Der Ratschluss in Jesus Christus
In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden nach dem Reichtum seiner Gnade, die er gegen uns überfließen ließ in aller Weisheit und Einsicht; er tat uns das Geheimnis seines Willens kund, gemäß seinem wohlwollenden Ratschluß, den er gefaßt hat in ihm, damit es ausgeführt würde in der Fülle der Zeiten: alles unter ein Haupt zu bringen in Christus, was im Himmel und was auf Erden ist, in ihm. (Epheser 1, 7 - 10)
In ihm, das ist der Herr Jesus, haben wir die Erlösung. Ach, welch wunderbares Wort ist dies. Auch hier gilt das wiederum für diejenigen, die in ihm sind, die in seiner Gemeinde sind, der ja sein Leib ist und er das Haupt. In Christus haben wir die Erlösung. Wir halten sie fest in den Händen, so wie man im Kriege ein Schwert festhält, um den Sieg zu erringen. Wir halten sie fest in dem Wissen, dass niemand sie uns wegnehmen kann. Die Erlösung ist eigentlich das Loskaufgeld, mit dem ein Sklave freigekauft wurde. Hier dürfen wir nicht dem Gedanken verfallen, dass wir vielleicht von Satan hätten losgekauft werden müssen, also dass das Loskaufgeld an Satan gegangen wäre. Nein, auch wenn das eine leider weit verbreitete und uralte Irrlehre ist, diese müssen wir standhaft abweisen. Wir wurden von der Sünde freigekauft, nicht aber vom Bösen. Einstmals waren wir als Sklaven unter die Sünde verkauft, aus diesem Grund kann ein Ungläubiger auch nichts anderes tun als sündigen. Seine Werke können noch tausendmal fromm, gut und gläubig aussehen, aber es sind immer Werke des Fleisches, die er aus eigener Kraft zu tun versucht, und deshalb sind sie vor Gott nichts anderes als Sünde. Im Glauben an den Herrn Jesus werden wir von dieser totalen, absoluten Verderbtheit herausgerissen und von diesem Moment an sieht Gott uns als vollkommen gerecht, weil wir die Gerechtigkeit zugesprochen bekommen, die der Herr Jesus durch sein sündloses Leben verdient hat.
Diesen Tausch am Kreuz nennt die Bibel Sühne oder Versöhnung: Die Gerechtigkeit des Herrn Jesus wird auf uns übertragen, und gleichzeitig wird unsere Sündhaftigkeit auf ihn übertragen, und er hat mit seinem Blut die Schuld all dieser Sünden im Voraus schon bezahlt. Wir sind am Kreuz mit Gott versöhnt worden, wir, die einstmals seine Feinde waren, sind durch das Blut des Herrn Jesus losgekauft und mit Gott versöhnt, und somit können wir wieder mit Gott im Frieden leben. Gottes Gnade ist überfließend groß und wunderbar, und das ist notwendig, denn sonst würde wohl keiner von uns allen wirklich gerettet sein und bleiben. Deshalb ist diese überfließende Gnade ein Werk der Weisheit und Einsicht Gottes: Der Preis, der bezahlt wurde, ist groß genug, um nicht nur unsere vergangenen Sünden zu bezahlen, sondern auch diejenigen, die wir noch tun werden. Das ist der Grund, weshalb wir Christen in der wahren Freiheit leben dürfen, in der Freiheit, die Gott für uns geschaffen hat. So gibt es immer wieder Situationen, in denen wir eine ganz schwere Entscheidung zu treffen haben, und dann denken wir: Egal wie ich handle, immer verstoße ich gegen Gottes Gebote. Nehmen wir mal an, da ist ein Ehepaar, bei welchem die Frau gläubig ist und der Mann nicht. Er schlägt sie und die Kinder immer mal wieder, sie sehnt sich danach, wegzulaufen. Sie weiß, dass Gott die Scheidung hasst und sich wünscht, dass ihr Mann sich auch bekehrt. Sie weiß aber auch, dass sie und ihre Kinder seit langem darunter leiden. Egal was sie tut, immer sieht es nach dem Falschen aus. In diesem Fall darf sie eine Entscheidung innerhalb dieser Freiheit treffen und wissen: Ich muss die Folgen dieser Entscheidung tragen, und ich will sie tragen, aber Gott gibt mir die Freiheit, richtig zu handeln. Entweder sie entscheidet sich zu bleiben um ihres Mannes willen und erträgt als Folge davon auch die Schläge und die traurigen Gesichter der Kinder oder sie entscheidet sich zur Scheidung und trägt die Folgen, indem sie den Rest ihres Lebens allein bleibt.
