Freitag, 24. Mai 2013

Timotheus Magazin #11: Vorbilder

Die lang ersehnte 11. Ausgabe der Zeitschrift Timotheus Magazin ist endlich gekommen. Auffällig ist an erster Stelle das Layout. War man sich bislang hoch aufgelöste Fotos auf der Titelseite gewohnt, kommt diese Seite diesmal eher schlicht und zugleich mit den zahlreichen Elementen etwas überladen rüber. Der Unterschied - der bestimmt gewollt ist - kommt so zur Geltung.

Das Thema ist "Vorbilder", es geht somit um Menschen, die den guten Kampf des Glaubens vollendet haben und uns mit ihrem Leben Vorbilder sind. Bereits im Editorial spricht Peter Voth, der auch diesmal mit dem gesamten Layout, dem Design und dem Einfügen der zahlreichen Artikel eine sehr gute Arbeit geliefert hat, die mögliche Problematik sehr gut an:

"In dem Bewusstsein, dass alle Menschen verlorene und unfähige Sünder sind, deren einzige Hoffnung darin besteht, von Christus gerufen und errettet zu werden, haben wir auch diese Menschen betrachtet. Es waren keine Gutmenschen, es waren Sünder wie du und ich. Und so macht der zweite Blick deutlich, dass diese Ausgabe nicht die Stärke und Gerechtigkeit des Menschen widerspiegelt, und verherrlicht, sondern die unendliche Gnade, Macht und Treue Gottes." (S. 2)

Waldemar Dirksen hat ausgehend von Hebräer 13, 7 die Wichtigkeit von geistlichen Vorbildern erarbeitet. Er schreibt dazu: "Eine intensive Auseinandersetzung mit Vorbildern des Glaubens kann unsere Ketten der Illusion sprengen und uns zu einer geistlich klaren Sichtweise verhelfen. Wir müssen unsere Oberflächlichkeit überwinden und in geistlichen Dingen tiefgründig werden. So können uns Vorbilder des Glaubens helfen, unseren Sünden auf den Grund zu kommen und in wahrer Bußhaltung zu leben." (S. 7)

Hans-Werner Deppe stellt uns das Leben von Susannah Spurgeon, der Frau des Londoner Predigers C. H. Spurgeon, vor: "Als Frucht von ihrem Leben lässt sich trotz (oder gerade wegen!) ihrer chronischen Krankheit und Schwäche einiges aufzeigen. Zuerst sind da die beständige Liebe, Freude und Ermutigung zwischen Charles und ihr, die zu ständigem Lob Gottes führten [...] Doch Susannah hat darüber hinaus sogar ein eigenes Werk gegründet, dass ungemein fruchtbare und große Segenskreise zog: einen Fond, der mittellosen Pastoren und Predigern theologische Bücher zur Verfügung stellte." (S. 12f)

Als nächstes berichtet uns Nils Freerksema aus dem Leben John Bunyans, der mit seinem Buch "die Pilgerreise" viele Generationen und Jahrhunderte beeinflusste: ""Mit Zunahme seiner Popularität wurde er jedoch auch immer wieder durch Verleumdungen und Beleidigungen angegriffen. Da es jedoch falsche Anschuldigungen waren und Bunyan deswegen ein reines Gewissen hatte, nahm er dies gerne hin. Er schrieb: "Darum lege ich mir diese Lügen und Verleumdungen als einen Orden an. Es gehört zu meinem christlichen Bekenntnis, erniedrigt, verleumdet, beschuldigt und beschimpft zu werden."" (S. 16)

Daniel Facius erzählt aus der Biographie von John Gresham Machen. Machen war ein Kämpfer gegen den theologischen Liberalismus. Da er als Nachfolger von Benjamin B. Warfield, der in Princeton die absolute Wahrhaftigkeit der Bibel verteidigt hatte, bald Probleme hatte, gegen die dort aufkommende liberale Theologie zu kämpfen, gründete er schließlich das Westminster Theological Seminary und die Orthodoxe Presbyterianische Kirche: "Die Presbyterianische Kirche hat es Menschen, die Kernlehren des christlichen Glaubens ablehnen, gestattet, innerhalb der Kirche zu bleiben. Sie hat diese Menschen in Ehren-, Macht- und Vertrauensstellungen befördert. Sie hat Pastoren akzeptiert und ordiniert, die das Christentum ablehnen. (...) Die Kirche hat sich geweigert, falsche Lehren zu verwerfen. Stattdessen hat sie die Wahrheit verworfen." (S. 24)

Peter Schild stellt uns schließlich das Leben von Johann Gerhard Oncken vor, einem Mann, der hunderte von Gemeinden in Europa gründete. Auch er wurde für seinen Glauben verfolgt und landete mehr als einmal im Gefängnis: "Ungeachtet der staatlichen Androhungen predigte und taufte Oncken unerschrocken weiter. Die Versammlungen wurden nun polizeilich aufgelöst und Oncken wurde immer wieder auf das Polizeirevier gerufen und verhört. Aber nicht nur die Polizei, sondern auch einige Bürger störten die Gottesdienste und warfen Steine und Unrat auf die Gemeindemitglieder. Es dauerte nicht lange, bis man Oncken festnahm und für einen Monat im Stadtgefängnis festhielt. Das Tagebuch Onckens teilt uns mit, wie es ihm erging: "Nachdem sich der Gefängniswärter entfernt hatte, warf ich mich auf meine Knie, preisend und lobend meinen Heiland, der mich würdigte, um seines Namens willen Bande zu erleiden."" (S. 28)

Beim letzten Beitrag der Zeitschrift hatte ich die Ehre, aus dem Leben von Jonathan Edwards zu berichten. Mich fasziniert an ihm seine Willensstärke, wenn er sich etwas vornahm, dies auch eisern durchzuhalten. So schrieb er bereits im Alter von 20 Jahren 70 Entschlüsse auf, an die er sich sein Leben lang halten möchte, um damit Gott zu dienen: "1. Ich verpflichte mich, dass ich alles tun werde, was immer zu Gottes Verherrlichung dient, und zu meiner Freude, solange ich lebe, ungeachtet des Zeitaufwands, sei es jetzt oder nie, unzählige Zeitalter von jetzt an. Ich habe mich entschlossen, was auch immer nötig ist, zu tun, was ich glaube, was meine Pflicht ist, und was am meisten dem Wohl und dem Allgemeinwohl dient. Ich verpflichte mich dazu, unabhängig davon, auf welche Weise, und auf wie viele oder wie große Schwierigkeiten ich stoße. 2. Ich verpflichte mich, mich fortwährend zu bemühen, neue Hilfsmittel oder Vorrichtungen zu suchen, um die vorigen Dinge zu fördern. 3. Ich verpflichte mich, dass, wenn ich je fallen sollte oder lau werde, d.h. wenn ich eines dieser Dinge vernachlässigen sollte, dass ich Buße tun werde für alles woran ich mich erinnere, sobald ich wieder zu mir komme. 4. Ich verpflichte mich, keine Art von Dingen zu tun, weder im Geist noch mit meinem Körper, außer dem, was Gott verherrlicht; noch werde ich so sein, wie es Gott missfällt, noch so etwas zu dulden, wenn ich es vermeiden kann. 5. Ich verpflichte mich, niemals einen Moment Zeit zu verlieren, sondern Zeit, so gut ich das kann, in günstigster Weise zu nutzen." (S. 33f)

Auch diesmal lohnt es sich wieder sehr, das Magazin zu lesen. Falls du es noch nicht abonniert hast, so kann ich dir nur empfehlen, dies noch zu tun. Möglich ist das hier: *klick*

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