Donnerstag, 2. April 2015

Was haben wir eigentlich noch zu bieten?

Der Heidelberger Katechismus beginnt mit der Frage: „Was ist dein einziger Trost im Leben und im Sterben?“

Die richtige Antwort darauf lautet:
„Dass ich mit Leib und Seele im Leben und im Sterben nicht mir,
 sondern meinem getreuen Heiland
 Jesus Christus gehöre. Er hat mit seinem teuren Blut für alle meine Sünden vollkommen bezahlt und mich aus aller Gewalt des Teufels erlöst; und er bewahrt mich so, dass ohne den Willen meines Vaters im Himmel kein Haar von meinem Haupt kann fallen, ja, dass mir alles zu meiner Seligkeit dienen muss. Darum macht er mich auch durch seinen Heiligen Geist des ewigen Lebens gewiss und von Herzen willig und bereit, ihm forthin zu leben.“ (Quelle)

Diese Worte sind mir in den letzten Tagen immer wieder ganz nahe gegangen. Besonders auch im Hinblick auf die tragischen Momente unserer Zeit. Die Germanwings-Maschine, die abgestürzt ist. Die Unsicherheit über die Absturzursache. Die Medienberichte dazu. Und so weiter.

Jesus sagte einmal: So fürchtet euch nun nicht vor ihnen! Denn es ist nichts verdeckt, das nicht aufgedeckt werden wird, und nichts verborgen, das man nicht erfahren wird. Was ich euch im Finstern sage, das redet im Licht, und was ihr ins Ohr hört, das verkündigt auf den Dächern! Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen; fürchtet vielmehr den, der Seele und Leib verderben kann in der Hölle! Verkauft man nicht zwei Sperlinge um einen Groschen? Und doch fällt keiner von ihnen auf die Erde ohne euren Vater. Bei euch aber sind selbst die Haare des Hauptes alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele Sperlinge. Jeder nun, der sich zu mir bekennt vor den Menschen, zu dem werde auch ich mich bekennen vor meinem Vater im Himmel; wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den werde auch ich verleugnen vor meinem Vater im Himmel. (Matthäus 10, 26 - 33)

Mal ganz provokativ gefragt: Wenn schon kein Spatz vom Himmel fällt, ohne dass Gott das zulässt, warum sollte das dann bei einer Germanwings-Maschine mit 150 Ebenbildern Gottes der Fall sein?

Haben wir Angst vor der Antwort auf diese Frage? Wenn ja, warum? Haben wir Angst davor, dass sie unseren Kirchen und Gemeinden schlechte Publicity bringen könnte? Die Botschaft von Ostern ist doch (unter anderem) auch: Gott ist fähig, das schrecklichste Unrecht und die schlimmste jemals begangene Sünde zur besten, freudigsten und hoffnungsvollsten Botschaft zu machen.

Doch was passiert, wenn wir mit dieser Botschaft hinterm Berg bleiben und sie unter den Eimer stellen? Die Menschen, welche jetzt diese Hoffnung am nötigsten haben, werden allein gelassen. Ihre Geschichten werden von den Medien zerrissen. Hier und dort gibt es dann eine (durchaus berechtigte) Medienschelte. Aber ist das alles, was wir noch zu bieten haben?

Wenn das tatsächlich alles sein sollte, dann brauchen wir keine Gemeinde und keine Kirche mehr. Dann brauchen wir kein Weihnachten und Ostern mehr. Medienschelte hat die Welt ebenso gut gelernt wie die Kirche. Vermutlich besser.

Es ist einmal mehr an der Zeit, dass wir Christen uns ganz ernsthaft fragen, ob wir die erste Frage im Heidelberger Katechismus ganz ehrlich so beantworten können:

Dass ich mit Leib und Seele im Leben und im Sterben nicht mir,
 sondern meinem getreuen Heiland
 Jesus Christus gehöre. Er hat mit seinem teuren Blut für alle meine Sünden vollkommen bezahlt und mich aus aller Gewalt des Teufels erlöst; und er bewahrt mich so, dass ohne den Willen meines Vaters im Himmel kein Haar von meinem Haupt kann fallen, ja, dass mir alles zu meiner Seligkeit dienen muss. Darum macht er mich auch durch seinen Heiligen Geist des ewigen Lebens gewiss und von Herzen willig und bereit, ihm forthin zu leben.“

Die Botschaft Jesu hat nicht nur Auswirkungen auf unser Leben (das natürlich auch!!!), sondern auch auf unser Sterben. Und bei jedem Menschen wird es früher oder später so weit sein. Da brauchen wir uns gar nichts vorzumachen oder einzureden. Und spätestens dann wird sich die Frage stellen: Was war und ist die Hoffnung dieser Person?

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