Der
Heidelberger Katechismus beginnt mit der Frage: „Was ist dein
einziger Trost im Leben und im Sterben?“
Die richtige Antwort darauf lautet: „Dass ich mit Leib und Seele im Leben und im Sterben nicht mir, sondern meinem getreuen Heiland Jesus Christus gehöre. Er hat mit seinem teuren Blut für alle meine Sünden vollkommen bezahlt und mich aus aller Gewalt des Teufels erlöst; und er bewahrt mich so, dass ohne den Willen meines Vaters im Himmel kein Haar von meinem Haupt kann fallen, ja, dass mir alles zu meiner Seligkeit dienen muss. Darum macht er mich auch durch seinen Heiligen Geist des ewigen Lebens gewiss und von Herzen willig und bereit, ihm forthin zu leben.“ (Quelle)
Diese
Worte sind mir in den letzten Tagen immer wieder ganz nahe gegangen.
Besonders auch im Hinblick auf die tragischen Momente unserer Zeit.
Die Germanwings-Maschine, die abgestürzt ist. Die Unsicherheit über
die Absturzursache. Die Medienberichte dazu. Und so weiter.
Jesus sagte einmal: So
fürchtet euch nun nicht vor ihnen! Denn es ist nichts verdeckt, das
nicht aufgedeckt werden wird, und nichts verborgen, das man nicht
erfahren wird. Was ich euch im Finstern sage, das redet im Licht, und
was ihr ins Ohr hört, das verkündigt auf den Dächern! Und fürchtet
euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu
töten vermögen; fürchtet vielmehr den, der Seele und Leib
verderben kann in der Hölle! Verkauft man nicht zwei Sperlinge um
einen Groschen? Und doch fällt keiner von ihnen auf die Erde ohne
euren Vater. Bei euch aber sind selbst die Haare des Hauptes alle
gezählt. Darum fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele
Sperlinge. Jeder nun, der sich zu mir bekennt vor den Menschen, zu
dem werde auch ich mich bekennen vor meinem Vater im Himmel; wer mich
aber verleugnet vor den Menschen, den werde auch ich verleugnen vor
meinem Vater im Himmel.
(Matthäus 10, 26 - 33)
Mal
ganz provokativ gefragt: Wenn schon kein Spatz vom Himmel fällt,
ohne dass Gott das zulässt, warum sollte das dann bei einer
Germanwings-Maschine mit 150 Ebenbildern Gottes der Fall sein?
Haben
wir Angst vor der Antwort auf diese Frage? Wenn ja, warum? Haben wir
Angst davor, dass sie unseren Kirchen und Gemeinden schlechte
Publicity bringen könnte? Die Botschaft von Ostern ist doch (unter
anderem) auch: Gott ist fähig, das schrecklichste Unrecht und die
schlimmste jemals begangene Sünde zur besten, freudigsten und
hoffnungsvollsten Botschaft zu machen.
Doch
was passiert, wenn wir mit dieser Botschaft hinterm Berg bleiben und
sie unter den Eimer stellen? Die Menschen, welche jetzt diese
Hoffnung am nötigsten haben, werden allein gelassen. Ihre
Geschichten werden von den Medien zerrissen. Hier und dort gibt es
dann eine (durchaus berechtigte) Medienschelte. Aber ist das alles,
was wir noch zu bieten haben?
Wenn
das tatsächlich alles sein sollte, dann brauchen wir keine Gemeinde
und keine Kirche mehr. Dann brauchen wir kein Weihnachten und Ostern
mehr. Medienschelte hat die Welt ebenso gut gelernt wie die Kirche.
Vermutlich besser.
Es
ist einmal mehr an der Zeit, dass wir Christen uns ganz ernsthaft
fragen, ob wir die erste Frage im Heidelberger Katechismus ganz
ehrlich so beantworten können:
„Dass
ich mit Leib und Seele im Leben und im Sterben nicht mir,
sondern
meinem getreuen Heiland
Jesus Christus gehöre. Er hat mit seinem
teuren Blut für alle meine Sünden vollkommen bezahlt und mich aus
aller Gewalt des Teufels erlöst; und er bewahrt mich so, dass ohne
den Willen meines Vaters im Himmel kein Haar von meinem Haupt kann
fallen, ja, dass mir alles zu meiner Seligkeit dienen muss. Darum
macht er mich auch durch seinen Heiligen Geist des ewigen Lebens
gewiss und von Herzen willig und bereit, ihm forthin zu leben.“
Die
Botschaft Jesu hat nicht nur Auswirkungen auf unser Leben (das
natürlich auch!!!), sondern auch auf unser Sterben. Und bei jedem
Menschen wird es früher oder später so weit sein. Da brauchen wir
uns gar nichts vorzumachen oder einzureden. Und spätestens dann wird
sich die Frage stellen: Was war und ist die Hoffnung dieser Person?
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