Das
Reformationsjubiläum war ein totaler Flop. Millionen wurden für
nichts und wieder nichts in den Sand gesetzt. Ich habe mich dabei
gefragt, ob das einfach nur blinde Naivität war, oder ob es zu einer
Strategie gehört, dass man eine „Lutherdekade“ ausrief, um so
viel von Martin Luther zu plappern, bis keiner mehr den Namen hören
kann. So könnte man natürlich problemlos die Reformation in der
Senke verschwinden lassen: Wenn keiner mehr davon hören will, kann
man ja dann einfach davon schweigen, und auf Nachfrage immer darauf
verweisen, dass ja eh schon alles gesagt worden sei in dieser Dekade,
und dass es erst mal reiche. So könnten sich die Kirchen wieder
ihren politischen Agenden zuwenden, das Evangelium erneut vergessen
und wieder den Jakobus- gegen den Römerbrief ausspielen, Petrus
gegen Paulus, und Jesus gegen den ganzen Rest der Bibel. Das wäre
eine bequeme Lösung; so käme man Rom und der säkularen Welt immer
näher.
Ich
bin dafür, dass wir weiter von Martin Luther und der Reformation
reden. Ich bin dafür, dass wir die zahlreichen, auch durch die
Lutherdekade geschürten Vorurteile abbauen und für eine immer zu
reformierende Kirche kämpfen. Sie ist immer gemäß der Bibel zu
reformieren. Deshalb: Nach dem Jubiläum ist vor dem Jubiläum. Ich
kann nicht schweigen von den großen Dingen, die Gott durch die
Reformation und viele darauffolgende Erweckungen getan hat.
Kirchengeschichte ist Erweckungsgeschichte, und dafür bin ich
unendlich dankbar. Ich bete weiter für Erweckung und Reformation –
zunächst brauchen wir Reformation, eine Rückkehr zur Bibel und zum
einfachen, kindlichen Vertrauen in Gottes Wort. Nach dem Jubiläum
ist vor dem Jubiläum: Wir dürfen jeden Tag Gott danken für alle
Gestalten der Kirchengeschichte, die – allesamt weit entfernt von
perfekt – von Gott mächtig gebraucht wurden, damit Menschen zum
lebendigen Glauben an Jesus Christus gefunden haben. Und wir dürfen
den Stab aufnehmen und selbst darum ringen, diese Arbeit
fortzuführen. Immer gemäß dem ganzen, unbeschädigten und
unfehlbaren Wort Gottes, der Bibel.
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