Nun
habe ich die Predigtserie zu Lukas 15 beendet. Ein kurzer Rückblick
auf dieses enorm herausfordernde Kapitel. Viel zu oft betrachten wir
es zu verkürzt, weil wir gewohnt sind, dass es vor allem für
evangelistische Predigten gebraucht wird.
19.
Februar 2017: Verloren
und gefunden. (Lukas 15, 1-2, Teil 1)
„Die
Preisfrage des ganzen Kapitels 15 im Lukasevangelium lautet: Ist
meine Freude dieselbe wie Gottes Freude? Es gibt ein Maß, mit dem
man die Größe dieser Freude messen kann. Dieses Maß ist die Menge
der Schwierigkeiten, die ich auf mich zu nehmen bereit bin, damit wer
zum Glauben an Jesus Christus findet. Ganz praktisch zeigt Gott uns
das in Jesus Christus: Gott liebt Seinen Sohn, Jesus Christus, aber
Gott möchte uns erlösen und gibt dafür alles auf, weil Gottes
Freude an der Erlösung von Sündern die größte Freude ist. So
groß, dass Gott Vater bereit ist, Seinen Sohn dafür zu opfern. So
groß, dass Jesus Christus Sein Leben dafür opfert. So groß, dass
der Heilige Geist bereit ist, in so unfertigen und unperfekten
Gefäßen Wohnung zu nehmen wie wir es sind. Und jetzt ist Gottes
Frage heute morgen an jeden von uns: Ich habe alles getan, damit
viele Sünder gerettet werden. Und was bist Du dafür zu tun bereit?“
12.
März 2017: Das
verlorene Schaf. (Lukas 15, 3 – 7, Teil 2)
„Viele
Menschen meinen, sie seien ihr eigener Maßstab, aber sie merken
nicht, dass sie sich dann in Wirklichkeit nur immer anderen Menschen
anpassen. Der Mode oder dem Widerstand gegen die Mode. Der eignen
Subkultur, den Freunden, den Medien und der Werbung, den neuesten
Trends, den Erkenntnissen der neuesten Wissenschaftstheorien, und so
weiter. Das Leben vieler Zeitgenossen gleicht heutzutage einer
unendlichen Suche nach dem, was Spaß macht, was unterhält, was die
innere Langeweile killt, was ihnen einen Sinn gibt, eine Identität.
Wie verlorene Schafe auf der Suche nach dem Weg, doch in Wirklichkeit
immer weiter vom Weg weg, in die Hügel und zerklüfteten Berge. Und
der Herr Jesus ist auf der Suche nach den Menschen. Er ruft sie:
Mensch, wo bist du? Und manchmal kommt irgendwoher ein schwaches
„Määäh“. Hier bin ich. Rette mich! Hol mich aus dieser
Felsspalte raus, wo ich gefangen bin!“
19.
März 2017: Das
wertvolle Silberstück. (Lukas 15, 8 – 10, Teil 3)
„Es
ist zu einfach für uns, Menschen, die nicht interessiert sind am
Glauben, einfach links liegen zu lassen und uns im Ghetto der
wohligen Frömmigkeit zu verschanzen. Aber diese Menschen sind
unendlich wertvoll, und deshalb ist der Heilige Geist auf der Suche
nach Gläubigen, die sich auf die Suche nach denen machen, die noch
fehlen in der weltweiten Gemeinde Jesu.“
2.
April 2017: Gottes
Herz für Sünder. (Lukas 15, 11 – 19, Teil 4)
„Geduld
ist gar nicht so einfach und mal so schnell zu bekommen. Es gibt das
bekannte Gebet: Herr, schenke mir Geduld, aber bitte sofort! Das ist
nicht der richtige Weg. Die Geduld, die Weisheit, ein starker
Charakter, und vieles mehr wird erst unterwegs erworben. Indem man
durch schwere Zeiten hindurch geht, wo wir zuerst einmal an unsere
menschlichen Grenzen kommen. Das Denken, das hinter dem Verhalten des
jüngeren Sohnes steckt, ist nicht nur sehr egoistisch. Es ist auch
von einem Konsumgeist geleitet: Wenn ich das Geld habe und ausgeben
kann, werde ich glücklich sein. Wenn ich nur schon die nächste
Staffel meiner Lieblingsserie haben kann, bin ich glücklich. Wir
sehen das im nächsten Vers: "Und nicht lange danach packte der
jüngere Sohn alles zusammen und reiste in ein fernes Land, und dort
verschleuderte er sein Vermögen mit ausschweifendem Leben."
