Nachdem ich von der
Männerkonferenz im Glaubenszentrum Bad Gandersheim zurückgekommen
war, wartete da auf mich eine Überraschung: Die lang ersehnte neunte
Ausgabe des Timotheus-Magazins. Das Erste, was auffällt, ist die
Tatsache, dass das Magazin ganz klar am Wachsen ist. Der Umfang nimmt
zu. Da wollen wir doch einen Blick auf das Magazin werfen, ob sich
das längere Warten (der abonnierende Leser wurde um mehrere Wochen
vertröstet mit dem Versprechen guter Qualität) gelohnt hat.
Die Titelseite des
Magazins ist wie immer grafisch sehr gut aufgemacht. Hatte ich bei
der letzten Ausgabe bemängelt, dass der Schriftzug aufgrund von zu
wenig Kontrast nicht gut leserlich war, so war dem nun abgeholfen.
Auch diesmal lässt sich über den Zusammenhang des Titelbildes zum
Thema des Magazins nur spekulieren – ein guter Schachzug, der den
Leser auf den Inhalt neugierig macht. Auf die Titelseite folgen vier
Seiten, auf welchen je nur ein Zitat zu finden ist. Auch sonst wurde
grafisch wieder in allerhöchster Qualität gearbeitet. Großes Lob
an Peter Voth, den Designer des Magazins. Das gesamte Design ist auch
diesmal wieder sehr gut – klasse aufgemacht und doch so
zurückhaltend, dass es die Schrift ins Zentrum rückt.
Bereits das Editorial
macht neugierig auf die Beiträge, bereits da findet sich eine
wunderbare Aussage, der man einfach zustimmen muss: In Zeiten der
großen Erweckungen, in den Zeiten Luthers, Calvins, Whitefields,
Edwards oder Spurgeons nahm die „Buße“ ihren rechtmäßigen und
lehrmäßig richtigen Platz ein. Die Biografen großer Gottesmänner
zeugen von der Wucht und Wichtigkeit „echter Buße“ und wir tun
gut daran, daraus zu lernen. Angesichts dieser Tatsache fragen wir:
„Was bedeutet Buße wirklich?“
(Seite 6)
Auf Seite 9 folgt eine
sehr schöne Wiedergabe des Psalms 51, darauf der Beitrag von Kurt
Vetterli zum Thema „Das Wesen wahrer Buße“. Er schreibt, nachdem
er Hesekiel 36, 26f zitiert: Es ist Gott der Heilige Geist, der
die Buße im Herzen der Menschen bewirkt. Ohne dieses Wirken bleiben
sie im Ungehorsam. (S. 13) Den Schluss des Artikels möchte ich
auch noch kurz wiedergeben, denn darin ist so viel Wahrheit: Buße
ist nicht nur ein einmaliger Akt, sondern eine umfassende
Lebenshaltung. Die Erkenntnis Gottes und die Liebe zu ihm wächst,
die Erkenntnis der Sünde wächst ebenfalls und damit auch die
Betrübnis über sie und der Hass auf sie. Die Bereitschaft, Sünde
immer wieder beim Namen zu nennen und sich von ihr abzuwenden, ist
ebenfalls wachstümlich. Diese Haltung echter Bußfertigkeit wird
sich in unserem Leben vertiefen und einprägen. Dadurch wird die
Gemeinschaft mit Gott, der uns diesen neuen Sinn gegeben hat,
ebenfalls eine tiefere werden. Die Liebe zu ihm wächst und damit
auch die Abneigung gegen alles, das Gott missfällt. (S. 13)
Ab Seite 15 folgt der
nächste Beitrag von Sascha Baer, der uns das Leben von Josia
vorstellt, als einem „Mann der Buße“. Josia suchte Gott und fand
ihn, tat Buße und gehorchte dem lebendigen Gott. Er zerstörte alle
Götzenbilder, denn er war sich seiner Verantwortung dem Volk
gegenüber wohl bewusst. Er richtet dafür das Haus Gottes wieder
auf, damit die Gemeinschaft mit Gott wieder wie geplant gepflegt
werden kann und hört auf Gottes Wort: Die durch das Wort Gottes
herbeigebrachte Sündenerkenntnis bewirkt in Josia ein Verlangen
danach, Gottes Absichten mit ihm und seinem Volk zu erfahren. So
schickt er Hilkija, Schafan und die anderen Berater zur Prophetin
Hulda. Sie soll den Herrn zum Zustand des Volkes befragen. Gott
spricht und bleibt seinem Wort treu. (S. 18)
Auf den Seite 20 und 21
