Böcking,
Daniel, Ein bisschen Glauben gibt es nicht: Wie Gott mein Leben
umkrempelt, Gütersloher Verlagshaus, 2015, Verlags-Link,
Amazon-Link
Zunächst
einmal vielen Dank an das Gütersloher Verlagshaus für das
Zur-Verfügung-Stellen eines Rezensionsexemplars des vorliegenden
Buches.
Dass
der stellvertretende Chefredakteur der BILD-Zeitung Daniel Böcking
zu seinem Glauben steht und davon in einem (gerade für
BILD-Verhältnisse erstaunlich langen) Artikel
berichtet, hat mich bereits im April 2015 begeistert. Schon damals
(und nicht erst dann) machte ich mir meine Gedanken darüber, ob das
undifferenzierte BILD-Bashing, das in manchen christlichen Kreisen
ebenfalls beliebt ist, tatsächlich so gut ist. Und heute, zwei Jahre
später und im Zeitalter von „Fake-News“- und
„Lügenpresse“-Geschrei muss ich mich erst recht davon
distanzieren. Viele Journalisten machen einen sehr guten Job – und
dafür bin ich dankbar.
Daniel
Böcking beschreibt seinen Lebensweg im Buch sehr anschaulich,
ehrlich und auch immer wieder selbstkritisch. Zunächst erzählt er
von seinem erfolgreichen Leben – nicht nur im Beruf, sondern auch
im Fettnäpfchentreten. Von einigen Stories, die ihn beschämt
machen, wenn er sich daran erinnert. Aber auch, wie er als
Jugendlicher sein eigenes Gottesbild nach dem Prinzip
Bibelbastelbogen zusammenstellte. Für eine schlechte Tat kasteite er
sich sich selbst eine Weile und dann war die Sache gegessen. Gott ist
Liebe, und damit hat sich das. Punkt. Und dann kam 2010, das Jahr,
welches mit dem großen Erdbeben in Haiti begann. Er flog selbst mit
einem Hilfstransport nach Haiti und lernte dort Menschen der
christlichen Hilfsorganisation „humedica“ kennen. Das war eine
neue Art von Glauben. So machte er sich auf die Suche.
Was
mich an dem Buch begeistert, ist die neue, unverbrauchte Art, von
Dingen zu schreiben, die man kaum in Worte fassen kann, ohne dabei
auf allzu viel theologisches Vokabular zurückzugreifen. Die ehrliche
Art, in sich selbst hineinzusehen und festzustellen, dass da was
fehlt. Dass was anders sein sollte. Und die genial einfache Art,
seine Bekehrung zu beschreiben. Ein kleiner Auszug:"Es
war das glücklichste JA, das man sich vorstellen kann. JA, ich kehre
JETZT um! Ab hier gibt es kein Zurück mehr. Auch kein Rechts und
kein Links oder ein bisschen kurvig. Nur JA! Geradeaus! JA zu Gott.
Ich hatte das Gefühl, als würde mich Gott persönlich umarmen.
Alles war so klar, hell und freundlich. Es gab keine Zweifel. Nur
Gewissheit und Ruhe."
(S. 101f) Also diese Beschreibung hat mich enorm berührt. Da fühlte
ich mich um etwa 15 Jahre zurückversetzt, zu dem Zeitpunkt, in
welchem es mir sehr ähnlich erging.
Es
gab manche Momente, die ich dem Autor gerne erspart hätte, so etwa
die mantraartige Meditation nach fernöstlichem Vorbild. Christliche
Meditation füllt das Gedächtnis mit dem Inhalt von Gottes Wort, während
fernöstliche Meditation darauf abzielt, den Geist des Menschen so zu
„leeren“, bis man sich mit der ganzen Welt eins fühlt. In dieser
Hinsicht kann Daniel Böcking daraus jedenfalls kein Vorwurf gemacht
werden, da es kirchliche Einrichtungen gibt, die solche Praktiken
anbieten. Insgesamt finde ich den Bericht auf jeden Fall sehr
lesenswert und empfehle ihn mit der vollen Punktzahl sehr gerne
weiter.
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