Ein
Vater hatte zwei Söhne. Eines Tages kam der jüngere Sohn zum Vater
und sprach: „Du Papa, du hast jetzt lange gespart und geknausert.
Könntest du nicht mal langsam daran denken, den Löffel abzugeben?
Ich möchte mit meinem Erbe noch ein wenig das Leben genießen. Du
weißt ja, life is short, und YOLO und so.“ Da gab ihm der Vater
die Hälfte seines Vermögens. Der jüngere Sohn verkaufte alles und
machte es zu schnellem Geld. Er machte Urlaub auf Malle, verbrachte
seine Nächte in Night Clubs und Casinos und hatte schon bald nichts
mehr übrig. Leider gab es in der Zeit auch schlechte Ernten,
Inflation, Arbeitslosigkeit und viele hatten Hunger. So auch der
jüngere Sohn. Erst auf einem Bauernhof fand er Arbeit. Er war für
die Schweine verantwortlich. Durch seinen großen Hunger wäre er
bereit gewesen, vom Schweinefutter zu essen, doch das wurde ihm
verboten. Da überlegte er: Bei meinem Vater im Betrieb gibt es auch
genügend Zeitarbeiter von Manpower, die haben alle
Arbeitslosenversicherung, Sozialleistungen, 35-Stunden-Woche, sind in
der Gewerkschaft, werden anständig behandelt, pünktlich bezahlt und
können davon leben. Ich will einfach dorthin zurückgehen und meinem
Vater sagen: „Du Papa, ich habe gegen Gott und dich gesündigt, als
ich dir den Tod wünschte, ich bin es nicht wert, dein Kind zu sein.
Aber lass mich doch für dich arbeiten! Ich tue es ja auch ohne
großen Lohn bis ich das, was ich verzockt und verprasst habe, wieder
reingeholt habe!“ Da ging er zurück zu seinem Vater. Dieser hatte
ihn schon von Weitem gesehen und rannte ihm im Schlafanzug entgegen.
Der Vater nahm ihn in die Arme und drückte ihn, dass ihm der Atem
wegblieb. Als er aus dem Koma kam, sagte der Sohn: „Papa, ich habe
gegen Gott und gegen dich gesündigt, als ich dir den Tod wünschte.
Ich bin es nicht mehr wert, dein Kind zu sein.“ Doch der Vater
unterbrach ihn mit einer Handbewegung und befahl seinem
Roboter-Haushaltsgehilfen aus Japan: „Bringe ihm einen frischen,
sauberen Anzug und bereite ein großes, rauschendes Fest vor – mit
Dr. Motte als DJ! Ich habe meinen Sohn für tot gehalten, jetzt ist
er wieder aufgetaucht, er ist wie neu geboren.“ Da gab es eine
rauschende Party mit allem was dazu gehörte. In der Zwischenzeit war
der ältere Sohn bei der Arbeit im Betrieb des Vaters und hörte
plötzlich Musik und ausgelassenes Feiern. Er fragte einen Kollegen,
was das zu bedeuten hätte. Dieser teilte ihm mit: „Dein Bruder ist
zurückgekommen. Dein Vater gibt eine rauschende Party.“ Da wurde
der ältere Sohn wütend und weigerte sich, mitzufeiern. Der Vater
kam zu ihm heraus und redete mit ihm. Da sagte er seinem Vater:
„Papa, ich helfe dir jetzt seit so vielen Jahren im Betrieb, ich
racker mich ab, um deinen Besitz zusammenzuhalten, habe alles
sorgfältig in Excel-Tabellen eingepflegt und alle eMails stets pünktlich
beantwortet, und jetzt schleuderst du das, was mir eines Tages als
Erbe zustehen sollte, zum Fenster raus, um deinen anderen Sohn zu
feiern, der die Hälfte von deinem Besitz mit Computerspielen,
Online-Dating und in der Disko, in Paris und New York verpulvert
hat!“ Da sagte er zu seinem Sohn: „Schau mal, alles, was mir
gehört, gehört auch dir. Aber jetzt lass uns Party feiern, denn
dein Bruder ist uns verloren gegangen, aber jetzt ist er wieder
aufgetaucht. Er hat ein neues Leben bekommen.“ (Frei nach Lukas 15. Vielen Dank an RN für sehr gute Ergänzungen.)
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