ist ein sehr gutes Bild zu finden, auf dem der Reformator Martin
Luther beim Wittenberger Thesenanschlag nachgestellt wird. Der
Beitrag von Simon Schuster zum Thema „Luther und die Buße“ ist
ebenfalls sehr lesenswert. Er schreibt: Luther war so streng mit
sich selbst – aus Angst, dass Gott ihn verdammt – dass er eben
ständig wegen jeder Kleinigkeit bei Staupitz [seinem Beichtvater]
beichten wollte. Die Gespräche mit Staupitz führten Luther aber zu
wunderbaren Erkenntnissen, so dass er bekennen konnte, „dass das
Wort Buße, das für mich früher das bitterste Wort der ganze
Schrift war – solange ich nämlich mit aller Kraft vor Gott Buße
erheucheln und eine selbstgemachte und erzwungene Liebe zum Ausdruck
bringen wollte -, mir jetzt süßer und lieber klingt als alles
andere.“ (S. 22)
Der Beitrag ab Seite 24
zum „Bußgebet Daniels“ ist auch ein Leckerbissen für den
gläubigen Leser. Der Autor, Waldemar Justus, schreibt dazu:
Ausführlich hat Daniel bis hierhin das Vergehen des gesamten
Volkes ungeschminkt vor Gottes Thron getragen. Doch ab Vers 15
begegnet uns eine erstaunliche Wende im Bußgebet Daniels. Plötzlich
steht etwas ganz anderes im Mittelpunkt des Gebets. Es geht um Gott
und seine Ehre. Was tut Daniel da? Ihm kommt es gar nicht in den Sinn
Gott mit der eigenen Gerechtigkeit und Ehre zu beeindrucken. Sieh,
welche Geschütze Daniel in seinem Bußgebet auffährt. Es geht
ausschließlich um Gott und seinen Bund, seine Befreiung aus Ägypten,
sein Volk, sein Heiligtum, seine Stadt, seinen Namen. Daniel setzt
alles auf eine Karte! […] Daniel verstand ein wichtiges Prinzip im
Reich Gottes: Der Schlüssel für Lebensveränderung und erhörtes
Gebet ist nicht in mir zu finden, sondern allein in Gottes
Verheißungen, die er in seinem Wort, der Bibel offenbart hat!
(S. 27)
Dann geht es gleich
weiter mit dem Thema „Buße nach dem Willen Gottes“. Waldemar
Dirksen schreibt über die heilsame Betrübnis, die eine echte Buße
begleitet. Wirksam und zielführend sind göttliche
Zuchtmaßnahmen, die den Menschen betrüben. Sie sind dennoch immer
ein Akt der Liebe. „Denn die gottgewollte Betrübnis bewirkt eine
Buße zum Heil“ (2. Kor. 7,10). Diese Worte hat Paulus an Gläubige
in Korinth geschrieben. Der erste Brief von Paulus hat sie betrübt.
Er hat sie wegen verschiedener Sünden zurechtgewiesen. Im zweiten
Brief stellt Paulus nun fest, dass ihre Betrübnis gottgewollt war,
da sie eine heilsame Buße bewirkte.
(S. 31)
Interessanterweise folgt
diesem Beitrag noch ein Review zu einem Buch, das ich kürzlich hier
auch zitiert und kurz vorgestellt habe. Eddi Klassen hat den Review
zum Buch „Die Lehre von der Buße“ von Thomas Watson verfasst.
Einmal mehr die Empfehlung an alle Leser, dieses Buch zu lesen. Es
ist sehr wertvoll. Darauf folgt noch ein zweites Review von Peter
Voth, der die BasisBibel vorstellt. Da ich sie persönlich noch nicht
kenne, kann ich an der Stelle nichts weiter dazu sagen.
Zusammenfassend möchte
ich festhalten: Das Warten hat sich gelohnt! Ich habe mich riesig
gefreut, das Magazin in der neunten Ausgabe zu lesen. Und bin schon
gespannt auf die nächste Ausgabe. Wenn Du, lieber Leser, das Magazin
noch nicht abonniert hast oder es verschenken möchtest, so sind hier
die Möglichkeiten, dies zu tun. Ich lege es jedem ans Herz.
Hallo Jonas,
AntwortenLöschenDu hast mich neugierig gemacht. Und ich habe ein Abo und alle bisher erschienen Hefte bestellt. DANKE für den Tipp!
Liebe Grüße
Urs-Leo
Hallo Urs-Leo,
AntwortenLöschendas finde ich super! Und wenn es Dir gefällt, dann gern auch weiter empfehlen :-)
Liebe Grüße,
Jonas