(Lk. 15, 13) Er wollte mit dem Erhalt seines Geldes nicht warten, es
musste sofort sein, und er wollte es ausgeben können, um seine
innere Leere mit irgend etwas ausfüllen zu können. Den inneren
Hunger betäuben und ihm für eine Weile entfliehen. Wie viele
Menschen haben heute das Gefühl, ihr reales Leben sei zu langweilig,
weshalb sie sich ein unreales digitales Leben aufbauen müssen. Warum
ist es langweilig? Weil sie merken, dass ihnen etwas fehlt. Aber sie
haben die Hoffnung aufgegeben, dieses Etwas noch finden zu können.
Sie müssen sich ständig mit allen möglichen Dingen von dieser
Realität ablenken, und versinken irgendwann in der Sucht nach Lärm,
Betäubung, Hektik, Ablenkung und Konsum.“
28.
Mai 2017: Gott,
der verschwenderische Vater. (Lukas 15, 17 – 24, Teil 5)
„So
ähnlich ergeht es vielen auch, die in ihrer Verzweiflung zu Gott
kommen. Sie kennen Ihn vielleicht noch nicht so gut, und denken sich:
Ich will einfach nochmal einen Neuanfang machen. Egal wie es wird, es
kann mit Gott nur besser werden. Also, Herr, nimm mein Leben und mach
daraus, was dir gefällt. Und es ist oft unbeschreiblich schön, was
Gott aus einem Haufen zerbrochener Scherben macht, wenn wir sie Ihm
überlassen. Das Mosaik wird neu gelegt und sieht einfach absolut
genial aus.“
11.
Juni 2017: Gottes
Herz für Heuchler. (Lukas 15, 25 – 32, Teil 6)
„Im
Gleichnis von den zwei verlorenen Söhnen haben wir einen Sohn, der
keine Ahnung hat, was seinem Vater wichtig ist – aber er weiß
nicht einmal, dass er davon keine Ahnung hat, weil er sich einredet,
dass er es ganz genau weiß, nämlich dass seinem Vater der ganz
genaue Gehorsam allen Befehlen gegenüber das Allerwichtigste ist.
Und genau darin täuscht er sich. Er muss zuerst einmal ent-täuscht
werden. Wo ist sein eigentliches Problem? Er mag die Gnade nicht. Er
mag nur den Verdienst. Und wer keine Gnade mag, ist auf unserer
"Sündenlinie" gefangen. Er kann rebellisch oder religiös
sündigen. Sichtbar oder in seinem Herzen. Aber ohne Gnade kommt er
nicht von dieser Sündenlinie weg. Das ist sein Problem. Da ist er
gefangen. Und ohne die freie, göttliche Gnade anzunehmen, bleibt er
da. Egal wie viel Mühe er sich gibt, solange er auf der Sündenlinie
bleibt, kann er sich sein Leben lang nichts anderes tun als sich noch
mehr Zorn Gottes über seine Sünde auf seinem Kopf aufhäufen.
Allein die Gnade Gottes macht uns frei von dieser Linie. Gottes
unaussprechlich tiefe, freie, wunderbare Gnade. Allein durch den
Glauben an Gottes Erlösung, die allein durch Jesus Christus
stattgefunden hat. Dieser Glaube gründet sich allein auf das Wissen,
das wir durch die Bibel haben. Und all dies geschieht allein zur Ehre
Gottes.“
Es ist mir klar, dass das nur kleine Zusammenfassungen deiner Predigten sind, doch wenn ich mich reindenke, muss ich sagen, dass du einen guten Predigtstil hast. Der Hintergrund deiner Predigten ist sehr treffend und ansprechend. Sei weiterhin gesegnet.
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