchern“ veröffentlicht
worden, die uns belegen, dass er Zeit seines Lebens ein Antisemit
geblieben ist und sogar der Meinung war, dass Hitler nicht weit genug
gegangen sei.
Ich
finde es wichtig, dass wir uns davon keine Angst machen lassen,
sondern versuchen, zu lernen, was Heidegger – der ja beleibe kein
dummer Mann war – dazu gebracht hat, die nationalsozialistische
Bewegung zu unterstützen. Heideggers philosophische Formung hat vor
allem im Zeitalter der Weimarer Republik stattgefunden. Das war das
erste Mal, dass in Deutschland eine Demokratie bestand. Diese
Demokratie war von schwierigen Umständen geprägt: Finanzkrise,
Reparationszahlungen, Chaos, schwache Wirtschaft, und so weiter. Es
kam bei vielen Leuten eine idealisierte Erinnerung an das Kaiserreich
vor dem Ersten Weltkrieg auf: Da gab es tatsächlich wirtschaftlichen
Fortschritt, man fühlte sich relativ sicher, es gab trotz einer
armen Unterschicht eine recht große wohlhabende Mittelschicht, und
so weiter. Das wurde natürlich noch stark idealisiert.
Das
war die Zeit, in welcher Heideggers Philosophie entstand. 1927 kam
sein Buch „Sein und Zeit“ heraus, mit dem er zum ersten Mal
weitherum Bekanntheit erlangte. In diesem Buch machte er noch keine
wirklich politischen Aussagen, aber etwas merkt man daran: Er
unterschied zwischen dem „eigentlichen“ und dem „uneigentlichen“
Leben. Und seine Meinung war, dass die allermeisten Menschen ihr
ganzes Leben lang nur „uneigentlich“ lebten. Man könnte es
ungefähr so sagen: Der Mensch, welcher sich durch sein Umfeld
bestimmen lässt, lebt uneigentlich. Erst dann, wenn ich mich
entscheide, gegen meine Kultur und gegen mein Umfeld meinen eigenen
Lebensentwurf zu leben, erst dann habe ich begonnen, eigentlich zu
leben. Und jetzt war es für Heidegger ein Problem, dass in der
Demokratie diese riesige Menge von uneigentlich lebenden Menschen das
Sagen haben sollen.
Etwas
Zweites kam hinzu: Heidegger war mit seinem eigenen Leben auch nicht
zufrieden. Er wartete lange darauf, dass etwas passiert, was ihm die
Berufung gibt, mit seinem eigenen „eigentlichen“ Leben zu
beginnen. Und das Eigentliche beginnt für ihn mit einer Revolution.
So kam es, als er von der nationalsozialistischen Revolution hörte,
dass er sich gedrängt fühlte, auf diese Weise sein „eigentliches“
Leben zu beginnen. In diesem Moment begann er mit einem
Verdrängungsprozess, der alles negative ausblendete. Was „seine“
Partei, „seine“ Revolution tat, das war zuerst gut und später
irgendwann zu sehr kompromissbereit.
Wenn
ich heute Blockupy, Antifa, aber auch neonazistische Aufzüge sehe,
so schaudert mich. Wenn unsere Gesellschaft noch weiter gespalten
wird, so steht der nächsten Revolution nicht mehr viel im Wege. Wir
brauchen keine Revolutionen. Wir brauchen keine Ideologien. Wir
brauchen keine leeren Versprechen. Und schon gar keine gewalttätigen
Aufzüge. Was wir brauchen, ist Jesus Christus. In Ihm ist die
Rettung. In Ihm ist Friede mit Gott, Friede mit uns selbst, Friede
mit unseren Mitmenschen zu finden. Martin Heideggers Leben zeigt, was
passiert, wenn kluge Menschen ohne Jesus Christus losziehen und die
Welt verändern möchten. Was wir heute und schon seit 100 Jahren
ernten, ist die natürliche Folge dessen, dass wir die Wahrheit
aufgegeben haben. Der Säkularismus frisst seine Kinder. Je länger,
je mehr. Herr, erbarme Dich unser! Schenk Erweckung und eine Rückkehr
zu Dir!!!
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