Was
soll dieser Katechismus sein?
1.
Alle Punkte in diesem Katechismus sind nur Vorschläge. Manche
widersprechen sich gegenseitig. Das macht nichts. Suche Dir die aus,
welche Dir am besten gefallen und kümmere Dich nicht um logische
Fehlschlüsse oder Widersprüche. Logik ist ein Machtmittel der
heterosexuellen weißen Männer, die alle anderen unterdrücken und
an ihrer Selbstfindung hindern wollen.
Wer
bist Du, wer bin ich?
2.
Es gibt Dich nur einmal, deshalb kannst nur Du sagen, wer Du bist
oder wer Du sein willst. Jeder muss seine eigene Wahrheit finden. Du
darfst sein, wer und was immer Du willst. Jeder muss das akzeptieren,
Dich darin unterstützen und ermutigen. Wer das nicht tut, ist
intolerant. Wichtig ist, dass Du Dich möglichst wohlfühlst mit dem,
was Du werden willst. Dein Gefühl wird Dich leiten auf dem Weg zu
Dir selbst. Erschaffe Dein Selbst und Deine Identität und dann lebe
sie aus!
Was
ist Wahrheit?
3.
Es gibt keine absolute Wahrheit, oder zumindest kann diese niemand
erkennen. Jeder ist in seiner eigenen Biographie gefangen und kann
sich allerhöchstens dieser immer ein wenig annähern. Aber nur Du
kannst sagen, ob Du Dich ihr annäherst oder nicht, denn die Wahrheit
hat nichts mit dem zu tun, was außerhalb ist. Eine Wahrheit
existiert in jedem von uns drin. Jeder hat seine eigene Wahrheit,
seinen eigenen Weg und sein eigenes Leben.
Was
soll ich glauben?
4.
Wenn es Dir gut tut, kannst Du an einen Gott oder ganz viele Götter
oder auch an eine göttliche Natur glauben. Da kann jeder für sich
selbst entscheiden, was er glauben will. Niemand darf versuchen, Dich
von seiner eigenen Wahrheit oder seinem eigenen Glauben zu
überzeugen, das wäre intolerant. Die einzige Ausnahme bildet da der
Kanon der Naturwissenschaften. Diese sind unhinterfragbar, denn dank
diesen funktioniert das ganze Weltall noch.
Wo
finde ich meinen Halt im Leben?
5.
Alles, was früher als Halt und Identität gesehen wurde, hat
versagt. Am Ende bleibst nur Du selbst übrig. Der einzige Halt, der
Dir gegeben werden kann, ist Deine Suche in Deinem Selbst, wo Du
hoffen kannst, eine Antwort zu finden. Deshalb darfst Du ein Leben
lang alles ausprobieren, was andere sind, und schauen, ob Du Dich
dort irgendwo in einer anderen Person wiederfindest. Vergleiche Dich
mit anderen und versuche, so zu werden wie sie sind, damit Du auf
Deiner Suche nach Dir vorankommst.
Woher
kommen wir?
6.
Mit größter Wahrscheinlichkeit sind wir alle ein Produkt des
Zufalls, eine nahezu endlose Aneinanderreihung von Verbesserungen,
die sich von selbst aus dem Nichts heraus gebildet haben. Da wir
irgend eine Art von Trockennasenaffen sind, dürfen wir uns nichts
auf uns einbilden. Unser Gehirn ist ein Zufallsprodukt, das so tun
kann, als würde es uns auf einen objektiveren Standpunkt stellen als
wir ihn eigentlich haben.
Wie
sollen wir denn leben?
7.
Das Ziel unseres Lebens ist es, dass wir uns selbst finden, uns
selbst verwirklichen, uns zu dem machen, was wir sein wollen.
Gleichzeitig müssen wir gut aufpassen, dass jeder (außer uns
selbst, denn wir sind ja durch diese große Erkenntnis sowieso schon
für die Toleranz prädestiniert) tolerant ist und sich so verhält,
dass er niemand anders versucht, von seiner Wahrheit zu überzeugen.
Da unsere Wahrheit aber automatisch tolerant macht, stehen wir
darüber und müssen uns dieser Regel nicht beugen.
Was
ist das Böse in der Welt?
8.
Es gibt viele Theorien zum Bösen in der Welt. Objektiv ist nichts
böse, nichts schlecht, weil es immer auf die Kultur ankommt, wo
etwas geschieht. Alles ist eine unfreiwillige Reaktion auf etwas
vorher, jeder Täter ist ein Opfer – außer wenn er intolerant ist
oder unserer großen Erkenntnis widerspricht. Dann ist jedes Mittel
recht, um diese intoleranten Personen zu zerstören und ihren Ruf zu
ruinieren.
Was
ist unsere größte Hoffnung im Leben und im Sterben?
9.
Unsere größte Hoffnung im Leben und im Sterben ist, dass die Welt
nach unserem Leben und Tod toleranter und mit weniger Atomkraftwerken
zurückgelassen wird. Es darf am Ende nur noch Windkraft geben, denn
dann hat man zwar viel Natur damit zerstört, aber immerhin ist es
Windkraft und nicht Atomkraft. Und Windkraft ist per Definition gut,
während Atomkraft per Definition schlecht ist.
Was
kann man tun, damit die Welt etwas friedlicher wird?
10.
Die große Erkenntnis des Zeitgeistes muss verbreitet werden. Es darf
keine Nationen mehr geben, denn sonst kann sich diese Erkenntnis
nicht überall gleichzeitig schnell und gut verbreiten, vielmehr
braucht es eine Weltherrschaft unter dem Zeichen des Zeitgeistes mit
einer starken Person, die diese Welt in den ewigen Frieden leiten
kann. Wenn jeder schlussendlich diese Wahrheit erkennt, wird keiner
mehr intolerant und alle werden nur noch Windkraft wollen. Jeder darf
in diesem Paradies sich selbst suchen, finden und andere in dieser
Suche unterstützen.
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