Vom 8. - 15. August 2014
fand das Bundescamp der Royal Rangers in Neufrankenroda (Thüringen /
Kreis Gotha) statt. 15'000 Teilnehmer trafen sich dort auf dem
Gelände des Hofgutes Siloah. Ich hatte das Vorrecht, sowohl das
Vorcamp mit dem Aufbau und der Vorbereitung, als auch das Hauptcamp
mit meinem Royal-Rangers-Team miterleben zu dürfen.
Vorcamp (3. - 7.
August)
Am Sonntag, dem 3. August
begann unsere Reise vormittags mit einem Bus ab Schramberg. Gegen
15.00 Uhr trafen wir am Ziel an – auf dem Hofgut der
Familienkommunität Siloah e.V. Dies ist ein Bauernhof, eine
evangelische Lebensgemeinschaft, eine evangelisch-lutherische
Kirchgemeinde und ein Treffpunkt für Jugendarbeit in einem. Nachdem
bereits 1997 und 2005 an dem Ort Bundescamps der Royal Rangers
Deutschland stattgefunden hatten, war auch dieses Jahr der Platz
derselbe – das benutzte Gelände allerdings rund doppelt so groß
wie 2005.
Eineinhalb Jahre
intensiver Planung gingen dem Camp voraus, manche Dinge wie zum
Beispiel die Trinkwasserversorgung beschäftigten auch schon im
Sommer 2011 die Leitung von Siloah und das Bundescamp-Team der Royal
Rangers, wie ein Bericht aus der Thüringer Allgemeinen zeigt. Beim Betreten des Geländes
am ersten Sonntag fiel lediglich das riesige Stahlgerüst der Burg
auf – eine Arena von 140x140 Metern, die allen Teilnehmern Platz
für die Abendveranstaltungen gewähren sollte.
In den folgenden Tagen
gab es viel zu tun: Die Burg musste „bekleidet“ werden, also das
nackte Stahlgerüst wurde mit bemalten Tüchern, welche die Burgmauer
darstellten, überzogen, die Band übte die Lieder, die Regionen
(insgesamt gibt es 32 Regionen der Royal Rangers in Deutschland)
fertigten ihre Regionalbauten, Bistro- und Workshopplätze an. Unsere
Region BW-8 (Schwarzwald) bildete mit einer Holzkonstruktion und
schwarzen Zeltplanen das Kloster Alpirsbach nach. Auch die
Gemeinschaft kam nicht zu kurz, denn beim Anstehen zu den Mahlzeiten
fand man immer wieder Zeit und bekannte Gesichter, die für a schees
Schwätzle zu haben waren.
Die Tage begannen um 7:00
Uhr mit einer Morgenandacht in der Burg, die nach einer Gebetszeit in
kleinen Gruppen ins Frühstück mündeten. Um 9:30 Uhr begann die
Arbeit – entweder an den Bundesbauten (Burg, Soli Deo Gloria Dom,
Kaufhaus, etc.), den Regionalbauten oder an den einzelnen
Stammplätzen. Viel Neues durfte ich dabei lernen – unter anderem
der Umgang mit dem Erdbohrer.
Hauptcamp (8. - 15.
August)
Am Freitag, dem 8. August
kamen die Teilnehmer an. Sie waren frühmorgens losgefahren, um zur
Mittagszeit den Campplatz zu erreichen. Nun begann ein gut gefülltes
Programm: Jedes Team hatte einen Teamplatz zugewiesen bekommen, auf
welchem das Teamzelt, ein überdachter Esstisch, ein Feuertisch
(Feuer direkt auf dem Boden ist in Camps verboten) und ein
Sicherheitsbereich für den Umgang mit dem Werkzeug gebaut werden
musste. Dies war die wichtigste Aufgabe für den Freitag und Samstag.