Mit seinem Tod am Kreuz hat der Herr Jesus auch die Grundlage dafür geschaffen, dass nämlich das, was bis zu dem Zeitpunkt, als Paulus diesen Brief geschrieben hatte, ein Geheimnis war. Zwar hatte auch Jesus selbst immer mal wieder davon gesprochen, aber die ganzen Zusammenhänge sind eigentlich erst durch das Wort des Paulus in diesem Brief wirklich verständlich geworden. Da wir jetzt die ganze Bibel haben, alle Bücher von 1. Mose bis zur Offenbarung, sind uns eigentlich alle Geheimnisse offengelegt. Es ist notwendig, dass wir den Herrn um die richtige Weisheit bitten und auch um die Gabe der Prophetie, die uns hilft, all diese Zusammenhänge der ganzen Bibel noch besser zu verstehen. Das Geheimnis, das uns Paulus an dieser Stelle offenbart, also offenlegt, ist folgendes: In der Fülle der Zeiten, dann nämlich, wenn eine nächste Zeitepoche anbricht und die Zeit der Gemeinde durch die Entrückung vollendet ist, dann wird alles im Himmel und auf Erden unter eine Regierungsgewalt zusammengefasst. Hier spricht Paulus eindeutig von den letzten Dingen, die auf der Erde geschehen werden. Die Fülle der Zeiten hat immer mit dem Kommen Jesu zu tun. Sie war schon einmal, nämlich dann, als der Herr Jesus als Kind in Bethlehem zur Welt kam. Auch dieses Ereignis nennt Paulus in Galater 4,4 die Fülle der Zeiten. Dort ist von dieser Fülle in der Vergangenheit die Rede (die Zeitform des Verbs deutet auch darauf hin). Hier hingegen ist in der Zeitform der Zukunft die Rede von der Fülle der Zeiten, somit geht es um die Wiederkunft Jesu, die noch aussteht.
Bei dieser Wiederkunft wird der Herr Jesus nämlich als uneingeschränkter Sieger und König wieder auf die Erde kommen. Dann wird das geschehen, was in unserem Text steht, nämlich dass alles, was in den Himmeln und auf Erden ist, unter ein einziges Haupt zusammengefasst sein wird. Welch ein Aufatmen der gesamten Schöpfung wird es da geben. Jetzt zwar ist das, was im Himmel ist, bereits unter seiner Hauptschaft, aber die Erde ist immer noch unter den Fürsten dieser Weltzeit versklavt. Satan hält die Stricke in der Hand und lässt die Menschen, die unter seinem Joch leben, nach seinem Belieben tanzen. Seine Marionetten können nichts anderes tun als das was er von ihnen will. Sie haben absolut keine freie Entscheidungsmöglichkeit, zu Gott gehören zu wollen, solange sie unter dieser schrecklichen Herrschaft gefangen sind. Erst durch die Bekehrung und Wiedergeburt, die Gott an uns vollbringt, entsteht die Freiheit, durch die jemand für Gott leben will und kann. O welch ein Leben muss dies dann sein, wenn man nicht mehr in dem Maße hin- und hergerissen ist zwischen dem göttlichen, absolut perfekten Willen und einer korrupten, von Satan gelenkten Regierung, Wirtschaft, etc. Noch wird es zwar auch im tausend-jährigen Reich die Möglichkeit zu Sünde und Tod geben, aber um wie vieles eingeschränkt! Menschen können wiederum mehrere hundert Jahre alt werden und die Tiere werden im Frieden leben. Welch ein Segen!
Das also ist der gute Wille Gottes: Dass wir erlöst und mit Gott versöhnt werden durch das Blut unseres Herrn Jesus Christus, dass wir dadurch zur christlichen Freiheit berufen sind, in der wir uns entscheiden müssen, aber auch die Folgen unserer Entscheidungen tragen, und dass durch die Kreuzestat des Herrn Jesus das irdische Reich Satans zerstört wurde und bei der Wiederkunft mit dem himmlischen Reich Gottes vereint werden soll, damit alles unter ein Haupt ohne innere Widersprüche und Dilemmas zusammengefasst werden soll.
Wo stehen in deinem Leben Entscheidungen an, die du treffen musst, und du das Gefühl hast, dass es dafür keine befriedigende Lösung gibt? Schreib dir die Möglichkeiten am besten mal auf und dazu auch die Konsequenzen, die sich daraus jeweils ergeben. Die Entscheidung liegt bei dir, nicht bei Gott. Diese darfst du nicht abschieben. Aber triff deine Entscheidung wohl überlegt. Und wo du schon unüberlegte Entscheidungen getroffen hast – auch dort müssen wir lernen, mit den Folgen davon klarzukommen.
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