Evangelium und Heilung
Es ist sehr spannend,
sich damit zu befassen, was die Schrift in Bezug auf Heilung sagt.
Von Anfang an wird das Evangelium mit Heilung verknüpft. Dies
beginnt damit, dass das Evangelium Erlösung vom Fluch der Sünde
bedeutet. Wie wir wissen, ist Krankheit und Schmerz als Folge des
Sündenfalls in die Welt gekommen. So ist von Anfang an die
geistliche Dimension von Krankheit und Schmerz geklärt: Sie sind
wegen der Sünde in dieser Welt. Auch später stellt sich Jahwe dem
Volk Israel als Jahwe Rophächa vor: Ich bin Jahwe dein Arzt (2.
Mose. 15, 26) und verknüpft diese Verheißung direkt mit dem
Gehorsam der Menschen. In seiner Abschiedsrede spricht Mose dies noch
einmal an und stellt fest, Krankheit direkt mit Gottes Zorn über die
Sünde verknüpft ist (5. Mose 29, 21ff).
Wir müssen uns hier
verinnerlichen, dass sich am Glauben nichts verändert hat, ebenso
wenig am gesamten Erlösungsweg im Alten wie im Neuen Testament.
Überall ist Erlösung mit dem Glauben an den verheißenen (und
später gekommenen) Erlöser verbunden. Dieser Glaube, der eine
persönliche Beziehung mit dem Retter-Gott beinhaltet, gibt uns
Kraft, ein gehorsames, wenn auch nicht vollkommen perfektes, Leben
mit Gott zu führen. Es gab Gebote, die den alttestamentlichen
Gläubigen zur Erinnerung an den verheißenen Erlöser gegeben waren,
so zum Beispiel die Opfer. Und es gibt Gebote, die uns heute zur
Erinnerung an den gekommenen Erlöser gegeben sind, so zum Beispiel
das Herrenmahl. Im Grunde jedoch war der Glaube und die Erlösung zu
allen Zeiten die einmalige, unwiederholbare Selbsthingabe Jesu am
Kreuz von Golgatha.
Wenn nun unser
Retter-Gott Sich mit den Worten vorstellt: Ich bin Jahwe, dein Arzt,
so hat dies zu allen Zeiten und unter allen Umständen Gültigkeit.
Als dieser Retter-Gott Jesus Christus unter uns auf dieser Erde war,
hat Er dies ganz praktisch unter Beweis gestellt: Er hat gepredigt
und geheilt.Er hat also in Seinem irdischen Dienst gezeigt, dass
Verkündigung der Rettung und Heilung beides Teil des Evangeliums
sind. Die Menschen kamen scharenweise zu Ihm und Er heilte sie. Es
ist spannend, dass gerade Lukas, der von Beruf Arzt war, am
allermeisten Wunderheilungen von den vier Evangelisten berichtet,
während er überhaupt keine ärztliche oder natürliche Heilung
festhält. In der Apostelgeschichte geht es im selben Stil weiter.
Gott möchte uns durch diese berichteten Heilungen zeigen, dass Er
der Arzt ist. Menschliche Ärzte (wie in dem Fall Lukas) sind dann in
erster Linie noch da, um solche Heilungen bestätigen zu können.
Aber der Heiler, das ist der Herr Jesus.
Der Herr Jesus beschrieb Seinen Auftrag in Luk. 4, 18 - 19
folgendermaßen: »Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich
gesalbt hat, den Armen frohe Botschaft zu verkünden; er hat mich
gesandt, zu heilen, die zerbrochenen Herzens sind, Gefangenen
Befreiung zu verkünden und den Blinden, daß sie wieder sehend
werden, Zerschlagene in Freiheit zu setzen, um zu verkündigen das
angenehme Jahr des Herrn.«
Diesen Auftrag hat Er am Ende Seines irdischen Lebens nach der
Auferstehung Seinen Jüngern und über jene an uns weitergegeben: Da
sprach Jesus wiederum zu ihnen: Friede sei mit euch! Gleichwie mich
der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Und nachdem er das gesagt
hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt Heiligen
Geist! (Joh. 20, 21 - 22)
Ein weiteres Mal bestätigte Er diesen Auftrag am Tage der
Himmelfahrt in Markus 16, 15 - 18: Und er sprach zu ihnen: Geht
hin in alle Welt und verkündigt das Evangelium der ganzen Schöpfung!
Wer glaubt und getauft wird, der wird gerettet werden; wer aber nicht
glaubt, der wird verdammt werden. Diese Zeichen aber werden die
begleiten, die gläubig geworden sind: In meinem Namen werden sie
Dämonen austreiben, sie werden in neuen Sprachen reden, Schlangen
werden sie aufheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es
ihnen nichts schaden; Kranken werden sie die Hände auflegen, und sie
werden sich wohl befinden.
Wir sehen also, dass Heilung ein
Teil der Erlösung ist, die Jesus am Kreuz für uns vollbracht hat.
Auch in den Briefen der Apostel spielte die Heilung immer wieder eine
Rolle. So zum Beispiel in Jakobus 5, 14 - 16: Ist jemand
von euch krank? Er soll die Ältesten der Gemeinde zu sich rufen
lassen; und sie sollen für ihn beten und ihn dabei mit Öl salben im
Namen des Herrn. Und das Gebet des Glaubens wird den Kranken retten,
und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden begangen hat,
so wird ihm vergeben werden. Bekennt einander die Übertretungen und
betet füreinander, damit ihr geheilt werdet! Das Gebet eines
Gerechten vermag viel, wenn es ernstlich ist.
Interessant ist, dass zum Beispiel hier für „geheilt werden“ im
Griechischen dasselbe Wort verwendet wird wie für „erlöst
werden“. Es wird hier also besonders deutlich, dass Heilung
ein Teil des Evangeliums ist.
Oder in 1. Petrus 2, 24:
Er hat unsere Sünden selbst an seinem Leib getragen auf dem Holz,
damit wir, den Sünden gestorben, der Gerechtigkeit leben mögen;
durch seine Wunden seid ihr heil geworden.
Paulus schreibt in 1. Korinther 12,
7 – 10 von den Gaben des Geistes, und hier unter Anderem von der
Gabe der Heilung: Jedem wird aber das offensichtliche
Wirken des Geistes zum [allgemeinen] Nutzen verliehen. Dem einen
nämlich wird durch den Geist ein Wort der Weisheit gegeben, einem
anderen aber ein Wort der Erkenntnis gemäß demselben Geist; einem
anderen Glauben in demselben Geist; einem anderen Gnadengaben der
Heilungen in demselben Geist; einem anderen Wirkungen von
Wunderkräften, einem anderen Weissagung, einem anderen Geister zu
unterscheiden, einem anderen verschiedene Arten von Sprachen, einem
anderen die Auslegung6 der Sprachen.
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