Einmal
mehr stehen Wahlen vor der Türe – und ich bin dankbar dafür. Die
Vielzahl der Parteien durch das ganze Spektrum hindurch ist ein
Indikator dafür, dass wir in einem freien Land leben, unsere Meinung
in mündlichen und schriftlichen Worten, aber auch durch die Wahl von
Volksvertretern kundtun dürfen.
Die
Bibel fordert uns auf, in unserem Umfeld zu leben – als Bürger des
Himmelreichs und zugleich als Bürger unserer irdischen Städte,
Orte, Bundesländer, Staaten. Als Israel in die Verbannung geführt
wurde, nach Babel, in die Stadt der Feinde, die eigene Heimat
zerstört, da sagte Gott durch Jeremia zu Seinem Volk: So spricht
der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, zu allen Weggeführten,
die ich von Jerusalem nach Babel weggeführt habe: Baut Häuser und
wohnt darin; pflanzt Gärten und eßt ihre Früchte; nehmt Frauen und
zeugt Söhne und Töchter; und nehmt Frauen für eure Söhne, und
eure Töchter gebt Männern zur Frau, damit sie Söhne und Töchter
gebären, damit ihr euch dort mehrt und eure Zahl nicht abnimmt! Und
sucht den Frieden der Stadt, in die ich euch weggeführt habe, und
betet für sie zum Herrn; denn in ihrem Frieden werdet auch ihr
Frieden haben! (Jeremia 29, 4 – 7)
Sucht
den Frieden, sucht das Beste für diese Stadt eurer Feinde! Also
sogar für die Feinde und Unterdrücker sollten sie das Beste suchen.
Wieviel mehr wir, die wissen, dass wir unter den Menschein keine
Feinde mehr haben, die uns gefangennehmen wollen!
Eine
Art, den Frieden und das Beste für unser Umfeld zu suchen, besteht
darin, Menschen zu wählen, die wir am fähigsten halten, unsere
Anliegen in der Politik zu vertreten. Das Wählen ist eine
Möglichkeit, mit der wir Gott ehren können – von ganzem Herzen,
mit ganzem Verstand, mit ganzem Willen und all unseren Kräften. Wir
überlegen dabei, beten darüber, beschäftigen uns mit Dingen, die
Gott wichtig sind, bewegen sie in unserem Herzen, fassen einen
Entschluss und führen ihn schlussendlich aus. Jeder Schritt davon
ehrt Gott, weil Er uns als Seine Ebenbilder geschaffen hat.
Doch
wo fangen wir an?
Ein
gutes Hilfsmittel ist der sogenannte Wahl-O-Mat.
Die meisten Parteien haben dort die 38 Fragen beantwortet und das
können wir auch tun und dann schauen, wieviel Prozent
Übereinstimmung in welchen Fragen es mit welchen Parteien gibt. Oder vielleicht kennen wir auch bestimmte Personen, die man wählen kann, und halten diese für besonders gut. Das wäre natürlich ein Vorteil, der vieles vereinfacht.
Dann
hat jede Partei ein Wahlprogramm. Diese zu lesen lohnt sich sehr,
denn mit 38 Fragen sind noch längst nicht alle Themen abgedeckt.
Außerdem sieht man da auch, dass es zwischen den Bundesländern
innerhalb derselben Partei häufig recht große Unterschiede gibt. In
Berlin sind andere Themen und Positionen wichtig als in Bayern oder
Baden-Württemberg. Das ist mit ein Grund, weshalb es falsch wäre,
eine Partei in einem Bundesland für etwas zu „bestrafen“, was im
ganzen Staat oder in einem anderen Bundesland beschlossen wurde.
Es gibt einige Themen, die die Bibel klar vorgibt: Recht, Freiheit, Verantwortlichkeit, und so weiter. Und dann hat jeder von uns von Gott so ein paar bestimmte Themen aufs Herz gelegt
bekommen, die uns ganz besonders wichtig sind. Diese werden auch beim
Wahl-O-Mat entscheidend sein. Und das ist gut so. Deshalb werden
verschiedene Menschen auch ganz unterschiedliche Ergebnisse bekommen.
Und auch am Ende ganz unterschiedlich wählen. Das ist gut so, und
ich freue mich über die Vielfalt an Menschen, die Gott geschaffen
hat und über die vielen verschiedenen Sichtweisen. Sie bereichern
einander und geben dem Ganzen ein vieldimensionales und farbiges
Bild.
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