Freitag, 11. Februar 2011

Zersetzung des christlichen Glaubens

Schrittweise Zersetzung des christlichen Glaubens


Ich möchte an dieser Stelle fünf Schritte aufzeigen, wie heutzutage der christliche Glaube unterwandert und zersetzt wird:


1. Gottes Wort wird in Frage gestellt

Am Anfang steht immer der Zweifel an Gottes Wort. Lange Zeit hinweg haben wir Evangelikalen immer treu daran festgehalten, dass die Bibel ganz und gar Gottes Wort ist. Leider hat auch die Einführung der Textkritik an evangelikalen Hoch- und Bibelschulen ihren Teil dazu beigetragen, dass ein großer Teil der Menschen plötzlich unsicher wurde: Was stimmt jetzt? Ist auf die Schrift überhaupt noch Verlass? Hat Gott etwa doch nicht geschafft, Sein Versprechen zu halten, dass Er Selbst Sein Wort bewahren will? Hinzu kommt die traurige Tatsache, dass die Bibelkritik mit ihrer verderblichen historisch-kritischen Methode auch in einige ursprünglich evangelikale Gemeinden gefunden hat. Das beginnt meist im kleinen Rahmen, indem man versucht, den biblischen Bericht über die Schöpfung mit den Neo-Darwinschen Theorien in Einklang zu bringen. Wohlbemerkt: es handelt sich hierbei um zig verschiedene Theorien, die sich hinsichtlich der Forschungsergebnisse je nach Fachbereich deutlich widersprechen. Leider ist die Faulheit mancher moderner Pastoren zu groß, als dass sie sich mit der Verteidigung der einzigen biblisch korrekten Wahrheit befassen wollen oder können. Die jeweilige Position zum Schöpfungswerk ist aber keinesfalls eine belanglose Sache: Es handelt sich hierbei um den Dreh- und Angelpunkt zur Verteidigung der Echtheit aller anderer biblischer Bücher auch. Wer also annimmt, dass der Schöpfungsbericht nur symbolisch für das Werk von Milliarden von Jahren steht, wird im nächsten Schritt auch zugeben müssen, dass die fünf Bücher Mosis vielleicht gar nicht von ihm geschrieben wurden, sondern vielleicht auch von Redaktoren vor und nach dem babylonischen Exil überarbeitet und neu zusammengestellt wurden.


2. Die Lehre von der Gnade wird abgeschafft

Als nächsten Schritt verwirft man die Lehre von der Gnade. Diese beinhaltet die Erwählung der Gläubigen vor Grundlegung der Welt, die Unmöglichkeit des Menschen, sich selbst für Gott zu entscheiden (Frage nach dem freien Willen), sowie die Tatsache, dass ein wahrer Gläubiger (und damit vor Grundlegung der Welt Erwählter) niemals wieder verloren gehen kann. Hierzu werden entweder die biblischen Aussagen dazu als „Lehre von Paulus aber nicht von Gott“ (in Verbindung mit dem ersten Schritt) degradiert, oder man biegt sich die jeweiligen Bibelstellen so zurecht, dass sie in das Konzept passen, das man erreichen möchte. Stattdessen nimmt man lieber die humanistische Aussage an, dass der Mensch so weit gut sei, dass er sich aus sich selbst für Gott entscheiden kann. Dies geht dann so nach dem Prinzip, dass der Glaube zum neuen Gebot gemacht wird (eine Form des Neonominianismus). Der Glaube wird nun plötzlich zu dem Werk erhoben, das retten kann, und vor allem: zu dem Werk, das jeder, der es will, tun kann. Damit geht jede biblische Basis zum Begriff „Glauben“ verloren. Es ist dann weder nötig, den Begriff „Glauben“ von der Schrift her zu definieren, noch muss man ihn irgend jemandem erklären. Jeder kann sich darunter etwas vorstellen, und damit kann auch jeder „nach seiner Fasson“ „gerettet“ werden.


