Wie
bereits im
Februar berichtet, hat man bei Ausgrabungen ein bislang
unbekanntes Heldenepos von Homer gefunden: Die Varoufakissee. Es
berichtet von einem weiteren Helden von Troja – doch leider endete
das damals aufgetauchte Fragment abrupt in der Erzählung. Nun wurde endlich
der Rest gefunden. Archäologen konnten die Teile zusammensetzen und
haben jetzt eine kritische Ausgabe in den Druck gegeben. Prof. Dr.
Nilnovi, der Leiter jener Ausgrabungen, berichtet uns vom Rest des
Epos:
Herr
Prof. Dr. Nilnovi, was geschah mit dem Helden, als er ausgewählt
wurde, um eine gute List zu ersinnen?
Zuerst
reiste er durch alle Länder und führte Gespräche mit den
jeweiligen Machthabern, um herauszufinden, ob man irgend eine
Möglichkeit finden kann, um die ganze Sache zu aller Zufriedenheit
zu lösen. Doch er fand schnell heraus, dass sich Schulden nicht
einfach in Luft auflösen lassen. Deshalb geriet er zwischen zwei
Fronten: Den Hellenen musste er erklären, dass eine Lösung nicht so
leicht sei, wie sie es sich vorgestellt hatten. Das Heer der Hellenen
war eindeutig zu schwach, um mit einem Angriffskrieg alle Gläubiger
zu unterwerfen. Zugleich musste er den Gläubigern erklären, dass
die Hellenen noch mehr Unterstützung brauchten.
Oweh,
das klingt nicht gut. Was hat er dann gemacht?
Zunächst
versuchte er es mit einer Drohung. Er sagte, dass die Gläubiger
nicht nur ihr Geld nicht zurückbekommen würden, sondern auch ihrer
eigenen Wirtschaft schaden würden, sollten sie versuchen, die
Hellenen finanziell ausbluten zu lassen. Doch diese Drohung brachte
ihm nur Spott ein.
Hatte
er noch eine Idee, die alles retten konnte?
Sein
nächster Vorschlag war, als erster Staat eine Demokratie unter den
Hellenen zu gründen. Die anderen Länder, die unter der Eurokratie litten, so glaubte er, würden
dann seinem Beispiel folgen und den Hellenen aus Dankbarkeit die
Schulden erlassen. Deshalb ließ er die Hellenen abstimmen: Sie konnten
aussuchen, ob sie mit den Vorschlägen der Gläubiger einverstanden
seien oder nicht. Jeder durfte auf eine Tonscherbe „Ja“ oder
„Nein“ einritzen. Er selbst empfahl jedem, „ochi“, also
„nein“ zu stimmen. Tatsächlich ließ sich der größere Teil der
Hellenen auf dieses Nein ein.
Was
bewirkte dieses Nein?
Es
verhärtete die Fronten zwischen den Hellenen und den Gläubigern.
Jetzt ist der Held des Buches endgültig in die Zwickmühle gekommen.
Fand
er einen Ausweg?
Das
kommt darauf an, aus welcher Position man es betrachtet. Er schob den
„Schwarzen Peter“ den Gläubigern zu und verabschiedete sich
unverrichteter Dinge von seiner Aufgabe. Das Buch endet mit der
Rückkehr nach Londinium, wo sein aus Troja mitgebrachtes Vermögen
auf ihn wartete.
Vielen
Dank für Ihre Zeit!
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