Bis zum Abendessen am Samstag sollte diese Grundausstattung auf jedem
Teamplatz vorhanden sein. Am Samstagabend war die Eröffnungsfeier,
zu welcher die Teilnehmer erstmals die Burg betreten durften. Es gab
verschiedene Ansprachen, so etwa vom BfP-Präses Johannes Justus. Das
Theaterstück zum Thema „Aufbruch“ (es ging um die Reformation)
nahm seinen Anfang. Besonders bewegend fand ich den Fackelzug (die
Fackel weitergeben – von einer Generation zur nächsten, von einem
Land zum nächsten), und als dann Richard Breite, der inzwischen über
80 Jahre alte Gründer des ersten Royal Rangers Stammes Bremen I die
Arena betrat, hatte ich Tränen in den Augen. Ich freute mich sehr,
dass dieser Pionier der deutschen Royal Rangers das riesige Camp
miterleben durfte – und auch bereit war, selbst dabei zu sein. Mit
einem Feuerwerk wurde das Bundescamp 2014 endgültig als eröffnert
erklärt.
Der Sonntag war
Besuchertag. Tausende von Eltern, Freunden, Bekannten,
Gemeindemitgliedern und Pastoren fanden den Weg nach Neufrankenroda,
um das beeindruckende Camp zu besuchen. Die Parkplätze auf unserer
Seite des Geländes waren bald überfüllt – manche Besucher
mussten am anderen Ende parken und den Weg zu unserem Stammplatz zu
Fuß durch das Gewimmel suchen. Am Nachmittag spielte die
Outbreakband vom Glaubenszentrum Bad Gandersheim in der Arena – ein
Anlass, der zu Recht sehr gut besucht war. Den Abend gestalteten wir
mit einem anderen Stamm – mit Royal Rangers Leitern, die aus der
Mongolei nach Deutschland angereist waren, um hier das Bundescamp
mitzuerleben.
Auch im Hauptcamp begann
der Tag für Leiter um 7:00 Uhr mit der Morgenandacht und Gebet. Um
8:00 Uhr wurden die Teilnehmer geweckt und mussten in den Teams ihr
Frühstück machen. Heißes Wasser zum Spülen des Geschirrs und für
den Kaffee wurde selbstverständlich auf dem Feuer zubereitet. Nach
dem Frühstück gab es die „Teamzeit“, in welcher im Team anhand
eines Bibelabschnitts mit Lernversen und guten Fragen ein bestimmtes
Thema besprochen wurde. Dabei war das Verstehen des Gelesenen, sowie
die praktische Umsetzung davon zentral. Der Rest des Vormittags sowie
der Nachmittag war für bestimmte Aktionen reserviert, abends ging es
meist in die Burg, wo das Theater zum Campthema fortgesetzt wurde.
Auch die Zeiten des Lobpreises in der Burg waren sehr gesegnet. Am
Sonntag, Montag und Mittwoch war die Hauptaktion das Markttreiben in
den Regionen mit ihren Angeboten und Workshops.
Am Dienstag ging unser
Stamm ins Hallenbad in Gotha, wo es einen Sprungturm, verschiedene
Schwimmbecken und die Möglichkeit zu Ballspielen gab. Der Donnerstag
war für einen Ausflug in die Wartburg mit Führung reserviert. Das
war für mich als Freund der Lutherforschung ein sehr eindrückliches
Erlebnis. Nicht nur die großen Biergläser der damaligen Zeit,
sondern auch die Geschichte der Wartburg mit ihren zahlreichen
Verknüpfungen mit der deutschen Geschichte.
Am Freitag war schon
wieder Abbau und Aufräumen angesagt. Trotz sehr wechselhaften
Wetters mit teilweise starken Regengüssen war das Bundecamp ein
wertvolles Erlebnis für mich und für viele andere Menschen, die mit
dabei waren. Ich möchte an der Stelle allen herzlich danken, die
dieses Camp möglich gemacht haben: Der Planung und Leitung, den
hunderten von Mitarbeitern in den diversen Bereichen: Küche,
Technik, Theater, Sanität, Band, Chor und Orchester, Wache, Aufbau,
Regionalleitungen, und so weiter, ganz besonders aber unserem Herrn
und Heiland Jesus Christus, der uns durch diese Zeit so reich
gesegnet und bewahrt hat.
Auf Facebook habe ich übrigens noch mehr Bilder hochgeladen.
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