3. Man beginnt zu diskutieren

Der nächste Schritt ist ebenso verheerend: Da nun plötzlich jeder nach seiner Fasson glauben und gerettet werden kann, ist somit die Diskussion eröffnet. In zahlreichen Diskussionsforen werden die Perlen der Schrift vor diskussionsfreudige Säue geworfen. Anstatt dass die Bibel als richtungsweisendes Wort und als oberste Autorität eines jeden Gläubigen hochgehalten wird, indem man sie predigt, sie lehrt und sie vorlebt, gibt es Gespräche. An manchen Orten ist auch die Predigt zu einer Art Podiumsdiskussion geworden, an der sich jeder beteiligen kann, ohne dass die Aussagen groß beurteilt werden. Diese Art von „Freundlichkeit“ gegenüber „Suchenden“ erweist sich mehr und mehr als Unfreundlichkeit, da ihnen ein falsches Bild von der Heiligen Schrift vermittelt wird: Man vermittelt gewissermaßen, dass die Bibel eine Blumenwiese ist, von der sich jede und jeder das pflücken darf, was ihm oder ihr gefällt und mit dem Gepflückten dann selig wird. Und genau das ist es, was jede öffentliche Diskussion über die Bibel vermittelt. Manches Mal kommt es in solchen Diskussionen auch zu regelrechten Streitereien, die den „Suchenden“ deutlich zeigen: All jene Streitenden haben wohl weder den Wert der Schrift noch deren Zentrum in der Nächstenliebe wirklich erkannt. Und mit diesem Schritt in diese ganze Diskutiererei ist auch schon der Weg vorgegeben in den nächsten Schritt:


4. Der Individualismus hält Einzug

Die Frage ist jetzt plötzlich nicht mehr: Was kann ich für Gott tun? Sondern: Was kann Gott für mich tun? Und damit einher geht auch die ständige Frage in allem Leid: Wo war Gott, als ich? Dieser Egoismus wird leider auch durch zahlreiche Gemeinden und Predigten richtiggehend kultiviert. In zahlreichen Predigten geht es nur noch um die sieben Schritte zum Reichtum, die zehn Schritte zum beruflichen Erfolg oder die fünf Schritte zur perfekten Mama. Die Konsum-Mentalität nimmt auch in den Gemeinden zu. Auf der einen Seite beklagt man sich darüber, dass es Ein-Pastoren-Gemeinden gibt, in denen die Mitglieder nicht viel zu sagen haben, auf der anderen Seite fehlt oft die Motivation, selbst auch mit anzupacken. Auch hier dreht sich alles um die Frage: Was kann die Gemeinde MIR geben? Was habe ICH für Vorteile, wenn ich diese Gemeinde besuche? Und wenn die Vorteile plötzlich nicht mehr so stark überwiegen oder man eine andere Meinung hat als das Gros der Gemeinde, dann kann man sie ja immer noch verlassen, stattdessen nur noch einen Hauskreis besuchen und sich Predigten im Fernsehen anhören.


5. Ethische und politische Gleichgültigkeit

Hieraus resultiert denn nun auch ein fünfter Schritt: Man wird ethisch und politisch gleichgültig. Themen wie dass zum Beispiel homosexuelle Partnerschaften auch in die „Ehe“ führen dürfen oder gar dass solche Paare auch leitende Funktionen in manchen Kirchen und Gemeinden übernehmen dürfen, die Legalisierung der Abtreibung, die zunehmende Legalisierung der Beihilfe zur Selbsttötung, die ganze Euthanasiedebatte, die Frühsexualisierung der Kinder in der Schule und vieles mehr wird einfach gleichgültig ignoriert. Zum Teil noch mit der Ausrede: Ich kann ja eh nichts erreichen, mit fatalistischem Schulterzucken oder mit einer falschen lehrmäßigen Voraussetzung (wir sollen ja nur Gottes Reich bauen, was die da draußen machen, soll uns egal sein) wird all dies als zu wenig wichtig abgetan. Doch je mehr wir uns von dieser Haltung treiben lassen, umso kraftloser wird das Salz, als welches wir in diese Welt hinein gestellt wurden. Ich möchte jedem, der das liest, zurufen: Wache auf, nimm dein Leben in die Hand und lass dich nicht vom Feind und dessen Gehilfen leben!


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